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Der Streik

Der Streik

Titel: Der Streik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ayn Rand
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Abschaum aus allen Teilen der Erde verzehrt wird, während ihr einräumt, es sei selbstsüchtig, für euer Land zu leben, aber eure moralische Pflicht, für die ganze Welt zu leben. Ein Mensch, der kein Recht hat zu leben, hat kein Recht auf Werte und wird auch keine bewahren.
    Am Ende eures fortlaufenden Verrats begeht ihr ohne Waffen, ohne Sicherheit und ohne Ehre euren letzten Verrat und erklärt euren intellektuellen Bankrott: Während die Mystiker der Muskeln in den diversen Volksstaaten sich als Herren der Vernunft und der Wissenschaft ausgeben, stimmt ihr ihnen zu und behauptet eilfertig, Glaube sei euer höchstes Prinzip, die Vernunft stünde auf der Seite eurer Zerstörer, doch ihr stündet auf der Seite des Glaubens. Den sich windenden Überbleibseln rationaler Redlichkeit im verbogenen, verwirrten Verstand eurer Kinder erklärt ihr, ihr könntet die Ideen, die zum Aufbau dieses Landes geführt haben, nicht rational begründen; für Freiheit, Besitz und Gerechtigkeit gebe es keine rationale Rechtfertigung, denn sie beruhten auf mystischer Einsicht und könnten nur geglaubt werden; vernünftig und logisch betrachtet habe der Feind Recht, doch der Glaube sei der Vernunft überlegen. Ihr erklärt euren Kindern, dass es rational sei zu plündern, zu foltern, zu versklaven, zu enteignen und zu morden, dass sie jedoch den Versuchungen der Logik widerstehen und sich der Disziplin der Irrationalität unterwerfen müssten; dass Wolkenkratzer, Fabriken, Radioempfänger und Flugzeuge Produkte von Glauben und mystischer Intuition seien, Hungersnöte, Konzentrationslager und Erschießungskommandos hingegen die Produkte einer vernünftigen Lebensweise; dass die industrielle Revolution von Glaubensmenschen angeführt worden sei und gegen jene Epoche der Vernunft und Logik gerichtet gewesen sei, die man als das Mittelalter bezeichnet. Gleichzeitig erklärt ihr im selben Atemzug demselben Kind, dass die Plünderer, die in den Volksstaaten das Sagen haben, unser Land in der Produktion von Gütern überträfen, da sie die Wissenschaft verträten, dass es aber böse sei, sich um materiellen Reichtum zu bemühen und man auf materiellen Wohlstand verzichten müsse; ihr erklärt ihm, dass die Ideale der Plünderer ehrenhaft seien, sie sie aber im Gegensatz zu euch nicht ernst nähmen; dass ihr die Plünderer nur bekämpft, um ihre Ziele zu erreichen, die sie im Gegensatz zu euch nicht erreichen können, und dass ihr die Plünderer bekämpft, indem ihr ihnen zuvorkommt und euer Hab und Gut verschenkt. Und dann fragt ihr euch, weshalb eure Kinder sich den Volksganoven anschließen oder halbverrückte Straftäter werden; ihr fragt euch, weshalb die von Plünderern eroberten Gebiete immer näher rücken – und ihr schreibt es der Dummheit des Menschen zu, indem ihr erklärt, die Massen seien der Vernunft nicht zugänglich.
    Ihr blendet das unverhohlene öffentliche Schauspiel des Kampfes der Plünderer gegen den Verstand aus, ebenso die Tatsache, dass sie ihre schrecklichsten Bluttaten verüben, um das Verbrechen des Denkens zu bestrafen. Ihr blendet die Tatsache aus, dass die meisten Mystiker der Muskeln ursprünglich Mystiker des Geistes waren, dass sie beständig hin- und herwechseln, dass diejenigen, die ihr Materialisten und Spiritualisten nennt, nur zwei Hälften desselben entzweiten Menschen darstellen, die immerzu nach Vervollständigung trachten, aber nur, indem sie zwischen der Zerstörung des Fleisches und der Zerstörung der Seele hin- und herschwanken; dass sie, auf der Suche nach einer Zuflucht vor der Realität, nach einer Möglichkeit, dem Verstand zu entkommen, aus euren Hochschulen in die Sklavengefängnisse Europas fliehen und schließlich im mystischen Sumpf Indiens versacken.
    Ihr blendet das aus und klammert euch an eurem heuchlerischen ‚Glauben‘ fest, um die Erkenntnis auszublenden, dass die Plünderer euch im Würgegriff eures Moralkodexes haben; dass die Plünderer die Moral, der ihr halb gehorcht und halb ausweicht, perfekt und konsequent befolgen, dass sie sie auf die einzige Art befolgen, auf die sie befolgt werden kann, nämlich indem man die Erde zu einer Opferstätte macht; dass eure Moral euch verbietet, euch ihnen auf die einzig mögliche Weise zu widersetzen: indem ihr euch weigert, ein Opfertier zu werden, und auf eurem Existenzrecht besteht; dass ihr, um sie endgültig und aufrichtig zu bekämpfen, eure Moral verwerfen müsst.
    Ihr blendet das aus, weil eure Selbstachtung an jene mystische

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