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Der Streik

Der Streik

Titel: Der Streik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ayn Rand
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frei.“
    „Das ist unmöglich! Das ist absurd! Das kommt nicht in Frage!“
    „Sehen Sie? Ich haben Ihnen doch gesagt, dass wir nichts zu besprechen haben.“
    „Aber so warten Sie doch! Warten Sie! Lassen Sie es nicht gleich zum Äußersten kommen! Es gibt immer einen Mittelweg. Man kann nicht alles haben. Wir sind … das Volk ist dafür nicht bereit. Sie können nicht von uns erwarten, den gesamten Staatsapparat abzuschaffen. Wir müssen das System erhalten. Aber wir sind bereit, es zu verbessern. Wir werden daran jede Änderung vornehmen, die Sie wünschen. Wir sind keine halsstarrigen theoretischen Dogmatiker – wir sind flexibel. Wir werden alles tun, was Sie verlangen. Wir werden Ihnen freie Hand geben. Wir werden mit Ihnen zusammenarbeiten. Wir werden Kompromisse eingehen. Wir machen halbe-halbe. Wir behalten den Bereich der Politik, und Ihnen geben wir unumschränkte Macht über den Bereich der Wirtschaft. Wir überlassen Ihnen die Produktion des gesamten Landes, wir schenken Ihnen die gesamte Wirtschaft. Sie können sie nach Ihrem Gutdünken führen, Sie geben die Befehle, Sie erlassen die Richtlinien, und die geballte Macht des Staates steht Ihnen zur Durchsetzung Ihrer Entscheidungen zur Verfügung. Wir werden Ihnen Folge leisten, wir alle, von mir angefangen abwärts. Im Bereich der Produktion werden wir alles tun, was Sie verlangen. Sie werden … Sie werden der Wirtschaftsdiktator der Nation sein!“
    Galt brach in schallendes Gelächter aus.
    Es war die schlichte Belustigung hinter diesem Lachen, die Mr. Thompson schockierte. „Was ist denn mit Ihnen los?“
    „Ist das also Ihre Vorstellung von einem Kompromiss?“
    „Wo liegt das …? Nun grinsen Sie doch nicht so! … Ich glaube, Sie haben mich nicht verstanden. Ich biete Ihnen den Posten von Wesley Mouch – und das ist das Größte, was Ihnen überhaupt jemand bieten könnte! … Sie werden die Freiheit haben zu tun, was Ihnen beliebt. Wenn Sie keine Beschränkungen wollen, heben Sie sie auf. Wenn Sie höhere Gewinne und niedrigere Löhne wollen, erlassen Sie eine entsprechende Verordnung. Wenn Sie besondere Vorrechte für die Industriemagnaten wollen, gewähren Sie sie ihnen. Wenn Sie keine Gewerkschaften mögen, lösen Sie sie auf. Wenn Sie eine freie Marktwirtschaft wollen, gebieten Sie dem Volk die Freiheit! Stellen Sie Ihre eigenen Spielregeln auf. Aber bringen Sie die Dinge zum Laufen. Bekommen Sie das Land in den Griff. Bringen Sie die Leute wieder zum Arbeiten. Bringen Sie sie zum Produzieren. Bringen Sie Ihre eigenen Leute zurück, die Verstandesmenschen. Führen Sie uns in ein friedliches, wissenschaftliches Industriezeitalter, in dem Wohlstand herrscht.“
    „Mit vorgehaltener Pistole?“
    „Aber schauen Sie, ich … Was ist denn daran so verdammt komisch?“
    „Sagen Sie mir bitte nur eines: Wenn Sie so tun können, als hätten Sie kein Wort der Rede gehört, die ich im Radio gehalten habe, wie kommen Sie darauf, dass ich bereit wäre, so zu tun, als hätte ich sie nicht gehalten?“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen! Ich …“
    „Vergessen Sie es. Es war nur eine rhetorische Frage. Der erste Teil beantwortet schon den zweiten.“
    „Was?“
    „Ich spiele Ihre Spielchen nicht mit, mein Freund – um mich in Ihren Worten auszudrücken.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Sie mein Angebot ablehnen?“
    „Ich lehne es ab.“
    „Aber warum?“
    „Ich habe Ihnen im Radio drei Stunden lang erklärt, warum.“
    „Ach, das ist doch reine Theorie! Ich spreche über Geschäfte. Ich biete Ihnen die beste Stellung der Welt an. Würden Sie mir bitte sagen, was Ihnen daran nicht passt?“
    „Ich haben Ihnen drei Stunden lang erklärt, dass es nicht funktionieren wird.“
    „Sie können es zum Funktionieren bringen.“
    „Wie denn?“
    Mr. Thompson spreizte seine Hände. „Ich weiß es nicht. Wenn ich es wüsste, würde ich mich nicht an Sie wenden. Es ist Ihre Aufgabe, das herauszufinden. Sie sind das Industriegenie. Sie können jedes Problem lösen.“
    „Ich habe Ihnen gesagt, dass es unmöglich ist.“
    „ Sie könnten es möglich machen.“
    „Wie denn?“
    „Irgendwie.“ Er hörte, wie Galt leise lachte, und fügte hinzu: „Warum nicht? Sagen Sie mir nur, warum nicht.“
    „Also gut, ich werde es Ihnen sagen. Sie wollen aus mir einen Wirtschaftsdiktator machen?“
    „Ja!“
    „Und Sie würden jeden Befehl ausführen, den ich erlasse?“
    „Ohne Weiteres!“
    „Dann fangen Sie mit der Abschaffung aller

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