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Der stumme Ruf der Nacht

Titel: Der stumme Ruf der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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hilfst du ihr garantiert nicht. Also lass die Finger von ihr.«
    »Mr. Wilkers lässt bitten, Gentlemen.«
    Nathan wandte seine Aufmerksamkeit der Empfangsdame zu. Steif stand sie in der Tür, und ihr Ton war noch kühler als die Luft aus der Klimaanlage. Er folgte ihr auf den langen Gang, vorbei an mehreren Besprechungszimmern mit großen Fenstern.
    »Er wird jeden Augenblick kommen.«
    »Was, gar kein Fenster?«, fragte Nathan, als er sich in einen schwarzen Ledersessel am Kopfende des Tisches sinken ließ.
    Sie funkelte ihn böse an, ehe sie Hodges ansprach. »Möchten Sie vielleicht etwas trinken?« Dabei blickte sie vorwurfsvoll auf die Kaffeetasse in seiner Hand.
    »Nein, besten Dank.«
    Nathan wartete, bis sie fast die Tür geschlossen hatte, dann rief er: »Warten Sie!« Sie drehte sich um, und er strahlte sie an. »Ich hätte doch gern ein bisschen Wasser, bitte. So eins mit Sprudel.«
    Mit zusammengepressten Lippen schloss sie die Tür. Will, der noch nicht Platz genommen hatte, blickte Nathan über den Tisch hinweg an.
    »Ich bin etwas überrascht, dass du heute mitgekommen bist«, bemerkte er. »Ich dachte, du hättest so viel zu tun.«
    »Ach, das kann warten.«
    Hodges musterte ihn aufmerksam, und Nathan wusste, dass sein Gegenüber sich nach seinen Motiven fragte. Obwohl Nathan dem Fall offiziell gar nicht zugeteilt
war, hatte er mehr Zeit darauf verwendet als auf alle anderen.
    Der Fall hatte es in sich, von welcher Seite man ihn auch betrachtete. Und obwohl er dem Lieutenant gar nicht über alles, was er tat, genau berichtete, wurde Cernak wegen seiner Beteiligung daran mittlerweile unruhig. Aber das war Nathan egal. Er würde nicht mit ansehen, wie Courtney Glass wegen eines Mordes, den jemand anderes gewollt und arrangiert hatte, zur Rechenschaft gezogen würde.
    Die Tür ging auf, und Wilkers kam zusammen mit dem zweiten Seniorpartner der Kanzlei, Peter Riley, herein.
    »He, was ist denn das? Zwei für den Preis von einem.« Nathan streckte ihnen die Hand entgegen, ohne sich vom Sessel zu erheben. Beide Männer schüttelten sie und setzten sich mit Blick auf die Tür seitlich an den Tisch. Am anderen Ende des Tisches nahm Hodges Platz.
    Wilkers kam sofort zur Sache. »Detectives, bislang haben wir bereitwillig mit Ihnen kooperiert, aber alles hat seine Grenzen. Wie Sie wissen, ist Zeit bei uns Geld.«
    Nathan schüttelte den Kopf. »Tut uns leid, meine Herren. Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit.«
    »Haben Sie denn nicht schon die Mordwaffe?«, fragte Wilkers. »Es heißt, Sie stünden kurz vor einer Festnahme.«
    »Dazu können wir uns leider nicht äußern.« Nun übernahm Will das Wort.
    Nathan bemerkte, wie die beiden Anwälte die Kiefernmuskeln
anspannten und die Arme verschränkten. Sie hatten erstaunlich wenig Ahnung von Körpersprache.
    Hodges zog ein Notizbuch aus der Hosentasche und blätterte darin. »Es wird nicht lange dauern. Es handelt sich nur um eine Formalität. Ihre Autos betreffend.«
    Die Männer sahen sich kurz an.
    »Welches Auto fahren Sie?« Wills Stift schwebte über dem Notizbuch. »Mr. Wilkers?«
    »Einen schwarzen BMW 550.«
    Hodges machte sich Notizen. »Und das Kennzeichen? Haben Sie das zufällig parat?«
    Mit ärgerlicher Miene nannte Wilkers ein paar Zahlen.
    »Und Ihre Frau, Sir? Ach, halt. Entschuldigung, Sie sind ja gar nicht verheiratet. Ist das Ihr einziger Wagen?«
    »Ja.«
    »Und Mr. Riley, wie steht’s mit Ihnen?«
    »Ein Lotus Elise. Silberfarben«, sagte er knapp. »Sie müssten ihn eigentlich kennen.«
    Wieder schrieb Hodges in sein Notizbuch. »Und die Nummer?«
    »G-H-F-3-9-5.«
    »Und das Auto Ihrer Frau?«
    Riley wurde ungeduldig. Jeder wusste, dass man diese Angaben mit nur einem Mausklick auf dem Revier beschaffen konnte.
    »Ein weißer Lexus. Das Kennzeichen weiß ich nicht aus dem Kopf, aber meine Sekretärin wird es Ihnen heraussuchen.«

    »Vielen Dank, das wäre wunderbar. Besitzt einer der Herren zufällig einen Cadillac?« Er sah Wilkers an.
    »Nein.«
    »Nein«, stieß Riley mit einem Seufzer hervor.
    »Sind Sie ganz sicher? Ich meine ein SUV, keine Limousine. Es handelt sich nämlich um einen Escalade.«
    »Nein«, sagte Riley.
    »Mr. Wilkers?«
    »Nein.«
    Hodges seufzte und machte sich erneut ein paar Notizen. »Okeydokey. Das wär’s dann schon.«
    Als er sich erhob, blickten die beiden Männer überrascht auf. Auch Nathan stand auf. Nur mit Mühe konnte er sich ein Grinsen verkneifen. Hodges hatte sie aus der Fassung

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