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Der stumme Tod

Der stumme Tod

Titel: Der stumme Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kutscher
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Konstruktion da oben in den Leuchtungsbrücken mit wenigen Handgriffen wieder scharf gemacht werden konnte.«
    »Dann versuchen Sie das mal jemandem zu beweisen!«
     
    »Mein lieber Böhm, man bekommt nicht immer alles auf dem Silbertablett. Lassen Sie die Leute erst einmal hier sitzen. Mal schauen, was die so erzählen, dann sehen wir weiter. Aber bevor wir vernehmen, möchte ich, dass jeder Einzelne noch mal gründlichst durchleuchtet wird: In welcher Beziehung stand er zu der Tote wie sehen seine finanziellen Verhältnisse aus, und, und, und. W' müssen mehr wissen über jeden, der hier sitzt, mehr als er selber.«,,!
    »Vielleicht hilft uns auch ein anderer Todesfall weiter«, mein Rath.
    Gennat schaute ihn neugierig an. »Wie meinen Sie das?«
    »Der Fall Krempin. Was halten Sie von dem Gedanken, dass Felix Krempin möglicherweise wusste, wer seine Konstruktion m' braucht hat, um Betty Winter zu töten? Oder es zumindest ahnte Vielleicht hat er den Mörder erpresst. Und der hat ihn vom Funktturm gestoßen.«
    »Eines ist klar, Kollege Rath«, sagte Böhm. »Wenn die Sache am Funkturm ein Mord war, dann hat Krempin seinen Mörder gekannt, ihm aber zumindest vertraut, darauf deuten alle Spuren hin. Sonst werfen Sie einen nicht gegen seinen Willen da oben runter.«
    Gennat nickte. »Hört sich alles ganz plausibel an, aber wir müssen aufpassen, dass uns die Theorien nicht zu wild ins Kraut schießen. Was wir dringend benötigen, sind Fakten. Wir müssten den Mann kennen, der nach Krempins Sturz wieder auf den Funkturm hinaufgefahren ist. Dieser Unbekannte könnte vielleicht einige Rätsel lösen.«
    Der Buddha schaute in die Runde. Alle hatten ihren Kuchen brav aufgegessen, auch wenn Böhm ein Gesicht machte, als habe er gerade eine Flasche Lebertran gelöffelt. »Ich denke«, sagte Gennat, »wir sollten alle weiteren Überlegungen gleich um zwei in der großen Runde diskutieren. Dann können wir auch die weiteren Maßnahmen ergreifen und die Aufgaben einteilen.«
    Rath und Böhm standen auf und gingen zur Tür.
    »Ach, Herr Kommissar, eine Sache noch«, meinte Gennat. »Was denn, Herr Kriminalrat?«
    Gennat wartete, bis Böhm den Raum verlassen hatte.
    »Lassen Sie sich eines gesagt sein«, meinte er dann, »auch wenn das heute ganz gut funktioniert hat: Sie sollten künftig nicht so dazwischen preschen bei einem Verhör, das ein anderer führt. Wenn Sie so etwas noch einmal vorhaben, sprechen Sie das vorher mit mir ab!«

Kapitel 46
    Das Chaos in der Mordbereitschaft lichtete sich langsam wieder. Die meisten Kisten, vor allem die mit den Filmrollen, konnten sie nun an die Inspektion E übergeben. Die Sittenfritzen kamen selbst vorbei, um die Ware abzuholen. Kollegen, die Rath von seiner Zeit bei der E noch kannte, waren keine dabei, nur Gregor Lanke, der Neffe des Inspektionsleiters, sein Nachfolger im Sittendezernat, aber mit dem hatte er nie direkt zusammengearbeitet. Lanke junior war jetzt schon anzusehen, wie sehr er sich auf die Pornofilme freute. Viel Material für die Mordermittler blieb nicht mehr übrig. Rath verabschiedete sich in die Pause. Als er in sein Büro kam, traf er auf eine hektische Erika Voss.
    »Da sind Sie ja endlich«, meinte die Sekretärin, »ich sitze hier auf glühenden Kohlen! Um halb eins bin ich mit meiner Schwester verabredet, und den Hund kann ich ja wohl schlecht mit in die Kantine nehmen.«
    »Das sind doch noch fünf Minuten.«
    »Ich wusste ja nicht, wann Sie von dieser Vernehmung zurückkommen, Sie hatten nichts gesagt.«
    »Vergessen Sie bitte nicht, dass Sie es waren, die es uns mit der Hundestaffel verdorben hat! Ihnen habe ich es überhaupt erst zu verdanken, dass ich auf den Hund gekommen bin!«
    »War ja nicht so gemeint, bin eben nur in Eile. Ach ja, bevor ich's vergesse, Ihr Herr Vater hat wieder angerufen. Und wieder eine Dame, ich glaube, dieselbe wie gestern. Dann ein Herr ... « Sie schaute auf ihren Block. » ... Weinert und ein Herr Wittkamp.«
    »Danke. Hat Herr Wittkamp gesagt, wo er zu erreichen ist?« »Gar nicht, hat er gesagt. Er will es noch mal versuchen.« »Und Herr Weinert?«
    »Nein. Hörte sich aber wie ein Büro an. Da haben Schreibmaschinen geklappert.«
    »Vielen Dank.«
    »Dann will ich mal zu meiner Schwester«, sagte die Sekretärin und ging in die Pause.
    Weinert war nicht in der Redaktion und auch nicht in der Nürnberger Straße. Mittagszeit! Dann versuchte Rath es im Excelsior. »Tut mir leid, Herr Wittkamp ist nicht auf seinem

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