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Der Sturm

Der Sturm

Titel: Der Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Johansson
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unterbrachen und auf den metallischen Schein zugingen. Einer hob, so weit es ging, die Äste weg, von denen jenes Stück Metall zu einem großen Teil verdeckt wurde: Dort lag ein offenbar neuer und, soweit sich erkennen ließ, völlig intakter großer BMW , ein Siebener. Er lag kopfüber in einem Entwässerungsgraben, nur der hintere Teil des Hecks ragte heraus. Die Arbeiter starrten stumm auf die große Limousine, als wäre es ein Ufo. Das Ufo trug sogar ein Kennzeichen, ein deutsches, das mit dem Buchstaben »B« begann.
    Es war Montagmorgen, als Pelle Larsson von diesem Fund erfuhr. Er betrat sein Büro, zog seine Jacke aus und sah, dass jemand einen großen gelben Zettel an seinem Bildschirm befestigt hatte: »Rufe Björn Ericsson bei Eon an, es geht um den verschwundenen deutschen BMW .« Darunter stand die Nummer eines Mobiltelefons. Gewöhnlich hätte sich Pelle erst einmal einen Kaffee geholt und dann die Zeitung studiert. Doch jetzt wählte er die Nummer sofort. Björn Ericsson war, wie sich schnell erwies, der unmittelbare Vorgesetzte der vier Arbeiter, die sich durch den Verhau bei Östervång gekämpft hatten, ein Ingenieur der Elektrizitätsgesellschaft. Der Kommissar brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass der BMW im Graben tatsächlich das Fahrzeug des toten Chefredakteurs sein musste.
    »Kann man das Fahrzeug erreichen? Jetzt? Es ist wichtig.«
    »Noch nicht, glaube ich. Wir können ja keinen Hubschrauber rufen. Aber ich bin jetzt selbst unterwegs zur Überlandleitung, mit dem Auto. In einer Stunde kann ich dich noch einmal anrufen. Wenn wir Glück haben, hilft uns dann ein Bauer.«
    Nach knapp einer Stunde kam ein Anruf. Es sei jetzt tatsächlich möglich, den Ort zu erreichen, man müsse aber den letzten Kilometer gehen. Björn Ericsson sagte, er habe sich auch um Schutzkleidung gekümmert, für drei Leute. Und er lasse an der Straße bei Östervång einen Mann mit einem Bus von Toyota stehen, der die Polizisten führen könne.
    Es wurde ein anstrengender Weg für Pelle, seinen Assistenten und einen Kollegen von der Spurensicherung. Keinen Meter konnten sie auf gerader Strecke zurücklegen. Oft mussten sie klettern, über Stämme und Wurzeln, und die Helme waren ungewohnt und behinderten die Sicht.
    »Seltsam«, sagte Pelle zu seinem Assistenten, »dass das Auto hier liegen soll. Von hier aus sind es mindestens fünfzig Kilometer zum Leichenfundort. Und der Mann ist dort getötet worden, in der Scheune, das wissen wir. Warum ist das Auto hier und nicht dort?« Der Assistent, auch er schon ein gestandener Mann, zuckte mit den Schultern.
    Am Ende führte der Weg zum Auto über einen schlammigen, fast ganz zugewachsenen Pfad, der aber einmal ein Wirtschaftsweg gewesen sein musste. Es gab noch Reste von Schotter auf der Strecke, die ansonsten fast völlig überwachsen war. Als die drei Polizisten mit ihrem Führer den Wagen endlich erreichten, sahen sie ihn erst, als sie schon fast vor ihm standen. Das lag nicht nur an den Bäumen, die auch hier gestürzt waren und kreuz und quer übereinanderlagen. Das Auto war vielmehr tief in einen Graben gekippt worden, der offenbar in einen Sumpf überging, und wäre auch ohne die Folgen des Sturms zwischen Unterholz, Brombeeren und Brennnesseln kaum sichtbar gewesen.
    »Sieht so aus, als hätte ihn jemand richtig verschwinden lassen wollen«, sagte Pelle, »hier kommt sonst offenbar keiner hin. Jedenfalls, wenn kein Sturm ist.«
    Die drei Polizisten zogen sich Handschuhe an, einer stieg zur Fahrertür hinab, versank bis zu den Knien im Schlamm und versuchte, die halb im Dreck versunkene Tür zu öffnen. Sie bewegte sich keinen Millimeter, so sehr er auch daran riss.
    »Das kannst du vergessen«, rief ihm Pelle zu, »die Tür bekommst du nicht auf. Der Druck dagegen ist zu groß. Versuch’s hinten.«
    Tatsächlich, die hintere Tür auf der Beifahrerseite lag fast frei. Einer der Polizisten schob die feuchte Erde an ihrer unteren Kante mit dem Stiefel beseite. Das Auto war nicht verriegelt, die Tür öffnete sich mit dem dunklen, satten Geräusch teurer Wagen.
    »Mach mal Platz.« Vorsichtig öffnete Pelle die Tür, steckte seinen Kopf hinein und schaute sich um: Das Auto war vermutlich fast neu, und die beigefarbenen Ledersitze verströmten noch immer ihren angenehm teuren Geruch. Doch der Innenraum war voller Müll. Da lagen Papiertaschentücher, benutzte und unbenutzte, auseinandergenommene Zeitungen und Zeitschriften, ein paar Kleidungsstücke, leere

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