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Der suendige Engel

Der suendige Engel

Titel: Der suendige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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verstand. Doch dann zerfloß sein Körper und ordnete sich neu. Aus der geflügelten Kreatur wurde eine nackte menschliche Gestalt, und mit der Verwandlung kamen auch die Worte verständlich über seine Lippen.
    ». gern gefällig, wenn du es willst.«
    Salea trat näher. »Wie heißt du?« fragte sie.
    »Nig'Or«, antwortete er. »Aber ich weiß nicht, ob es richtig ist, was du vorhast. Rank'Nor .«
    Sie unterbrach ihn mit einer abwertenden Handbewegung. »-
    Rank'Nor braucht von unserem kleinen Geheimnis nichts zu erfahren!« Bevor er weitere Einwände vorbringen konnte, war sie an ihn herangetreten. Aufstöhnend preßte sie ihren Körper gegen den seinen und tastete gleichzeitig nach seiner empfindlichsten Stelle.
    »Zieh mich aus!« flüsterte sie. Es fiel ihr schwer, Erregung vorzutäuschen, aber für Nig'Or schienen ihre Schauspielkünste völlig auszureichen. Er beeilte sich, ihr die Kleider vom Körper zu zerren.
    Salea triumphierte. Es funktionierte! Dieser Tölpel war kaum mehr Herr seiner Sinne. Seine rauhe Zunge hinterließ eine Speichelspur auf ihrem Körper. Sie spreizte die Beine und zeigte ihm ungeniert, was bislang nur Rank'Nor vorbehalten war.
    Gierig drängte er sie zu Boden und versuchte plump, in sie einzudringen, aber im letzten Moment preßte Salea ihre Beine zusammen. Mit einem enttäuschten Grollen gab er zu verstehen, daß er damit nicht einverstanden war. Salea stieß ihn von sich. Er funkelte sie wütend an.
    »Nicht, daß ich dich nicht mag«, sagte sie, »aber bevor ich mich dir hingebe, mußt du mir beweisen, daß du ebenso mächtig bist wie Rank'Nor. Eine kleine Gefälligkeit, mehr nicht.«
    »Was verlangst du von mir?«
    Salea streifte den Ring von ihrem Finger. »Bring diesen Ring für mich an eine bestimmte Stelle meiner alten Welt.«
    Der Geflügelte schüttelte den Kopf. »Der Weg dorthin ist mir ebenso wie dir versperrt. Aber ein Ring .« Etwas schien ihm durch den Kopf zu gehen. Salea konnte ihm beim Denken förmlich zusehen. »Es gibt eine Stelle hier in Al'Thera«, fuhr er fort, »einen schmalen Riß zwischen den Dimensionen, der ausreichen mag, einen Ring zu befördern.«
    Er nahm das Kleinod aus Saleas Hand entgegen.
    »Wirst du es versuchen?« fragte sie fordernd und reckte ihren schönen Körper, so daß ihm die Entscheidung leichter fiel.
    »Nun gut. Es ist ja nur ein Ring. Aber bleib, wo du bist. Es wird nicht lange dauern!« »Wer sagt mir, daß du es ehrlich meinst?« fragte Salea. »Niemand«, grinste Nig'Or. »Und nun beschreibe mir, wohin der Ring in die Menschenwelt fallen soll .«
    *
    Los Angeles, USA, 22. Januar 1997,19:15 Uhr
    Der Mann starrte sie bereits die ganze Zeit über unverblümt an. Nicht, daß es Lilith etwas ausmachte. Sie war es gewohnt, daß Männer sie unverhohlen ansahen und dabei vor allen Dingen eines im Sinn hatten. Nun, sie konnte damit leben. Dieser Kerl ging ihr allerdings auf den Wecker.
    Er war mindestens siebzig, trug einen Pferdeschwanz und an jedem Finger mindestens einen protzigen Goldring. Als er sah, daß Li-lith auf seine Blicke reagierte, erhob er sich von seinem Platz und kam langsam näher. Er humpelte leicht. »Darf ich mich setzen?« fragte er.
    Lilith verdrehte die Augen. Sie hatte keine Lust, hier eine Szene zu machen. Außerdem war es ein öffentliches Restaurant. Sie konnte ihn nicht daran hindern, sich zu ihr zu setzen.
    Sie seufzte innerlich. Ihr Flugzeug hatte zwar Verspätung, aber in spätestens zwei Stunden würde sie von hier verschwunden sein. Nach dem Kampf mit dem verrückten Vampirmönch sehnte sie sich nach etwas Ruhe und Entspannung. Sie ahnte nicht, daß es anders kommen sollte. »Also, was wollen Sie von mir?« fragte sie kalt, nachdem sich der Mann niedergelassen hatte.
    »Warum denn so unfreundlich, mein schönes Kind«, tadelte er. »Sagen Sie bloß, Sie kennen mich nicht?« »Müßte ich das?«
    »Na: >Engel der Lust<, >Die Geliebte des Marquis<, >Göttinnen aus dem All< ...«
    Jetzt dämmerte es ihr. Wahrscheinlich war der Knabe Regisseur und auf Anmach-Tour, um neue Darstellerinnen erst in sein Bett und dann auf in das Set eines drittklassigen Films zu zerren. Wo sonst als hier, in Los Angeles, liefen diese Spinner herum?
    »Ich sehe, der Groschen ist gefallen«, fuhr er selbstgefällig fort. »Richtig, Kindchen: Ich bin James W. Crawler!«
    »Und wenn Sie Steven Spielberg persönlich wären: Ich bin nicht interessiert. Außerdem bin ich keine Schauspielerin!«
    »Aber Sie könnten eine werden!«

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