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Der suendige Engel

Der suendige Engel

Titel: Der suendige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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der Körper der Vampirin unter ihr, aber es dauerte nur Sekunden, bis er sich schon wieder zu regen begann.
    Lilith hätte sie nun töten können, wie ihre Mission es verlangte. Aber sie sah keinen Sinn darin, bevor sie nicht wußte, was genau mit ihr geschehen war und wo sie sich befand. Schon setzte sie an, die blonde Vampirin in den Hals zu beißen, um sie mit ihrem Keim gefügig zu machen, da gab ihre Gegnerin unvermittelt allen Widerstand auf. Ihr Körper verlor alles Animalische und gewann noch an Schönheit. Regungslos lag sie da und starrte Lilith mit weitaufgerissenen Augen an.
    »Also los!« knurrte sie. »Worauf wartest du noch? Du bist mir überlegen - also töte mich!«
    Lilith war irritiert. Nach der Heftigkeit des Angriffs hatte sie mit weiterer verbissener Gegenwehr gerechnet. Warum fügte sich die Fremde so rasch in ihr Schicksal?
    »Wer bist du?« fragte sie.
    Enttäuschung füllte den Blick ihrer Gegnerin. Dann Wut:
    »Beiß zu! Brich mir das Genick! Töte mich endlich!« stieß sie zornerfüllt hervor.
    Liliths Gedanken überschlugen sich. Sie konnte sich das Verhalten ihrer Gegnerin nicht erklären, die geradezu um den Tod flehte.
    »Ich denke nicht daran!« gab Lilith zurück. Sie lag noch immer auf den Angreiferin und drückte sie unerbittlich zu Boden. »Erst ver-rätst du mir, wer du bist und wie ich hierher geraten bin!«
    Abermals bäumte sich die Vampirin unter ihr auf, doch Lilith hielt sie fest gepackt. Nach dem kurzen Aufbäumen lag die Schöne wieder still. Ihre Augen blitzten, doch diesmal schien sich ihr Zorn nicht allein gegen Lilith zu richten.
    »Kamabar, du verfluchter Narr!« zischte sie. »Warum hast du behauptet, diese Frau wäre die größte Feindin aller Vampire? Sie bringt es ja nicht einmal fertig, eine Gegnerin im Kampf zu töten!«
    Das Rätsel um diese Vampirin wurde immer größer, und Lilith war von einer Lösung noch genauso weit entfernt wie zu Anfang. Es wurde Zeit, die Widerspenstige gefügig zu machen .
    Erneut beugte sie ihren Kopf der Blonden entgegen und zog die Lippen über ihre Eckzähne.
    Im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Liliths Kopf ruckte herum.
    Im Türrahmen stand ein Wesen, das geradewegs der Hölle entstiegen sein mußte. Ein Koloß mit schuppiger Haut und gewundenen Hörnern. Ein Schwanz peitschte die Luft, Geifer tropfte ihm aus dem Rachen, und seine Pranken hätten genügt, Lilith mit einem Ruck in der Mitte zu zerfetzen.
    Keine Zeit mehr, einen Biß anzubringen!
    Gedankenschnell rollte sich die Halbvampirin von ihrer Gegnerin herunter und ging auf Distanz. Gegen dieses Wesen würde sie nicht den Hauch einer Chance haben.
    Da erhielt sie Beistand von unerwarteter Seite.
    »Laß sie in Ruhe, Rank'Nor!« rief die blonde Vampirin. »Sie gehört mir!«
    »Ich gehöre niemandem!« widersprach Lilith.
    Das Wesen knurrte wütend. »Mit dir rechne ich später ab, Salea!« sagte es zu der Vampirin. Dann wandte es sich wieder an Lilith, die mittlerweile mit dem Rücken zur Wand stand.
    »Ich weiß nicht, woher du kommst«, knurrte er, »aber du bist schön. Vielleicht werde ich dich nicht sofort töten.« Er leckte sich mit einer langen, äußerst biegsamen Zunge die hornigen Lippen. »Vielleicht habe ich noch Verwendung für dich. Wie mir Salea bewiesen hat, ist deine Rasse zu bemerkenswerten Leistungen in der Lage.«
    Lilith begann zu ahnen, was er damit meinte. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinab.
    Rank'Nor ließ ihr keine Zeit, seine Worte zu verdauen. Mit einem Brüllen stürzte er vor.
    Und abermals bekam Lilith unerwarteten Beistand. Mit einem Satz verstellte die blonde Vampirin der Kreatur den Weg. Und obwohl Rank'Nor sie mit seiner bloßen Körpermasse spielend hätte überrennen können, hielt er in seinem Lauf inne. Offenbar lag ihm an der Vampirin, auch wenn seine Drohungen eher dagegen sprachen.
    Lilith nutzte die Chance, die sich ihr bot. Sie sprang zur Seite, rollte sich geschickt ab, und noch während sie wieder hochkam, verwandelte sie sich in ihre Fledermausgestalt.
    Die Tür, durch die Rank'Nor das Gemach betreten hatte, stand noch immer offen. Lilith beschrieb einen weiten Bogen um den wütenden Koloß flatterte hinaus auf den Korridor.
    Hinter ihr ertönte abermals das Brüllen der Kreatur, und es klang nicht um einen Deut freundlicher. Aber es beflügelte Liliths Flucht -und das sogar wörtlich. Sie folgte langen Korridoren und spähte verzweifelt nach einem Ausgang. Einige weitere Kreaturen, kleiner als Rank'Nor,

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