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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Hölle! Er war in sie verliebt. Missgestimmt starrte er auf seine Stiefelspitzen. Er liebte sie. Er hatte ja eigentlich immer heiraten wollen, aber sich stets vorgestellt, dass er sich, wenn die Zeit gekommen war, umschauen würde, und eine nette junge Frau, die seinen Anforderungen entsprach, aussuchte. Mit der würde er dann in häuslicher Zufriedenheit leben. Für ihn waren Leidenschaft und schwindelerregende Gefühlsausbrüche, das Auf und Ab, die mit der Liebe einhergingen, nichts, nein danke. Da er das Beispiel seiner Mutter immer vor Augen hatte, hatte er nie vorgehabt, sich ernsthaft zu verlieben. Aber offenbar war dies genau das, was er getan hatte. Er schnaubte abfällig. Verliebt zu sein gehörte nicht zu seinen Zukunftsplänen.
    Mit gerunzelter Stirn nippte er von seinem Brandy. Aber war es wirklich so schlimm? Ja, beantwortete er sich seine Frage im Geiste, das war es. Er schnitt eine Grimasse. Besonders wenn Juliana ihn nicht wiederliebte. Zwar nahm er an, dass sie das tat, aber er war sich seiner Sache eben nicht sicher. Und wie sollte er die Frau, die er liebte, die dieses Gefühl aber nicht erwiderte, nur dazu bringen, ihn zu heiraten? Und was für ein Schuft wäre er dann, wenn er sie gegen ihren Willen dazu nötigte? Er wäre keinen Deut besser als Ormsby, musste er sich eingestehen.
    Bis jetzt war seine Werbung um Juliana, wenn man es denn so nennen konnte, bestenfalls halbherzig gewesen, nicht mehr als ein amüsantes Spiel, das zu gewinnen er fest vorhatte. Aber Liebe … Liebe veränderte alles, und er war nicht froh darüber. Es ging um mehr als Respekt und Zuneigung … Zum Teufel aber auch! Sein Herz, seine tiefsten Gefühle waren nun in Gefahr, und er spürte eine Verletzlichkeit, die er zuvor nie gekannt hatte. Juliana hatte die Macht, ihm wehzutun, und er war ohnehin nicht begeistert, dass sein zukünftiges Glück in den Händen eines anderen Menschen lag.
    Also, was wollte er deswegen unternehmen? Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln. Sein Herz war nun betroffen, und es war nicht länger nur ein Spiel. Nein, er stellte der bezaubernden Mrs Greeley nun ernsthaft nach. Sein Lächeln wurde grimmig. Und er war ein sehr, sehr guter Jäger.
    Juliana erfuhr von Ashers Besuch bei ihrem Vater erst mehr oder weniger zufällig unmittelbar vor Ormsbys erwarteter Ankunft auf Kirkwood. Sie verstand das Bedürfnis ihres Vaters, mit Ormsby allein zu sprechen und sie zollte seiner Entschlossenheit auch Beifall, ihrem Erpresser selbst entgegenzutreten. Aber während sie zuversichtlich war, dass, da die Briefe nun einmal vernichtet waren, ihr Vater problemlos in der Lage war, mit Ormsby fertigzuwerden, verhinderten ihre Neugier und ihre Beschützerinstinkte, dass sie sich in einen anderen Teil des Hauses zurückzog und dort lammfromm abwartete, wie das Treffen ausging.
    Daher befand sie sich, als der Zeitpunkt näher rückte, zu dem Ormsby eintreffen müsste, in dem kleinen Salon gegenüber vom Arbeitszimmer ihres Vaters, und war damit beschäftigt, Sträuße aus lieblich duftenden Lilien zu binden, die im Haus verteilt werden sollten. Sie hatte die Salontür absichtlich einen Spalt breit offen stehen lassen, damit sie es hören konnte, wenn jemand über den Flur ging und zudem die Tür zu ihrem Vater unauffällig im Auge behalten konnte.
    Flora, das junge Hausmädchen, war bei ihr und schaute zu, wie Juliana reizende Arrangements schuf, ehe sie die jeweils fertigen Sträuße an die ihnen zugedachte Stelle in den verschiedenen Wohnräumen des Hauses trug. Floras Rückkehr von einem solchen Ausflug traf zufällig mit der Ankunft des Marquis’ zusammen.
    Gerade als Flora den Salon wieder betrat, hörte Juliana die Stimmen von Hudson und Ormsby auf dem Korridor näher kommen, während sie zum Arbeitszimmer ihres Vaters gingen. Ihre Stimmen waren so klar und deutlich zu verstehen, als stünden sie neben ihnen, und Flora entfuhr unwillkürlich:
    »Meine Güte, heute haben wir aber viele Besucher! Hier ist Seine Lordschaft, um heute Nachmittag mit dem Herrn zu sprechen, und heute Morgen war Mr Cordell mit ihm in der Bibliothek.«
    Juliana wurde ganz steif und bekam kaum mit, dass Ormsby zu ihrem Vater vorgelassen wurde. Asher war hier gewesen? An diesem Morgen? Um ihren Vater aufzusuchen? Eine ungute Vorahnung beschlich sie. Asher würde doch sicherlich nicht … Sie kniff die Augen zusammen. O doch, das würde er. Dieser Schuft!
    Mit bewundernswerter Zurückhaltung erklärte Juliana

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