Der süße Hauch von Gefahr
andererseits jedoch meine Finger nicht von dir lassen können, kann ich dir praktisch garantieren, dass das wenig wahrscheinlich so kommen wird.«
Juliana schnappte nach Luft. Nicht einmal hatte sie an ein Kind gedacht. Das hätte ich aber besser tun sollen, erkannte sie erstaunt. Obwohl sie und ihr erster Ehemann keine Kinder gehabt hatten, bedeutete das schließlich nicht zwangsläufig, dass es auch mit Asher so sein würde. Himmel, dachte sie schwindelig vor Glück, ich könnte jetzt bereits mit Ashers Kind schwanger sein. Ashers Kind konnte jetzt schon in ihr wachsen.
Ihre Ehrlichkeit zwang sie, ihn zu warnen:
»Es könnte sein, dass ich … äh, unfruchtbar bin. Bei meinem ersten Mann bin ich nie schwanger gewesen.«
»Das ist nicht wichtig – wenn wir kinderlos bleiben, habe ich jede Menge Geschwister, die wir zu unseren Erben bestimmen können.« Er küsste sie gründlich.
»In der Zwischenzeit wird es mir große Freude machen, mich mit ganzem Einsatz der Aufgabe zu widmen, ihre Aussichten auf ein etwaiges Erbe in der Zukunft zunichtezumachen. Also, wann heiraten wir?«
Die Ereignisse überschlugen sich, und Juliana ging es zu schnell. Sie hatte gerade erst begonnen, die Tatsache zu begreifen, dass sie Asher wirklich heiraten würde. Und jetzt wollte er von ihr, dass sie ihm einen Tag nannte? Es war zu bald, dachte sie abgelenkt. Sie hatte im Augenblick so furchtbar viel zu tun, und nichts davon hing mit ihrer eigenen Hochzeit in der nächsten Zeit zusammen. Die Hausgesellschaft auf Kirkwood fiel ihr siedend heiß ein, und die bevorstehende Bekanntgabe von Thalias Verlobung mit Lord Caswell … und die Planung der großen Hochzeit, die sich daran anschließen würde. Ihr wurde klar, dass, wenn sie und Asher nicht aufpassten, sie ihre Heiratspläne für viele Monate würden aufschieben müssen. Von Rechts wegen sollte Thalias Verlobung und Hochzeit Vorrang haben, beides hatte durch Ormsby ja schon eine zeitliche Verzögerung erfahren. Wenn ich aber schwanger sein sollte … Juliana biss sich auf die Lippen. Sie liebte Asher und wollte ihn heiraten, und ein Kind würde ihr Glück nur vervollkommnen. Es gab keinen wichtigen Grund für sie, die Eheschließung nach hinten zu schieben, höchstens … Sie seufzte. Keinesfalls wollte sie Thalia ausstechen. Ihre eigene Verlobung vor ihrer Schwester zu verkünden war ihr nicht wirklich recht, und zudem würde eine hastige Hochzeit noch mehr Gerede und Klatsch nach sich ziehen und für Aufsehen sorgen … Aber wenn sie und Asher warteten, bis Thalias Verlobung mit Lord Caswell bekannt gegeben war, musste ihre Heirat fast sicher aufgeschoben werden. Ashers Sondererlaubnis schien ihr mit jeder Minute reizvoller.
Warum auch sollten sie warten? Mit der Sondererlaubnis, überlegte sie beinahe übermütig, konnten sie innerhalb weniger Tage das Ehegelöbnis ablegen und Mann und Frau werden. Noch vor der Hausgesellschaft. Vor Thalias Verlobung und auch vor ihrer Hochzeit mit Caswell. Wenn sie und Asher bald heirateten, würde das Aufsehen, das ihre überraschende und überstürzte Eheschließung auslösen musste, vielleicht sogar von der Nachricht von Thalias Verlobung verdrängt. Ihre Hochzeit würde dann nur kurz Tagesgespräch sein, denn sobald Thalias Verlobung mit Caswell, der Höhepunkt einer romantischen Werbung, bekannt wurde, würde sich niemand mehr um sie kümmern, aller Aufmerksamkeit würde auf Thalia und Caswell ruhen – so, wie es ihr am liebsten war.
»Lass es uns erst unseren Familien sagen, dass wir heiraten wollen, dann legen wir einen Tag fest«, erklärte sie schließlich.
Er zog sie an sich, küsste sie flüchtig und sagte heiser:
»Gut, wenn du es so willst. Aber, Juliana, lass dich warnen – ich werde nicht lange warten.«
Mrs Manley und Mr Kirkwood waren überglücklich, als Asher und Juliana sie besuchten und ihnen von ihrer Verlobung erzählten. Nur Thalia fiel aus allen Wolken, als sie hörte, dass Juliana Mr Cordell heiraten wollte, aber dann lächelte sie lieb und umarmte ihre Schwester, wobei sie rief:
»Oh, Juliana, wie wunderbar für dich. Papa und ich haben uns so gewünscht, dass du erneut heiratest.« Sie lächelte Asher strahlend an.
»Und denk sich einer nur, auch noch den Enkel von Papas bester Freundin Mrs Manley. Ich wünsche euch von Herzen alles Glück der Erde.« Dann mischte sich Verwunderung in ihre Freude. Sie schaute von Asher zu Juliana und wieder zurück.
»Aber es kommt doch ziemlich plötzlich, oder? Ich kann
Weitere Kostenlose Bücher