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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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gewesen, dass es im Grunde nur einen Weg gab, das Problem zu lösen. Wenn Asher Cordell nicht länger am Leben war … Er verzog angewidert das Gesicht. Asher zu töten würde ihm große Befriedigung verschaffen, aber Denning war, hatte er schließlich entschieden, seine drängendere Sorge. Mit der Zeit würde er den eingebildeten Bastard Asher ebenfalls umbringen, aber zuerst war da Denning, um den er sich kümmern musste …
    Von Beginn an hatte Ormsby vor zwei Problemen gestanden: Denning zu beseitigen und diese verfluchten belastenden Papiere in seinen Besitz zu bringen. Wenn sein Erpresser nicht mehr war und jeglicher Beweis vernichtet, würden alle seine Sorgen davonwehen wie die Samen einer Pusteblume in einer Frühlingsbrise. Ein hässliches Funkeln trat in seine Augen. Er bereute wenig, was er früher in seinem Leben getan hatte, aber dass er Jane Manley nicht schon vor Jahrzehnten erwürgt hatte, gehörte dazu.
    Mit Mühe riss er seine Gedanken von dem los, was sich seiner Macht entzog, und konzentrierte sich lieber auf das Problem unmittelbar vor ihm. Denning zu töten war einfach, aber Janes Briefe und den Rest in seine Hand zu bekommen würde nicht ganz so leicht werden. Denning konnte die Beweise überall versteckt haben, und wenn der Oberst erst einmal tot war und er selbst keine Ahnung hatte, wo oder wann der Beweis für seine Schandtaten ans Licht kommen würde, entschied Ormsby, wäre das, wie den Rest seines Lebens vor einer Kanone zu stehen und darauf zu warten, dass die Lunte Feuer fing.
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er hatte nicht vor, seine restlichen Tage auf Erden damit zu verbringen, sich zu fragen, wann wohl jemand anders den Beweis finden würde … was sich als sehr, sehr unangenehm für ihn erweisen würde. Gleich von Beginn an hatte er erwogen, auf Apple Hill und später auf Rosevale einzubrechen und die Papiere zu suchen, aber er hatte gewusst, solange er keine Ahnung hatte, wo Denning sie aufbewahrte, war dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt – und es würde Denning warnen. Daher hatte er seine Wut bezwungen, die brennende Erniedrigung und die Erpressung durch den Oberst erduldet.
    Etwas von der Anspannung wich von ihm. Denn das, rief er sich ins Gedächtnis und lächelte wieder, war alles vorbei. Um diese Zeit im Jahr konnte Dennings Reise nach London nur einen Zweck haben: Janes Papiere an einen sichereren Ort zu bringen. Ormsby lachte beinahe laut auf. Wenn die Sonne am Donnerstagabend unterging, würden seine Probleme hinter ihm liegen. Er war sich sicher, dass es nicht schwer werden würde, die verfluchten Belastungspapiere an sich zu nehmen, die Denning dummerweise gefunden hatte. Er kannte sein Opfer gut und wusste, dass der Oberst die Beweise niemand anderem anvertrauen würde – er würde sie mit sich führen. Und dieses Mal würde der Marquis sich selbst um die Angelegenheit kümmern.
    Ormsby hatte richtig vermutet: Denning hatte das Päckchen bei sich. Es war immer noch in dem Chaucer-Buch versteckt und lag nun fein säuberlich in der kleinen schwarzen Lederreisetasche, die auf dem Boden des Gigs stand, neben seinem Fuß.
    Da er es nicht eilig hatte, brach Denning nicht unbedingt früh am Donnerstagvormittag auf; sein eleganter schwarz-rot lackierter Einspänner wurde von einem lebhaften grauen Hengst gezogen, den er erst vor ein paar Wochen erworben hatte. Jingo eilte der Ruf voraus, nicht ganz leicht zu lenken zu sein. Der Vikar und der Squire hatten ihn beide vor dem schwierigen Wesen des Hengstes gewarnt, aber im Vertrauen auf seine nicht unerheblichen Fähigkeiten mit den Zügeln und da er stets ein temperamentvolles einem genügsameren Tier vorzog, freute Denning sich darauf, das Feuer des Grauen zu testen.
    Der Oberst fuhr also unter dem grünen Blätterdach von Eichen, Buchen und Eschen entlang, die die Landstraße säumten, und freute sich auf eine angenehme ereignislose Reise. Er kannte einen gemütlichen Gasthof etwa auf der Hälfte der Strecke, wo er die Nacht zu verbringen gedachte, ehe er am Morgen in die Hauptstadt weiterfuhr. In dem Gasthof arbeitete eine mollige Schankmagd, die sich in der Vergangenheit als erfreulich erfinderisch und entgegenkommend erwiesen hatte, und er sah keinen Grund, weshalb sie das nicht auch an diesem Abend tun sollte.
    Er grinste und genoss Jingos flottes Tempo, mit dem sie rasch vorankamen – und die Versuche des Grauen, sich gegen die Kandare zu sträuben. Als sie etwa nach sechs Meilen um eine Kurve bogen,

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