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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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die Zügel auf der Straße schleiften, und beinahe gleichzeitig richteten sich ihre Augen auf den Insassen des Gigs. Während der wilden Fahrt war Denning auf die Seite gefallen; ein Arm hing hinab, seine Hand lag schlaff auf der kleinen Reisetasche auf dem Boden des Einspänners.
    »Ach du meine Güte! Halten Sie das Pferd an, ehe es weiterlaufen kann«, verlangte Mrs Birrel, während sie ihr eigenes Pferd, eine freundliche, kleine kastanienbraune Stute, abrupt zum Stehen brachte.
    Perkin kletterte von dem Wagen und näherte sich dem Hengst wachsam, aber er musste nichts befürchten; Jingo hatte sich bei der wilden Jagd verausgabt. Der Graue stand ruhig da, während Perkin zum ihm ging und sich vorsichtig nach den Zügeln bückte. Einen Augenblick später hielt er sie in der Hand, und Jingo stand lammfromm neben ihm.
    Mrs Birrel stieg aus dem Wagen, band ihre Stute an einem Ast am Straßenrand fest und lief zum Gig. Dass etwas Schlimmes passiert sein musste, war offensichtlich; allein schon wie Denning dalag ließ nichts Gutes ahnen. Allerdings vermutete sie, dass er einen Schlaganfall erlitten hatte oder so etwas, und als sie keine Antwort erhielt, als sie seinen Namen rief, ermahnte sie Perkin, den Grauen ruhig zu halten, hob den Saum ihrer Röcke und kletterte vorsichtig in das Gig.
    Sanft zog sie Denning hoch und schnappte entsetzt nach Luft, als sie sein blutgetränktes Hemd und die Weste sah. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie Perkin an, der neugierig um Jingo herum zu ihr blickte.
    »Bringen Sie das Gig von der Straße, und binden Sie den Grauen an einem Baum fest«, befahl sie trotz ihrer Bestürzung ruhig. Das Gesicht des Obersts war blass, er lehnte reglos und schwer neben ihr im Gig. Mrs Birrel fürchtete, dass er tot war, und anhand der Unmenge Blut auf seiner Kleidung wusste sie gleich, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein konnte.
    Perkin führte Jingo zu einem Baum am Straßenrand und band die Zügel fest. Mrs Birrel überlegte, was sie am besten als Nächstes tun sollte, als das Geräusch einer sich nähernden Kutsche an ihr Ohr drang.
    Mrs Birrel schaute sich um und erkannte mit größter Erleichterung den Fahrer der kleinen Kutsche, die von zwei Braunen gezogen wurde. Es war der Squire, in Begleitung seiner Frau.
    Noch bevor Mrs Birrel ihm etwas zurufen konnte, erkannte Squire Ripley, dass etwas passiert war. Er ließ seine Pferde neben Dennings Gig anhalten und fragte:
    »Gibt es Schwierigkeiten, Mrs Birrel? Kann ich Ihnen helfen?«
    »Oh, Squire! Dem Himmel sei Dank, dass Sie hier sind«, rief Mrs Birrel aufgeregt.
    »Es ist Colonel Denning – ich fürchte, jemand hat ihn ermordet.«
    »Meiner Seel! Was Sie nicht sagen«, erwiderte der Squire bestürzt.
    Dann wurde es auf einmal sehr geschäftig; Perkin wurde mit dem Wagen der Birrels ins Dorf geschickt, um den Arzt zu suchen und mit ihm so rasch wie möglich zurückzukommen. Der Squire stellte seine Kutsche vor Dennings Gig am Straßenrand ab und stieg mit seiner Frau aus. Zusammen eilten sie zum Gig und konnten nun selbst sehen, wie viel Blut Dennings Vorderseite bedeckte. Die drei blickten sich fassungslos an.
    Ein gedämpfter Laut kam von dem scheinbaren Leichnam und erschreckte sie. Mit einer Mischung aus Entsetzen und Verwunderung sahen sie, wie Denning die Augen öffnete.
    »Ash…er. Sie … müssen«, sagte er mit schwacher Stimme. Ein Schauer durchlief ihn, er holte mühsam Luft und begann erneut:
    »Asher muss …« Dennings Augen schlossen sich, sein Atem schien stehen zu bleiben, aber dann zwang er mit unsäglicher Anstrengung seine Augen wieder auf und sagte mit dünner Stimme:
    »Scho…ßer Bu…«
    Mrs Birrel versuchte ihn zum Schweigen zu bewegen und bat ihn eindringlich:
    »Heben Sie sich Ihre Kraft auf. Der Arzt ist auf dem Weg hierher.«
    Er richtete seinen Blick flehend auf Mrs Birrel, achtete nicht auf das, was sie sagte, sondern keuchte mit letzter Kraft:
    »Ich habe ihm … Unrecht getan. Or…by …« Er riss sich noch einmal zusammen, rang um Atem und sagte noch einmal:
    »Sagen Sie Asher. Scho…ßer Bu… Sagen Sie Asher …« Er konnte nicht weitersprechen, und seine Augen schlossen sich.
    Eine Minute verging, dann noch eine, dann öffneten sich seine Augen ein letztes Mal.
    »Sagen Sie es ihm!«, rief er und tat seinen letzten Atemzug.
    Ein Augenblick erstaunten Schweigens folgte, dann beugte sich Mrs Birrel über ihn und legte ihm sachte die Finger auf das Handgelenk. Sie sah den Squire an.
    »Er

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