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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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entfernenden Gefährt nur flüchtig einen gequälten Blick hinterher, fluchte lästerlich und steckte sich rasch die Pistole wieder unter dem Umhang in die Hose, riss sein Pferd herum und verschwand im Wald. Von dem verzweifelten Wunsch getrieben, Abstand zwischen sich und den Schauplatz der Schießerei zu legen, trieb Ormsby sein Pferd gnadenlos an, ritt in rücksichtslosem Tempo zwischen den Bäumen hindurch. Etwa eine Meile von der Landstraße entfernt fielen ihm wieder der Hut und der Umhang ein, die er noch trug, und er riss sie sich mit zitternden Fingern herunter, ließ den Hut fallen und warf den Umhang von sich, der in einem schwarzen Haufen auf dem Waldboden unter einer riesigen alten Eiche landete.
    Das Herz klopfte ihm wild in der Brust, und er rang darum, zu Atem zu kommen, während er sein Pferd nun langsamer durch den Wald lenkte. Zum ersten Mal in seinem ganzen verwöhnten Leben verspürte er echte Angst, ihm war schwindelig; Entsetzen erfasste ihn bei dem Gedanken, dass man ihn vielleicht erkannt hatte. Hatten die Schweinebauern sein Gesicht deutlich genug gesehen, um ihn zu identifizieren? Verbreitete sich die Nachricht, dass der Marquis of Ormsby Colonel Denning auf offener Straße kaltblütig erschossen hatte, bereits wie ein Lauffeuer in der Nachbarschaft? Würde er als gejagter Mann dastehen? Gütiger Himmel, wie hatte alles nur so entsetzlich schiefgehen können?
    Als er mehrere Minuten später aus dem Wald kam, etwa eine halbe Meile von Ormsby Place, hatte er sich bereits wieder besser unter Kontrolle. Das erste lähmende Aufwallen von Furcht war vergangen, und er konnte seine Gedanken wieder lenken.
    Nur wenige Sekunden waren verstrichen, versuchte er sich zu beruhigen, ehe er zwischen den Bäumen verschwunden war. Die Schweinebauern waren noch ein gutes Stück entfernt gewesen; sie hatten höchstens, als er von der Straße in den Wald ritt, flüchtig ein Pferd und einen Reiter sehen können. Der schwarze Umhang und der Hut mit der breiten Krempe hatten sein Gesicht sehr wirkungsvoll verdeckt, seine Gestalt und seine Kleidung verborgen. Er hatte einen unauffälligen braunen Wallach geritten, den er an diesem Morgen absichtlich ausgewählt hatte.
    Mit jedem Moment, der verstrich, fühlte er sich sicherer, und schließlich war er in der Lage, dem Stalljungen die Zügel zu übergeben, ohne sich durch irgendetwas anmerken zu lassen, wie es in ihm aussah. Er erreichte das Haus, sagte seinem Butler, dass er für niemanden zu sprechen sei und verschwand in seinem Arbeitszimmer.
    Obwohl es noch Vormittag war, schenkte er sich ein Glas Brandy ein, fluchte wieder, als er merkte, dass seine Finger zitterten. Er verzichtete darauf, die bernsteinfarbene Flüssigkeit zu schwenken und den berauschenden Duft zu genießen, sondern kippte den Brandy einfach die Kehle hinunter.
    Als das angenehme Brennen erst in seinem Hals und dann in seiner Brust nachließ, holte er tief Luft und sah sich voller Stolz in dem elegant eingerichteten Zimmer um. Er musste sich wegen nichts Sorgen machen. Er war Ormsby. Warum würde jemand ihn mit einem so schrecklichen Verbrechen wie einem Mord auf der Landstraße in Verbindung bringen? Außerdem, wer würde schon einem Paar dummer Bauern Glauben schenken, wenn sie den mächtigen Marquis of Ormsby belasteten? Die Vorstellung war absurd!
    Der Brandy wärmte ihn von innen, und er begann sich deutlich besser zu fühlen. Wenigstens war der lästige Denning nun kein Problem mehr. Er musste sich seinetwegen keine Gedanken mehr machen. Aber Denning, fiel ihm mit einem unangenehmen Gefühl im Magen wieder ein, war andererseits nur eines seiner Probleme gewesen …
    Ein eisiger Schauer glitt ihm über den Rücken. Denning war tot, aber Janes Papiere waren immer noch dort draußen. Irgendwo.
    Jingo legte fast vier Meilen zurück, ehe ihm ein anderes Gefährt begegnete. Inzwischen galoppierte er nicht mehr wild über die Straße, sondern trabte nur noch unstet, und schließlich verfiel der schaumbedeckte Hengst in Schritt, als er sich einem Wagen näherte, der aus der entgegengesetzten Richtung kam.
    Mrs Birrel fuhr den dunkelgrünen Wagen heim, sie war auf dem Markt gewesen. Perkin, der Stallbursche des Vikars, hatte sie begleitet, um ihr behilflich zu sein und ihr die Sachen zu tragen, die sie kaufte; er saß neben ihr im Wagen. Und er war es, der Jingo erkannte.
    »Das ist doch das neue Pferd des Obersts!«, rief er, als das Tier führungslos näher kam.
    Ein genauerer Blick zeigte, dass

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