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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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gerade lange genug heim, um uns Kindern die Köpfe zu tätscheln, anzumerken, wie groß wir geworden waren, und sie wieder zu schwängern, ehe er fröhlich wieder davonritt, um zu seiner Schwadron zu stoßen. Diese letzte Schwangerschaft hat sie umgebracht – und das Baby, das sie auf die Welt zu bringen versuchte.« Mit belegter Stimme sagte er:
    »Aber ist der Oberst zu seinen mutterlosen Kindern heimgekommen? Nein. Er hat es dir überlassen, dich um uns zu kümmern. Nur weil du nach Apple Hill gekommen bist und uns nach Burnham geholt hast, sind wie nicht wie ein Rudel Wölfe aufgewachsen. Manchmal denke ich, dass es ausgleichende Gerechtigkeit war, dass er sein Bein bei Villersen-Cauchies verloren hat und sich aus dem aktiven Dienst zurückziehen musste.«
    Seine Nasenflügel waren ganz weiß und bebten, während Asher um Beherrschung rang. Die meiste Zeit gelang es ihm, seine Gefühle bezüglich seines Stiefvaters in Schach zu halten, aber manchmal … Er atmete tief durch und brummte:
    »Wenigstens war ich achtzehn, als er heimkehrte, und musste nicht mehr unter demselben Dach mit ihm leben, sonst hätte ich ihm am Ende noch etwas angetan.«
    Es gab wenig, was Mrs Manley darauf erwidern konnte. Asher sagte die Wahrheit. Denning war ein schlechter Versorger gewesen, und sie wusste sehr gut, wie Jane hatte kämpfen müssen, damit ihre kleine Familie mit einem Minimum an Komfort leben konnte. Sie schüttelte den Kopf und musste wieder an die furchtbare Zeit denken, als Jane gestorben war. Eigentlich hatte sie zur Geburt von Janes sechstem Kind auf Apple Hill sein wollen, aber sie war zu Besuch bei Freunden gewesen, als mehrere Wochen früher, als es hätte sein sollen, die Wehen einsetzten. Als ein Diener mit der dringenden Nachricht eingetroffen war und sie an die Seite ihrer Tochter geeilt war, war es zu spät gewesen. Nach quälend langen, schmerzhaften Wehen war das Kind – ein Junge – tot zur Welt gekommen, und innerhalb weniger Stunden war ihm Jane gefolgt.
    Sie machte Asher keine Vorwürfe deswegen, dass er so fühlte, wie er es tat. Sie verachtete den pensionierten Oberstleutnant ebenso wie ihr ältester und von ihr am meisten geliebter Enkel. Wie Asher gab sie ihrem Schwiegersohn die Schuld an Janes Tod – und daran, dass seinetwegen ihre Enkel beinahe mittellos und ohne Zuhause auf der Straße gelandet wären. Obwohl sie sie nach Burnham geholt hatte, damit sie bei ihr lebten, während Denning seine Karriere verfolgte – und seinem verschwenderischen Zeitvertreib nachging –, hätte sie es ohne Ashers Hilfe nie geschafft. Wenn Asher nicht Mittel und Wege gefunden hätte, zum Unterhalt der Familie beizutragen, wusste nur der Himmel, wie es ihnen ergangen wäre. Denning hätte Apple Hill verloren, und ohne Asher hätte auch ich Burnham aufgeben müssen, gestand sie sich mit einem Schauder ein.
    Sie wusste, dass manches von dem Geld, das ihr Enkel über die Jahre beigesteuert hatte, vom Spieltisch stammte. Er hatte die Familie vor dem Ruin bewahrt, dachte sie mit einem ironischen Lächeln, indem er genau dem Laster nachgegangen war, dessentwegen er seinem Stiefvater schwere Vorwürfe machte. Sie nahm an, tief innerlich grollte er Denning auch deswegen. Aber anders als sein Stiefvater spielte Asher niemals, wenn er betrunken war, zudem hatte er ein scharfes Auge und einen klugen Kopf … und unbestreitbar teuflisches Glück.
    »Du hast das Recht, seinetwegen so zu empfinden«, erklärte sie.
    »Und ich mache dir deswegen auch keine Vorwürfe. Nur lass dir durch deine Gefühle für ihn deine Beziehung mit deinen Brüdern und Schwestern nicht verderben.«
    »Das habe ich nicht vor.«
    Es gab weiter nichts dazu zu sagen, und mit einem gezwungenen Lächeln erkundigte sich Mrs Manley:
    »Planst du, einer alten Frau heute Abend Gesellschaft zu leisten, indem du mit mir speist?«
    Seine Zügen wurden weich, und er zog sie auf:
    »Natürlich. Ich muss mich doch persönlich davon überzeugen, wie sich Apoll eingewöhnt hat.«
    »Und mit der leichten Hand meiner Köchin beim Gebäck kann es nichts zu tun haben?«
    Er lachte.
    »Nun, das ist sicher ein weiterer Anreiz, aber im Grunde genommen ist es deine charmante Gegenwart, die mich an deinen Tisch lockt.«
    Nachdem die schlimmen Erinnerungen wieder verdrängt waren, lächelte Asher, als seine Pferde in die Einfahrt von Burnham einbogen. Vor dem Haus angekommen warf er die Zügel dem Stalljungen zu, der gleich angelaufen kam. Dann sprang er aus der Kutsche

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