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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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deiner Mutter vor. Sagte, er sei auf dem Dachboden, wo er nur vollstaube, und dass er mir sicher gute Dienste leisten würde.« Denning ging hin, fuhr mit einer Hand beinahe zärtlich über die glänzend polierte Oberfläche und starrte darauf. Einen Moment schien er die Gegenwart der beiden jüngeren Männer zu vergessen und sagte mehr zu sich selbst mit heiserer Stimme:
    »Sie hätte einen viel besseren Mann verdient, als ich es je hätte sein können.« Er holte tief Luft.
    »Ich war nicht der Ehemann, der ich hätte sein sollen, aber sie war das Wunderbarste, das mir je zugestoßen ist.« Er schaute zu Asher und lächelte schief.
    »Bis zum heutigen Tag ertappe ich mich dabei, dass ich auf ihre Stimme lausche … ihr Lachen.«
    Als Asher seinem Stiefvater in die Augen sah, begriff er etwas Wichtiges: So sehr, wie er dazu in der Lage war, hatte Denning seine Frau geliebt . Asher musterte ihn mit neuen Augen. Zum ersten Mal sah er in ihm einen anständigen Mann, der hilflos der Versuchung des Alkohols erlegen war, den Verlockungen des schnellen Geldes am Spieltisch, dem Reiz von Karten und Wetten, statt des gleichgültigen, sorglosen Kerls, für den er ihn zuvor immer gehalten hatte. Was nichts daran änderte, machte er sich klar, dass Denning zwar Jane und seine Kinder geliebt haben mochte, aber Wein, Whisky und Glücksspiel noch mehr.
    Vielleicht las Denning etwas von Ashers Gedanken in seiner Miene, denn er wandte den Blick ab und schaute auf den Schreibtisch, dann sagte er leise:
    »Sie fehlt mir.«
    John räusperte sich und stellte leise fest:
    »Uns allen fehlt sie – selbst Elizabeth, die sich kaum an sie erinnern kann.«
    Denning riss sich aus seiner nachdenklichen Stimmung und sagte knapp:
    »Nun gut, genug von diesem trübsinnigen Gerede!« Mit einer gezwungen heiteren Note in seiner Stimme fuhr er fort:
    »Es geschieht dieser Tage nicht allzu oft, dass ich zwei meiner Söhne bei mir habe, und ich habe nicht vor, dass dieser wunderbare Abend einen so traurigen Ausklang erlebt.«
    Damit ging er zu dem niedrigen Schränkchen und fragte:
    »Was möchtet ihr trinken?« Er zwinkerte Asher zu:
    »Ich glaube, ich habe hier einen ausgezeichneten Brandy, den ein Freund von mir, der nicht weit von der Küste gelebt hat, mir überlassen hat. Stell dir nur vor – er hat eine ganze Kiste voll damit in der Ecke eines seiner Ställe gefunden.«
    »Geschmuggelt?«, fragte Asher trocken.
    Denning lachte.
    »Was sonst kann man in Kent erwarten?«
    Alle drei Männer entschieden sich für den Brandy, und sobald die Gläser eingeschenkt waren, nahmen sie um den Kamin herum Platz, Denning und John auf den Sesseln, während Asher mit dem Ellbogen auf das Kaminsims aus Eiche gestützt stehen blieb. Zu dieser Jahreszeit brannte kein Feuer im Kamin, aber es lagen ordentlich aufgeschichtet Apfelholzscheite darin, bereit zum Anzünden, falls es gebraucht wurde.
    »Also, was hast du mit dir vor zu tun, jetzt, da du dich auf Fox Hollow niedergelassen hast?«, erkundigte sich Denning.
    Asher zuckte die Achseln.
    »Das habe ich noch nicht entschieden.« Er starrte in die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas und murmelte halblaut:
    »Es gibt nicht sonderlich viele annehmbare Betätigungsfelder für einen Gentleman. Ich nehme an, ich werde Bauer wie John.«
    John schüttelte den Kopf, und seine grünen Augen funkelten belustigt.
    »Was weißt du denn über die Landwirtschaft? Welche Bodenart hast du beispielsweise auf Fox Hollow? Welches Getreide gedeiht hier bei uns am besten? Wann bringt man die Saat aus und wann erntet man? Wie verkauft man sie dann?«
    Asher lächelte.
    »Du legst den Finger auf genau die wunden Punkte, deretwegen ich mich noch nicht dafür entschieden habe.«
    »Eh, musst du denn überhaupt irgendetwas tun?«, wollte Denning mit hochgezogenen Brauen wissen.
    »Sicherlich kannst du doch von dem Einkommen aus den Höfen, die zu Fox Hollow gehören, und aus deinen Geldanlagen angenehm leben, ohne im Schmutz herumwühlen zu müssen? Selbst John müsste trotz der vielen Zeit, die er damit verbringt, hier nichts tun. Seine Pächter erledigen die Arbeit.«
    »So ist es nicht«, widersprach John seinem Vater halb im Spaß.
    »Ich habe genug Obstgärten angelegt und bin an kalten Januartagen draußen gewesen, um die Bäume zu stutzen. Wenn du nichts dagegen einzuwenden hast, dass ich mir die Hände schmutzig mache – warum kann das Asher dann nicht auch?«
    Denning winkte ab.
    »Das habe ich doch gar nicht gemeint,

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