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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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und das weißt du auch.« Er sah John voller Stolz an.
    »Du hast ein Talent dafür, dass alles wächst und gedeiht, und du bist ein ausgezeichneter Verwalter.« Sein Mund wurde weich.
    »Das hast du von deiner Mutter. Aber Asher hier …«
    Denning blickte zu seinem hochgewachsenen Stiefsohn.
    »Asher kommt mir mehr wie ein Mann der Tat vor. Es überrascht mich, dass du nicht zum Militär gegangen bist. Du warst schon immer verrückt nach Abenteuern.«
    Asher musste an den letzten Frühling denken und den Anblick von Collards Leiche auf der Erde vor Sherbrooks Stallungen und sagte:
    »Ich glaube, ich habe genug Abenteuer erlebt, dass es mir für den Rest meines Lebens langt. Nein, ich denke, ich werde einfach über mein Land wachen und das ruhige Landleben genießen. Unter Umständen«, fuhr er langsamer fort, »suche ich mir sogar eine Frau und gründe eine Familie.«
    John starrte ihn verblüfft an.
    »Du?«, rief er.
    »Und hast du dir schon jemanden ausgeguckt?«
    Asher nahm einen langen Schluck Brandy. Er stellte das Glas auf das Kaminsims und grinste, als er sagte:
    »Ach, ja, das hättest du wohl gerne, dass ich dir das verrate, was?«
    Er ließ mehrere Minuten lang gutmütig spöttische Bemerkungen und bohrende Fragen von Halbbruder und Stiefvater über sich ergehen, aber als er sich nichts entlocken ließ, wandte sich die Unterhaltung anderen Themen zu. Zwei Brandys und etwa eine Stunde später stand er von dem Stuhl auf, auf dem er schließlich doch Platz genommen hatte, und erklärte:
    »Ich fürchte, es wird allmählich spät. Auch wenn es sehr nett war, ich muss mich jetzt auf den Heimweg machen.«
    John gähnte und wollte wissen:
    »Warum sagst du nichts? Woodall kann dir ein Bett fertigmachen lassen.«
    Asher schüttelte den Kopf.
    »Danke, ich freue mich schon darauf, auf dem Heimritt wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich hatte schon ewig nicht mehr so viel zu trinken.«
    Denning schnaubte nur.
    »Grüne Jungen, alle beide. Wir haben noch nicht einmal die Karaffe geleert. Himmel, früher …«
    John stöhnte, und Asher hob abwehrend die Hände:
    »Bitte«, sagte er mit einem Lächeln, »keine Geschichten von deiner Zeit bei der Armee und von der Unmenge Alkohol, die du und die anderen Offiziere vertragen haben.«
    Nicht im Geringsten beleidigt sprang Denning auf und grinste.
    »Respektlose Bande, ihr beiden!«
    Asher verabschiedete sich und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als Denning sagte:
    »Warte, mir fällt gerade ein, ich habe etwas gefunden, das du haben solltest.«
    Damit durchquerte er den Raum zum Schreibtisch und öffnete die lange Mittelschublade, fasste hinein und holte ein Halsband heraus. Asher stellte sich neben ihn. Denning legte Asher das Schmuckstück in die ausgestreckte Hand und erklärte dazu:
    »Ich habe alle Fächer ausgeräumt und fand das hier ganz hinten in einer Schublade, wo deine Mutter es vergessen haben muss.«
    Asher starrte auf die unverwechselbare Goldkette, in deren Mitte eine fein gearbeitete Gemme aus Elfenbein hing. Erinnerungen daran, wie seine Mutter die Kette getragen hatte, drangen auf ihn ein, und das Herz in der Brust wurde ihm schwer.
    »Sie hat immer gesagt, mein Vater habe sie ihr gegeben.«
    Denning nickte.
    »Stimmt. Das hat sie mir auch einmal gesagt, als ich eine Bemerkung darüber gemacht habe. Sie hat mir verraten, dass es das Einzige sei, was sie habe, um sich an ihn zu erinnern.«
    Er klopfte Asher herzlich auf die Schulter.
    »Und dich.«
    Von heftigen Gefühlen bestürmt, konnte Asher nur hervorstoßen:
    »Es macht mich froh, dass du es gefunden hast. Danke.«
    Denning schloss die Schublade.
    »Dann ist es ja nur gut, dass ich einen Schreibtisch gebraucht habe, nicht wahr? Sonst hätte ich sie nie gefunden.« Er klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Holzplatte.
    »Ich habe Jane immer gesagt, dass sie mir Glück bringt, und jetzt, da ich den kleinen Tisch hier benutze, habe ich das Gefühl, als sei das Glück zu mir zurückgekehrt.« Ein seltsames Lächeln spielte um seinen Mund.
    »Ja, genau, mein Glück hat sich gewendet, und das habe ich deiner Mutter zu verdanken.«
    Die meisten Nachwirkungen von Dennings geschmuggeltem Brandy waren verflogen, als Asher zu Hause eintraf, und da er sich dagegen entschied, den schlafenden Stallburschen zu wecken, nahm er seinem Pferd selbst den Sattel ab und rieb ihm das Fell trocken. Nachdem er noch eine große Gabel voll Heu in die Futterkrippe in der Box getan hatte, verließ er den Stall. Er

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