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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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verschollen, als sein Schiff kurz nach der Hochzeit in einem Sturm vor Kuba gesunken war. Die gemeinsame Zeit seiner Eltern war entsetzlich kurz gewesen, nur ein paar Wochen, hatte ihm seine Mutter gesagt. Er erinnerte sich, wie ihre Finger zärtlich über die Goldkette gestrichen hatten, während in ihren Augen ein entrückter Ausdruck stand und sie ihm von seinem Vater erzählte, wie gut er ausgesehen hatte, wie charmant und klug er gewesen war, wie sehr sie ihn geliebt hatte.
    Seine Großmutter sprach praktisch gar nicht von ihm, und aus der Art und Weise zu schließen, wie sie die Lippen zusammenpresste, wenn die Rede auf ihn kam, war es offensichtlich, dass sie ihn nicht sonderlich gemocht hatte oder ihn wenigstens missbilligte. Warum, hatte er selbst keine Ahnung, aber das war ohnehin unerheblich, und es zählte auch nicht wirklich, da der Mann tot war und das nun seit mehr als dreißig Jahren. Er dachte an seine ersten Jahre auf Burnham, in denen er von seiner Mutter und seiner Großmutter hemmungslos verwöhnt wurde, und musste lächeln. Diese Zeit war eine der glücklichsten seines Lebens, gab er zu, als sie zu dritt gewesen waren, er, seine Mutter und seine Großmutter. Und dann war Denning auf der Bildfläche erschienen …
    Asher verzog das Gesicht. Er brauchte sich nicht vorzumachen, dass er Denning mit offenen Armen in seinem Leben begrüßt hatte, als der schneidige Kavallerieoffizier gekommen war, um seiner Mutter den Hof zu machen. Nach der Hochzeit hatte er es gehasst, dass er Burnham und seine Großmutter zusammen mit der gemütlichen kleinen Welt, die sie sich geschaffen hatten, verlassen musste. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass er ein verzogener Bengel gewesen war und, gestand er sich mit einem reuigen Lächeln ein, alles andere als davon angetan war, nicht länger der Mittelpunkt im Dasein seiner Mutter zu sein. Eigentlich war es ein Wunder, dass Denning ihn nicht einfach an Ort und Stelle erwürgt hatte.
    Je länger er darüber nachdachte, desto mehr fand er, dass das Leben bei der Armee im Grunde genommen gar nicht so übel gewesen war, und wenn Denning nicht der Spielsucht verfallen gewesen wäre, zum großen Leidwesen von Ashers Mutter, die deswegen stets Sorgen plagten, hätte es ihm sogar Spaß machen können. Wie anders, wie viel glücklicher ihr Leben, unser aller Leben hätte sein können, dachte er müde, wenn Denning den Verlockungen des Spieltisches hätte widerstehen können.
    Was ihn wieder zu dieser Nacht zurückbrachte. Er hätte außer sich vor Freude sein müssen, dass Denning eine unglaubliche Glückssträhne gehabt zu haben schien, mit der er sein Vermögen wiederherstellen konnte, aber genau das beunruhigte Asher. Denning war letzte Nacht bei Ormsby gewesen, hatte bei ihm gespielt. Er runzelte die Stirn, als ihm etwas einfiel. Denning hatte mit John gestern Nachmittag gesprochen, sodass er schon vor letzter Nacht zu frischem Geld gekommen sein musste. Also war es nicht das erste Mal in den vergangenen Tagen gewesen, dass Ormsby und Denning um hohe Einsätze gespielt hatten? Hatte Denning von Ormsby eine so große Summe gewinnen können? Ein kleines Vermögen musste es schon sein, oder?
    Das war natürlich möglich. Der Marquis of Ormsby war das Oberhaupt der wohlhabenden Beverley-Familie und seine Taschen waren wohl gefüllt – er konnte mehrere Vermögen verlieren, ohne den Verlust schmerzlich zu spüren. Ein Teil von Asher – zugegeben, kein sonderlich netter Teil – fand Gefallen an der Vorstellung, dass Denning Ormsby ausnahm, aber er hatte dabei auch ein schlechtes Gefühl. Wenn es Ormsby war, der an Denning verloren hatte, dann war es in höchstem Maße unwahrscheinlich, dass er seinem Stiefvater erlauben würde, vom Tisch aufzustehen und wegzugehen, die Taschen vollgestopft mit Beverley-Gold, ohne den Versuch zu unternehmen, wenigstens etwas davon zurückzugewinnen. Es war allgemein bekannt, dass Ormsby nicht gerne verlor, und Asher nahm an, dass Denning in Wahrheit kein Vermögen in seinen Händen hielt, sondern den Schwanz eines Tigers. Und zwar eines wütenden und gefährlichen Tigers. Verdammt! Wenn Denning seine Finger in Ormsbys Taschen gesteckt hatte, dachte er angewidert, wird es mir zufallen, ihn aus der Gefahr zu retten. Mit der entmutigenden Vorstellung ging er zu seinem Bett.
    Als er am nächsten Morgen aufwachte, plagte ihn immer noch das Unbehagen vom Vorabend, aber er konnte es beiseiteschieben. Wenn Ormsby vorhatte, Schwierigkeiten zu

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