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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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sein Temperament die Oberhand über die Vernunft gewonnen hatte und weil er wusste, dass die Ereignisse des heutigen Abends in der Gegend bekannt werden würden, was ihn nicht in einem schmeichelhaften Licht darstellte, bemühte er sich, zu retten, was zu retten war.
    Sein Gesicht war gerötet, teils vor Verlegenheit, teils vor Wut, als er erklärte:
    »Ich bitte um Verzeihung. Ich bin heute Abend nicht ich selber.« Er verneigte sich kurz und sagte:
    »Es war ein … lehrreicher Abend. Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich muss gehen.« Im nächsten Moment hatte er den Salon verlassen.
    Verblüffte Stille herrschte im Raum, als sich die Tür hinter ihm schloss, dann bemerkte Mrs Manley zu niemandem im Besonderen:
    »Ich muss zugeben, das war besser als jedes Drama, das ich je in einem Londoner Theater gesehen habe.«
    Juliana erstickte das halb hysterische Gelächter, das in ihrer Kehle aufsteigen wollte; sie konnte es kaum glauben, dass die Gefahr, wenigstens für den Moment, vorüber war.
    »Faszinierend«, gelang es ihr hervorzustoßen, während sie wieder Platz nahm.
    Asher setzte sich auf den Stuhl neben seiner Großmutter und stellte grinsend fest:
    »Nun, sicher war es das – und du musst zugeben, ich habe meine Rolle perfekt gespielt.«
    Juliana bedachte ihn mit einem finsteren Blick, er grinste unbeeindruckt weiter.
    Mrs Manley klopfte ihm mit ihrem zusammengeklappten Fächer auf den Arm und sagte trocken:
    »Obwohl ich es durchaus zu schätzen weiß, dass du für mich in die Bresche springst, fürchte ich, vergisst du, dass ich schon länger mit den Beverleys fertig werde als du auf der Welt bist. Bertram hat eine scharfe Zurechtweisung verdient, keine Frage, aber es hätte mir Genugtuung verschafft, sie ihm selbst zu geben.« Sie lächelte übermütig.
    »Allerdings hast du deine Rolle sehr gut gespielt.«
    Der Vikar räusperte sich und schaute zu seinen beiden Töchtern, die den Austausch mit größtem Interesse gefolgt waren. Juliana, wieder an ihre Pflichten erinnert, sah die beiden jungen Mädchen an und schlug vor:
    »Wenn eure Eltern keine Einwände haben, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn ihr Thalia einen kurzen Besuch abstattet, ehe ihr wieder fahrt, oder? Ich weiß, dass sie entzückt wäre, euch zu sehen.«
    Serena war klug genug, um zu erkennen, dass sie weggeschickt wurden, damit die Erwachsenen frei sprechen konnten, aber sie war gut erzogen, sodass sie, nachdem Mrs Birrel ihre Einwilligung erteilt hatte, keine Einwände erhob, als Hudson kam, um sie und ihre Schwester zu Thalias Zimmer zu bringen. Sie erfuhr so zwar nicht, was in dem Salon gesagt wurde, den sie gerade verlassen hatte, aber sie und Margaret hatten Thalia eine aufregende Geschichte zu erzählen.
    Sobald die Tür hinter ihnen geschlossen wurde, sagte Mr Kirkwood:
    »Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten heute Abend.«
    »Ach, Unsinn!«, erwiderte Mrs Manley, »die Beverleys sind gemeinhin für ihre arrogante und anmaßende Art bekannt. Sie brauchen sich nicht für das schlechte Benehmen anderer zu entschuldigen – und Bertram hat sich noch nie auch nur einen Deut darum geschert, was andere Leute von seinem hochmütigen Benehmen halten.« Sie rümpfte die Nase.
    »Er ist viel zu arrogant, um an andere zu denken. Sie haben sich nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Ich weiß, es ist unchristlich von mir, aber ich kann Ormsby nicht leiden«, schaltete sich Mrs Birrel ein.
    »Ich erinnere mich noch gut, was für ein grässliches Kind er war und wie furchtbar er sich immer aufgeführt hat.« Sie blickte zu Mr Kirkwood.
    »Weißt du noch, Edmund? Er hat dich und die anderen Jungen der Nachbarschaft ständig tyrannisiert oder die Mädchen zum Weinen gebracht.« Ihr gewöhnlich freundliches, lächelndes Gesicht zeigte jetzt einen betrübten Ausdruck.
    »Er hat mich und deine Frau immer an den Haaren gezogen, uns mit Schlangen oder Käfern Angst eingejagt. Juliet hat ihm einmal ins Gesicht gesagt, was für ein furchtbarer Junge er ist, als er sie in eine Pfütze geschubst und dabei ihr neues Kleid ruiniert hatte. Er war kein nettes Kind, und er ist zu einem alles andere als netten Mann herangewachsen.«
    »Ich habe ihn als Kind nicht gekannt, aber ich neige dazu, dir recht zu geben, meine Liebe«, erklärte der Vikar und fügte mit einem Lächeln hinzu:
    »Und es ist mir egal, ob es unchristlich ist, wenn ich das sage. Er behandelt seine Pächter furchtbar und trotz seines Reichtums und meiner zahlreichen

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