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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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verbunden wie die Frau des Vikars. Die Vorstellung, irgendeines Mannes Mätresse zu werden, sogar die eines, der ihre Knochen mit nur einem einzigen Blick zum Schmelzen bringen konnte, war abstoßend, aber die Alternative, ihn zu heiraten, war etwas, mit dem sie sich heute nicht befassen wollte. Sie hatte das Gefühl, als ob ihr Leben aus den Fugen geriet, daher blieb sie still, unfähig, sich eine vernünftige Antwort einfallen zu lassen.
    »Keine Antwort?«, wollte Asher spöttisch wissen.
    »Ich möchte auch nicht deine Mätresse sein«, verkündete sie fest.
    »Ah, dann also eine Heirat, so schnell, wie es sich einrichten lässt.«
    »Nein«, widersprach sie.
    Das eine Wort schien in der Dunkelheit zwischen ihnen zu hängen. Seine Stimme klang neugierig, als er sich erkundigte:
    »Könntest du mir verraten, weshalb nicht? Und versuch gar nicht erst, mir einzureden, du glaubtest, wir passten nicht zusammen, oder ich wäre dir widerwärtig.«
    Sie presste die Lippen zusammen:
    »Wenn du ein Gentleman wärest, würdest du mich nicht so bedrängen.«
    Er lachte freudlos.
    »Süße, ich mag zwar wie ein Gentleman gekleidet sein, aber glaube mir, in Wahrheit bin ich das nicht. Ein Gentleman«, fuhr er nicht ohne Ironie fort, »läuft nicht herum und bricht in fremder Leute Häuser ein, um irgendwelche Briefe zu stehlen.«
    »Das macht dich nicht weniger Gentleman«, erklärte Juliana mit Nachdruck, entsetzt, dass er in seiner Selbstachtung sank, weil er Thalia helfen wollte, und zwar auf die einzig mögliche Weise.
    »Du tust es aus einem durch und durch ehrenwerten Motiv heraus – um eine junge Frau vor einem Leben im Elend zu retten.«
    »Lass uns eines klarstellen«, sagte er und trat dicht vor sie.
    »An dem, was ich tun werde, ist nichts edelmütig oder ritterlich. Und ich tue es ganz gewiss auch nicht für Thalia.« Wieder fasste er sie an den Armen und riss sie an sich.
    »Ich tue es«, stieß er beinahe drohend aus, »für dich. Und das ist der einzige Grund, weswegen ich bereit bin, meinen Hals zu riskieren. Für dich – und niemand anderen.«
    Ein Schauer des Entzückens durchlief sie, aber sie unterdrückte das Gefühl rasch. Seine Beweggründe waren egal, sagte sie sich. Worauf es einzig ankam, war, dass er bereit war, etwas zu tun, und dass Thalia dadurch gerettet wäre.
    Sie räusperte sich und sagte:
    »Danke. Ich bin dir wirklich sehr dankbar dafür. Ich weiß, es ist eigentlich unvernünftig von mir, von dir überhaupt so etwas zu verlangen. Daher kann ich nicht anders, als Dankbarkeit zu empfinden.«
    »Unvernünftig«, bemerkte er knapp, »ist es, meinen Heiratsantrag auszuschlagen.«
    »Hm, ich kann mich gar nicht erinnern, dass du mir einen Antrag gemacht hättest«, wies Juliana ihn zurecht.
    »Du hast nur erklärt, dass wir heiraten werden.«
    »Ach, geht es darum? Du möchtest einen hübschen Antrag bekommen?« Die Ungläubigkeit in seinem Tonfall entlockte ihr ein Lächeln.
    »Nein, das …«
    »Wenn du dieses Wort noch einmal zu mir sagst«, erklärte er warnend, »bin ich nicht mehr verantwortlich für mein Handeln.«
    Sie war sich seines sinnlichen Mundes unweit ihrer Lippen überdeutlich bewusst, der beunruhigenden Hitze und dem Flattern in ihrem Unterleib, das seine Nähe in ihr auslöste, aber bei dem Versuch, klar zu denken, eindeutig hinderlich war. Sie zwang sich, reglos in seinen Armen zu stehen. Dass er sich mühsam beherrschte, entging ihr nicht, und sie suchte verzweifelt nach einem Weg, die Stimmung zu entschärfen.
    Ungeduldig schüttelte er sie erneut.
    »Warum heiratest du mich nicht? Sag mir, was dich an dem Gedanken so stört.«
    »Oh, Asher«, rief sie halblaut, »an dir stört mich nichts, überhaupt nichts.« Sie legte ihm eine Hand auf die Wange.
    »Wenn ich überhaupt heiraten wollte, dann wärest du genau der Mann, den ich als Ehemann haben möchte.«
    Er wandte den Kopf ein wenig, und seine Lippen streiften ihre Finger.
    »Warum lehnst du dann mein Angebot ab?«, wollte er heiser wissen.
    Wie sollte sie das erklären, überlegte sie betrübt. Wie sollte sie ihm begreiflich machen, dass ihr ihr Leben, so, wie es war, gefiel. Wie sollte sie ihm beibringen, dass sie das Leben in ihrem Haus mit Mrs Rivers mochte? Sie war glücklich, dass sie alles so machen konnte, wie sie wollte, ihr Geld ausgeben und ihre Zeit verbringen, wie es ihr in den Sinn kam. Ohne dass ihr jemand hineinredete.
    Nachdem sie erst unter der Fuchtel ihres Vaters und dann ihres Ehemanns gelebt hatte,

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