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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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mochte – vielleicht sogar mehr –, zum dem Schluss war er bereits gelangt. Juliana hätte sich niemals von ihm lieben lassen, wenn sie nicht schon halbwegs in ihn verliebt war, und, praktisch ebenso wichtig, sie hätte ihm niemals die Schwierigkeiten ihrer Schwester anvertraut, wenn sie ihm nicht restloses Vertrauen entgegenbrachte.
    Warum also wollte sie ihn partout nicht heiraten? Sie musste doch wissen, dass er kein Trinker oder Spieler war … Nun, ein Spieler schon, wenn es nötig war, aber das wusste sie ja nicht. Er besaß ein schönes Stück Land und ein hübsches Haus. Er sah nicht schlecht aus. Er achtete auf Sauberkeit und war reinlich. Er war gut zu seiner Großmutter und seinen Geschwistern, zu Hunden und anderen Tieren … Er grinste. Himmel, er war ein wahrer Ausbund an Tugenden – jede Frau müsste außer sich vor Freude sein, wenn er sie heiraten wollte.
    Warum also hatte Juliana ihm nicht die Arme um den Hals geworfen und ihm die Antwort gegeben, die er hören wollte … mit der er gerechnet hatte? Er verzog das Gesicht bei diesem letzten Gedanken. Vielleicht war das das Problem? War er zu siegesgewiss gewesen? Er rieb sich das Kinn und dachte darüber nach, wies es dann aber von sich. Nein, es war etwas anderes, aber er wollte verdammt sein, wenn er wusste was. Und er würde auch nicht in den nächsten Minuten auf die Antwort kommen. Außerdem musste er in ein Haus einbrechen, die Briefe finden und stehlen.
    Er verdrängte Juliana aus seinem Kopf und konzentrierte sich ganz auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Wie ein Schatten huschte er über den Rasen und öffnete eine Sekunde später die Tür zur Bibliothek.
    Er trat in das geräumige Zimmer, blieb stehen und lauschte, sah sich um, auch wenn es um ihn herum dunkel war. Wie ein Tiger, der prüfte, ob die Luft rein war, atmete er ein, fand aber nichts, das ihn beunruhigt hätte. Daher ging Asher geradewegs zu der Wand, an der das Gainsborough-Gemälde hing. Lautlos nahm er es ab und lehnte es gegen den leeren Kamin.
    Er zündete eine kleine Kerze an, die er mitgebracht hatte, betrachtete den Tresor und grinste. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er ihn offen und ging den Inhalt durch. Seine Finger schlossen sich um die Ormsby-Diamanten, und er seufzte. Er wagte es nicht, sie in dieser Nacht mitzunehmen – wenn es bekannt würde, dass sie gestohlen worden waren, wie es der Fall sein würde, wüsste Juliana genau, wer sie genommen hatte. Einmal mehr war sein ursprünglicher Plan vereitelt.
    Mit einem Achselzucken ließ er die Diamanten, wo sie waren, und wandte sich dem in Öltuch gewickelten Päckchen zu. Er hielt inne und lauschte angestrengt, hörte aber nichts, was auf eine drohende Entdeckung oder andere Schwierigkeiten hingewiesen hätte. Vorsichtig öffnete er die Verschnürung und faltete das Bündel auseinander. Mehrere Briefe und Papiere befanden sich darin, und er blätterte sie rasch durch, suchte nach Thalias. Sein Blick glitt flüchtig über die Blätter vor ihm, und eine steile Falte bildete sich dabei zwischen seinen Brauen. Thalia war offenbar nicht die Einzige, die von Ormsby erpresst wurde. Hm.
    Thalias Briefe – alle drei – fanden sich etwa in der Mitte des Bündels. Er verschwendete keine Zeit und klappte das Päckchen wieder zu, steckte es sich in die Rocktasche und schloss den Tresor wieder. Danach nahm er das Gemälde und hängte es sorgfältig wieder genauso hin, wie er es vorgefunden hatte, dann löschte er die Kerze. Ein paar Schritte, und er war an der Tür nach draußen, trat ins Freie und schloss die Terrassentür vorsichtig hinter sich. Nach einem kurzen prüfenden Blick um sich herum, der nichts Beunruhigendes zu Tage förderte, lief er geduckt zu den Eichen. Weniger als drei Minuten später saß er im Sattel seines Pferdes und befand sich auf dem Ritt zurück nach Fox Hollow.
    In seinen Räumen im ersten Stock von Fox Hollow starrte Asher einen Augenblick auf das längliche in Tuch gewickelte Päckchen auf dem Tischchen neben dem Stuhl, auf dem er saß. Er trug nur Hemd und Hosen, den Rest seiner Kleidung hatte er der Bequemlichkeit halber abgelegt. Vor ihm stand ein Glas mit Brandy, von dem er sich einen Schluck gönnte. Neben das Päckchen hatte er einen großen Kerzenleuchter gestellt, bei dem alle sechs Kerzen brannten, sodass helles Licht darauf fiel.
    Mit einem Gefühl, als müsse er gleich die Büchse der Pandora öffnen, stellte Asher sein Glas hin, nahm das Päckchen vorsichtig in die Hand und

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