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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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öffnete es nach kurzem Zögern; er betrachtete den Inhalt und begann, die Briefe und Aufzeichnungen zu lesen. Was dort stand, war überaus aufschlussreich – seine Vermutung, dass Thalia nicht die Einzige war, die Ormsby aufgrund unvorsichtiger Briefe erpresst hatte, wurde rasch bestätigt.
    Er las nicht jeden Brief vollständig, nur genug, um seinen Verdacht bekräftigt zu finden, aber auch das kostete etwas Zeit. Mehrere Minuten später hatte er die Papiere auf zwei Stapel vor sich sortiert. Der kleinere enthielt nur Thalias Briefe, der andere und wesentlich größere den Rest. Thalias nahm er und ging zu der kleinen Mahagonikommode neben der Tür zu seinem Schlafzimmer, stellte sie ein Stück entfernt ab und kniete sich hin, dann fuhr er mit den Fingern über die Holzdielen, die er freigelegt hatte. Es gelang ihm, die Kante zu finden, nach der er gesucht hatte, und begann sich daran zu schaffen zu machen, bis es ihm gelang, die Diele anzuheben. Unter dem Fußboden tat sich ein kleiner Hohlraum auf, in den er Thalias Briefe legte. Sorgfältig platzierte er die Eichendiele darüber und drückte sie fest, um jeden Hinweis auf sein Versteck zu verbergen, dann stellte er die Kommode wieder an ihren Platz. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass alles wieder an Ort und Stelle war und die Kommode genauso stand wie vorher, nickte er. Zufrieden, dass Thalias Briefe in Sicherheit waren, bis er sie Juliana geben konnte, wandte er sich ab und ging zu seinem Stuhl zurück.
    Er nahm sein Glas, trank etwas Brandy und blickte auf den Stapel mit den übrigen Briefen, wobei er sich seinen nächsten Schritt überlegte. Während alle Briefe irgendwie peinlich oder sogar belastend für die Betroffenen waren, gab es zwei darunter, die ihm echte Sorge bereiteten. Wieder teilte er die Papiere in zwei Stapel. Der größere würde an die einzelnen Verfasser zurückgehen. Am liebsten hätte er sie durch Hannum überbringen lassen, aber die Züge seines Butlers waren unverwechselbar. Asher war entschlossen, dass die Rückgabe anonym erfolgen sollte. Trotzdem würde sich Hannum als nützlich erwiesen, weil er am besten die Diener von Fox Hollow auswählen konnte, die mit der heiklen Aufgabe betraut werden konnten.
    Sein Blick blieb an den beiden anderen Briefen hängen, und er seufzte. Einer war von einem allseits geschätzten Mitglied des Parlaments und der andere von einem bekannten General, der gegenwärtig im Generalstab der britischen Armee in London eingesetzt war. Beide bewegten sich am Rande des Hochverrats – und Asher kannte genau den Mann, der sich darum angemessen kümmern konnte. Diese Dokumente wagte er keinem Diener anzuvertrauen. Er schnitt eine Grimasse. Er würde sie selbst überbringen müssen, was sich als gar nicht so leicht herausstellen konnte.
    Er hoffte nur, Roxbury war noch in London. Die Chancen standen eigentlich recht gut. Der alte Herzog mit seinem weitgespannten Netz aus Spionen aus den obersten Gesellschaftskreisen würde seinen Platz in der Netzmitte nur unter besonderen Umständen verlassen. Wellesleys erfolgreiche Vertreibung des französischen Marschalls Soult aus Portugal im Mai war eine erfreuliche Nachricht gewesen, allerdings zeichnete sich noch keine Lösung für die explosive Lage in Spanien ab. Asher hätte einiges darauf gewettet, dass unter den spanischen Widerstandskämpfern mehr als einer von Roxburys abenteuerlustigen jungen Herren lebte und sie ihn regelmäßig mit Berichten versorgten. Der Krieg zwischen Österreich und Napoleon war noch nicht beigelegt; wieder hegte Asher keinen Zweifel daran, dass auch dort ein oder zwei von Roxburys Männern als Ohren und Augen des Herzogs fungierten. Nein, Roxbury würde London nicht einfach so verlassen.
    Asher dachte über das Problem nach und kam zu dem Schluss, dass es nicht allzu schwer sein würde, dafür zu sorgen, dass die beiden Briefe in die Hände des Herzogs gelangten. Er war schon einmal in Roxburys Stadthaus eingedrungen; es noch einmal zu tun dürfte ein Kinderspiel werden.
    Er gähnte. Vor ihm lagen mehrere arbeitsreiche Tage, und mit dem Besuch der Sherbrooks, der dräuend an seinem Horizont aufzog, würde die Reise nach London und wieder zurück notwendigerweise nur kurz sein. Besonders, überlegte er nicht ohne Bedauern, wenn ich eine entschieden zögerliche Dame dazu überreden muss, meinen Antrag anzunehmen.
    Seine Gedanken wandten sich Juliana zu, und ihrer Weigerung, ihn zu heiraten. Verblüffung darüber war immer noch das

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