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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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seiner Arbeiter vertieft, hatte Asher aber schon auf der Straße erspäht. Mit einem Lächeln auf seinen gut geschnittenen Zügen gesellte sich John zu ihm in den Schatten des Apfelbaumes.
    Asher schaute an einer hohen Stange empor und hob fragend eine Braue.
    »Hopfen?«
    John lachte. »Ja, Hopfen. Die Nachfrage von den Brauereien steigt stetig; auch wenn der Anbau mühselig ist und arbeitsreich, so verdiene ich mit der Ernte mehr als genug, um die Kosten wettzumachen.« Er schlug seinem Bruder auf die Schulter.
    »Außerdem – warst du es nicht, der gesagt hat, ich solle nicht alle Eier in einen Korb legen?«
    »Also ist das alles hier meine Schuld?«, fragte Asher und deutete auf den Wald aus Stangen und leuchtend grünen Ranken, der sich über viele Morgen erstreckte.
    John schüttelte den Kopf.
    »Nein. Aber deine Vorträge darüber, wie sinnvoll es ist, mehr als ein Eisen im Feuer zu haben, haben mich auf den Gedanken gebracht, dass es nicht klug wäre, wenn Apple Hill auch in Zukunft einzig auf Obstgärten setzt. Ich habe Milchvieh, Schafe, Hopfen und zusätzlich noch Äpfel und Kirschen.« Er grinste Asher an.
    »Viel mehr als nur ein Eisen im Feuer.«
    Die beiden Brüder unterhielten sich eine Weile über dies und das, wobei Asher geschickt einflocht, dass er am nächsten Tag für ein paar Tage nach London müsse, ehe er das Gespräch auf Ormsbys Besuch am vergangenen Abend lenkte.
    John verzog das Gesicht, als Ormsbys Name fiel, rieb sich das Kinn und sagte, ohne den Blick von den Kletterranken zu nehmen:
    »Weißt du, ich mag den Mann nicht – für meinen Geschmack ist er zu sehr von sich eingenommen. Bildet sich etwas auf sein Ansehen ein, trägt seinen Einfluss wie einen Mantel, wie eine zweite Haut – ich kann einfach nicht begreifen, weshalb Vater seine Gesellschaft schätzt.«
    »Ich denke nicht, dass es vor allem die Gesellschaft des Marquis’ ist, die dein Vater so schätzt, sondern vielmehr den Umstand, dass Ormsby bekannt für seinen Hang zum Glücksspiel und gut betucht ist.«
    »Da kann ich nicht widersprechen – nach dem Essen haben sie sich, mich völlig ignorierend, wie ich hinzufügen möchte, in Vaters Arbeitszimmer zurückgezogen und Piquet zu spielen begonnen. Ich wollte höflich sein und habe ihnen mehrere Runden lang zugesehen, aber da mich Karten nicht sonderlich interessieren, war es mir klar, dass keiner von beiden mir seinen Platz überlassen würde. Daher habe ich mich bald darauf entschuldigt und bin gegangen.«
    »Also weißt du nicht, wie hoch der Oberst verloren hat?«, erkundigte sich Asher argwöhnisch. John schüttelte den Kopf.
    »Er hat nicht verloren, als ich mich verabschiedet habe, das kann ich dir sagen.« John wirkte besorgt.
    »Ich kann es nicht erklären«, fuhr er langsam und bedächtig fort, »aber letzte Nacht war irgendwie … seltsam. Während er tadellos höflich war, hatte ich doch den Eindruck, dass Ormsby nur deshalb da war, weil er es musste, und er verabscheute jede Minute davon. Noch etwas war merkwürdig – man sagt doch, Ormsby sei ein ausgezeichneter Spieler, und ich bin beileibe kein Experte, aber als ich ihnen beim Spielen zugesehen habe …« Er seufzte.
    »Es klingt verflixt dumm, aber es war beinahe, als ob Ormsby absichtlich verlor – und Vater gewinnen ließ.«
    Das gefiel Asher überhaupt nicht. Ormsby begab sich niemals irgendwohin, wo er nicht sein wollte, trotzdem vertraute Asher auf Johns Urteilsvermögen. Es war auf jeden Fall in Betracht zu ziehen, dass Ormsby am vergangenen Abend nicht aus freien Stücken nach Apple Hill gekommen war. Er dachte zurück an die Unterhaltung mit seinem Stiefvater neulich, und in ihm festigte sich die Überzeugung, dass dort mehr vor sich ging, als man auf den ersten Blick erkennen konnte. Der Oberst war zu zuversichtlich gewesen, dass er nicht verlieren konnte, und jetzt klang es ganz so, wenn John recht hatte, dass Ormsby aus unerfindlichen Gründen dafür sorgte, dass der Oberst gewann. Da er Ormsby kannte, seinen Stolz und seinen Reichtum, seine Stellung, konnte sich Asher nur einen Grund denken, aus dem der Marquis es zulassen würde, dass der Oberst ungehindert seine Börse plünderte: Erpressung.
    Das war eine unglaubliche Idee – was, zum Teufel, fragte Asher sich, konnte sein Stiefvater entdeckt haben, das ihm Ormsby derart auslieferte? Mit Ausnahme von Mord konnte er sich nichts denken, das den Marquis so weit bringen konnte. Nicht, dass er Ormsby einen Mord nicht zutraute – denn das

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