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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Lügnerin, … und eine Schlampe dazu, rief sie sich bitter in Erinnerung, als sie wieder an die ungestüme Vereinigung mit Asher dachte. Thalia und ihr Vater hielten sie für eine Heldin, aber sie war nicht mehr als eine undankbare, verlogene Schlampe!
    Es war schwer, weiter zu lächeln und so zu tun, als ob sie das glücklichste Wesen überhaupt sei, wenn sie innerlich von Schuld und Reue zerfressen wurde, aber es musste ihr gelungen sein, Schwester und Vater zu täuschen, weil sie beide nichts darüber sagten.
    Als der erste freudige Schreck und die Glücksgefühle abebbten, wollten Mr Kirkwood und Thalia unbedingt wissen, wie sie an die Briefe gekommen war. Obwohl sie sie immer noch mit Lob überschütteten, dass sie sie gerettet hatte, ließen sie einfach nicht locker in ihren Fragen, wie ihr das Wunder gelungen war. Da sie ihnen keinesfalls die Wahrheit sagen durfte, schüttelte Juliana nur den Kopf und schob ihre Fragen beiseite. Unfähig, weder weiter ihre unverdiente Dankbarkeit zu ertragen, noch ihre Nachfragen, erklärte sie schließlich:
    »Im Grunde genommen ist es doch völlig egal, wie ich sie in meine Hände bekommen habe, alles, was zählt, ist, dass wir sie verbrannt haben und Ormsby Thalias unschuldige Indiskretion nicht länger wie ein Damoklesschwert über sie halten kann.« Sich schmerzlich des Umstandes bewusst, dass es von Rechts wegen Asher sein müsste, der mit dieser Dankbarkeit und Freude überschüttet wurde, bat sie beinahe verzweifelt:
    »Bitte, lasst es jetzt gut sein! Vor uns liegen noch ein paar wichtige Entscheidungen … beispielsweise ob und wie wir Ormsby davon in Kenntnis setzen, dass er keine Gewalt mehr über uns hat.«
    Thalia war damit zufrieden, die Sache auf sich beruhen zu lassen, wie ihre Briefe nun wiederbeschafft worden waren, aber Mr Kirkwood zögerte, blickte seine älteste Tochter eindringlich an.
    »Wegen dieser Sache … schwebst du deswegen in irgendeiner Gefahr?«, fragte er leise.
    »Hast du dich für deine Schwester aufgeopfert?«
    Juliana war in der Lage, ungezwungen zu lächeln und ihn zu beruhigen:
    »Nein, Papa, weder schwebe ich in Gefahr noch habe ich ein Opfer gebracht.«
    Er war nicht vollends zufrieden, aber bereit, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen, besonders weil Juliana auf etwas wirklich Wichtiges hingewiesen hatte: Sie mussten noch Ormsby gegenübertreten. Daher ließ er das Thema, woher Juliana die Briefe nun hatte, auf sich beruhen – fürs Erste wenigstens. Sie begannen gemeinsam zu überlegen, wie sie es am geschicktesten anstellten, Ormsby wissen zu lassen, dass er nicht länger die Macht hatte, eine Heirat mit Thalia zu erzwingen.
    Mr Kirkwood beendete die Diskussion, indem er entschlossen verkündete:
    »Überlasst das mir, meine Lieben. Ich werde ihn für heute Nachmittag herbitten und ihm die neue Sachlage erklären.« Er lächelte grimmig.
    »Es wird mir großes Vergnügen bereiten, ihm die Information zu geben und ihn des Hauses zu verweisen. Sehr großes Vergnügen.«
    »Ja, aber es gibt noch etwas anderes, was du tun musst«, sagte Juliana ruhig. Als ihr Vater sie ansah, erläuterte sie:
    »Ormsby hat einen Spion unter unseren Dienern platziert. Willie Dockery ist sein Werkzeug. Sobald du mit Ormsby gesprochen hast, musst du Willie entlassen.«
    Mr Kirkwood war entsetzt, das zu erfahren, aber nach einem Moment des Nachdenkens hatte er sich gefasst.
    »Dann freue ich mich auch darauf.«
    Eine glückliche Thalia zurücklassend, die damit beschäftigt war, im Geiste einen Brief an ihren Piers zu schreiben, folgte Juliana ihrem Vater aus dem Zimmer, berührte ihn am Arm und erkundigte sich:
    »Bis du sicher, dass du Ormsby alleine gegenübertreten willst? Mir würde es nichts ausmachen, dir zur Seite zu stehen.«
    Er sah sie an, sein Gesicht voller Zärtlichkeit.
    »Ja, ich bin mir ganz sicher, dass ich das allein schaffe. Als euer Vater ist es meine Pflicht, dich und deine Schwester zu beschützen, und bislang habe ich diese Aufgabe nicht unbedingt gut erledigt, nicht wahr?« Als Juliana den Mund öffnete, um ihm zu widersprechen, legte er ihr einen Finger auf den Mund, damit sie schwieg, und fuhr fort:
    »Ich empfinde es als Schande, zugelassen zu haben, dass dieser Widerling mich derart einschüchtert und uns alle bedroht. Ich hätte ihn fordern müssen, sobald er seine erste Drohung ausgesprochen hatte, statt so feige zu sein, mich zu verkriechen – und auf ein Wunder zu hoffen. Ein Wunder, das du und nicht ich

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