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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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schaffte es in diesem Moment, seinen Schlagstock aus dem Holster zu ziehen. Brown schüttelte den Kopf und trat so dicht an den Bruder des Toten heran, dass er fast sein Gesicht berührte.
    »Ich bin Lieutenant Theodore Brown, Arschloch, und wenn du nicht augenblicklich die Schnauze hältst, werde ich richtig ungemütlich. Ich kann dir nur dringend raten, dich nicht mit mir anzulegen, Arschloch.«
    Der Mann schwieg einen Moment. »Sie hat ihn umgelegt, die Schlampe.«
    »Das sagtest du bereits.«
    »Und? Wieso nehmen Sie das Miststück nicht fest?«
    Tanny Brown überhörte die Frage. »Ist das Ihre Waffe?«, fragte er.
    »Ja, die gehört mir. Hat er sich von mir geliehen.«
    »Ihre Waffe? Ihr Bruder?«
    »Ja, Mann. Verhaften Sie das Miststück nun, oder muss ich sie allemachen?«
    Zwar war die körperliche Gegenwehr des Mannes erlahmt, doch sein Ton wurde immer bedrohlicher.
    »Sie wussten, dass er hierherkommen wollte?«
    »Das hat er allen an der Bar gesagt.«
    »Und wozu brauchte er die Waffe?«
    »Wollte ihr nur ein bisschen Feuer unterm Hintern machen, so wie vor ein paar Tagen.«
    Brown drehte sich um und sah im Licht, das aus dem Inneren des Wohnwagens fiel, den Polizisten in der Tür stehen – und die Frau ängstlich in seinem Rücken. Er wandte sich wieder zu dem wutschnaubenden Mann um, der – die Arme im eisernen Griff der zwei Beamten hinter sich verschränkt – ihn anstarrte.
    Der Lieutenant ging langsam zu dem Toten am Boden, sah ihn an und flüsterte: »Kannst du mich hören? Du bist der Mühe nicht wert.« Dann richtete er den Blick auf den Bruder.
    »Tun Sie nun endlich was?«, fragte der Mann.
    Tanny Brown verzog den Mund zu einem Lächeln. »Aber ja.«
    Er wandte sich an einen der Kriminaltechniker. »Tom, holen Sie bitte die Schrotflinte von Missus Collins.« Der Mann ging in den Wohnwagen und kam wenig später mit dem Gewehr heraus. Brown nahm es, knickte den Vorderlauf ein und lud nach.
    Grinsend sah er dem Bruder des Toten ins Gesicht.
    »Geben Sie Missus Collins die Flinte zurück«, sagte er, ohne den Blick zu wenden. »Fred?«, rief er laut. »Officer Davis, stellen Sie Missus Collins einen Strafzettel aus, für unbefugte Müllentsorgung. Fünfzig Dollar Ordnungsgeld. Und dann rufen Sie bei der Müllabfuhr an und sagen ihnen, sie sollen diesen Abfall hier entfernen.«
    »He«, sagte der Mann.
    »Ganz recht. Einen Strafzettel dafür, dass sie dieses Stück Scheiße erschossen und unerlaubt hier draußen liegen gelassen hat.«
    »He«, wiederholte der Mann.
    »Und sagen Sie Missus Collins, falls sie je wieder Leichenmüll einfach in ihrem Vorgarten ablädt, kostet sie das noch mal einen Fünfziger.«
    Er richtete den Zeigefinger auf den Bruder des Toten. »So was wie den hier. Sagen Sie ihr, sie hat meine Erlaubnis, diesem jämmerlichen Arschloch die Rübe wegzublasen. Aber das kostet sie einen Fünfziger extra.«
    »Das können Sie nicht machen«, sagte der Mann. Er hatte die Arme sinken lassen.
    »So? Meinen Sie?«, sagte Brown, kehrte mit wenigen Schritten zu dem Mann zurück und brüllte ihm ins Gesicht. »Meinen Sie?«
    »He, Tanny!«, rief einer der Uniformierten. »Ich kann ihr einen Fünfziger leihen.«
    Ein paar andere Polizisten prusteten los.
    »Wie wär’s mit einer Kollekte? Wir legen alle zusammen, bis sie all diese Arschlöcher weggepustet hat.«
    »Ich bin mit zehn dabei«, sagte einer der Polizisten und rieb sich das Kinn.
    »He«, sagte der Mann.
    »He was?«, herrschte Tanny Brown ihn an.
    »Das können Sie nicht machen.«
    »Dann wollen wir doch mal sehen, was ich machen kann«, sagte der Lieutenant in gelassenem Ton. »Verhaften Sie diesen Mann.«
    »Moment mal!«, rief der Mann, als einer der Polizisten die Handschellen um seine Gelenke zuschnappen ließ.
    »Widerrechtliches Betreten. Behinderung der Staatsgewalt. Körperverletzung an einem Polizisten. Belästigung. Und dann wäre noch zu klären, ob wir es hier nicht mit Verabredung zum Mord zu tun haben. Er hat seinem dämlichen besoffenen Bruder eine Waffe geliehen.«
    »Das können Sie nicht machen«, wiederholte der Mann, und jeder Anflug von Zorn war ihm vergangen.
    »Das sind alles Straftaten, Arschloch. Und wetten, dass du für diese Knarre keinen Waffenschein hast? Und als Letztes Trunkenheit am Steuer.«
    »Moment mal, ich bin nicht betrunken.«
    Tanny Brown durchbohrte den Mann mit seinem Blick. »Schau ganz genau hin«, sagte er ruhig. »Wenn du dieses Gesicht das nächste Mal zu sehen bekommst, kriegst

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