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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Reporter zu verschwenden, deren Köpfe herumfuhren, so dass aller Augen auf seine Kabine gerichtet waren, als die beiden Gesetzeshüter an seinem Tisch eintrafen.
    »Also, Mr. Cowart«, sagte Andrea Shaeffer kurz und bündig, »jetzt sind wir dran.«
    Die Worte auf dem Monitor vor ihm schienen zu flimmern. »Bin gleich fertig«, erwiderte er, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden.
    »Sie sind jetzt fertig«, warf Michael Weiss ein.
    Cowart ignorierte die Detectives. Binnen Sekunden war der Lokalredakteur zur Stelle und pflanzte sich zwischen dem Polizisten und Cowart auf.
    »Wir wollen hier und jetzt eine Einvernahme, in vollem Umfang. Das versuchen wir nun schon seit Tagen, und wir sind es leid, dem Mann hinterherzulaufen«, erklärte Shaeffer.
    Der Lokalredakteur nickte. »Sobald er fertig ist.«
    »Das haben wir schon mal gehört, nachdem er die Leichen gefunden hatte. Dann musste er mit Sullivan reden. Dann sollten wir ihn nach der Unterredung mit Sullivan erst mal in Ruhe lassen. Jetzt muss er erst mal alles niederschreiben. Verdammt, was sollen wir mit einer Zeugenaussage? Abonnieren wir doch einfach Ihr Blatt.«
    »Er steht Ihnen jeden Moment zur Verfügung«, beschwichtigte der Lokalredakteur, während er versuchte, die beiden Ermittler von seinem Schreibtisch wegzumanövrieren.
    »Jetzt«, wiederholte sie unbeeindruckt.
    »Sobald er fertig ist«, wiederholte der Redakteur.
    »Wollen Sie, dass ich Sie wegen Behinderung unserer Ermittlungsarbeit verhafte?«, fragte Weiss. »Ich hab’s wirklich dicke, darauf zu warten, dass ihr Jungs hier erst mal eure Arbeit erledigt, bevor wir mit unserer loslegen können.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, entgegnete der Redakteur. »Wir machen einen netten Schnappschuss, wie Sie beide mir die Handschellen anlegen, und bringen es morgen auf der Titelseite. Der Sheriff in Monroe County wird begeistert sein.« Wütend streckte er die Hände vor sich aus.
    »Hören Sie.« Shaeffer versuchte, zu einem sachlichen Ton zurückzufinden. »Er verfügt über Informationen, die für die Ermittlungen in einem Mordfall wichtig sind. Finden Sie es wirklich unangemessen, wenn wir ein wenig Kooperationsbereitschaft von ihm erwarten?«
    »Nein, finde ich nicht«, antwortete der Redakteur und funkelte sie dabei an. »Aber er hat auch einen Abgabetermin für die Morgenausgabe, und da tickt die Uhr. Es gibt Prioritäten.«
    »Wie wahr«, konterte Weiss mit zusammengebissenen Zähnen. »Prioritäten. Wir haben nur ein Problem mit dem, was für Sie Priorität hat. Zum Beispiel, eine Zeitung zu verkaufen, statt einen Mordfall aufzuklären.«
    »Matt, wie lange brauchst du noch?«, fragte der Redakteur über die Schulter.
    »Ein paar Minuten«, erwiderte Cowart.
    »Wo sind die Kassetten?«, fragte Shaeffer.
    »Werden gerade transkribiert. Sind fast fertig.« Dem Mann schien eine Idee zu kommen. »Warten Sie, wie wär’s, wenn Sie sich durchlesen würden, was Sullivan unserem Reporter erzählt hat, während er seinen Artikel fertig schreibt?«
    Die Detectives nickten. Während der Redakteur sie von Cowarts Schreibtisch weg geleitete, warf er ihm einen einzigen Blick zu mit der unmissverständlichen Botschaft: Mach schon!, dann verschwand er mit den hartnäckigen Polizisten in einem Besprechungsraum, in dem drei Stenotypistinnen mit Kopfhörern emsig an den Bändern arbeiteten.
    Cowart atmete tief durch. Er hatte gerade seine Beschreibung der Hinrichtung abgeschlossen, sich anschließend durch den größeren Teil von Sullivans Geständnis durchgeackert und dabei jedes Verbrechen aufgezählt, dessen Sullivan sich schuldig bekannt hatte.
    Fehlten nur noch die Toten, die Weiss und Shaeffer interessierten. Cowart wusste nicht weiter. Das war ein zentraler Gegenstand seiner Reportage, der Doppelmord würde bereits in der Einleitung eine wichtige Rolle spielen. Zugleich aber barg dieser Aspekt für ihn die größte Gefahr. Er konnte weder der Polizei gestehen noch in der Zeitung schreiben, dass Ferguson in das Verbrechen verstrickt war, ohne die Frage aufzuwerfen, wieso. Und die einzige Antwort darauf, wie es überhaupt zu diesem Doppelmord hatte kommen können, führte zum Mord an Joanie Shriver zurück und, wenn er Sullivan glaubte, zu dem Deal zwischen den beiden Männern im Todestrakt.
    Matthew Cowart saß wie gelähmt an seinem Computer. Wenn er sich, seinen Ruf und seine Karriere schützen wollte, musste er Fergusons Rolle vertuschen.
    Einen Mörder decken?, dachte er.
    Sullivans Stimme hallte ihm

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