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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Eine weitere Dawn Perry, die eines Tages einfach verschwindet . Darf ich ins Schwimmbad? Bin rechtzeitig zum Abendessen wieder da …
    »Jetzt wissen wir, was er mag, nicht wahr, Cowart?«
    »Ja.«
    »Und nichts kann ihn davon abhalten, da weiterzumachen, wo er vor seinem kleinen Sonderurlaub im Todestrakt aufgehört hat, stimmt’s?«
    »Stimmt. Also, was schlagen Sie vor, Detective?«
    »Eine Falle«, sagte Brown ohne Umschweife. »Wir stellen ihm eine Falle. Wir fordern ihn heraus. Wenn wir ihn nicht mit einem alten Fall drankriegen können, dann versuchen wir es eben mit etwas Neuem.«
    Ohne sich umzudrehen, wusste Cowart, dass er ein versteinertes Gesicht im Rücken hatte. »Ja«, sagte er. »Ich höre.«
    »Etwas absolut Unzweideutiges, das deutlich macht, mit was für einem Menschen wir es zu tun haben. So klar, dass niemand auch nur den Schatten eines Zweifels hat, wenn ich ihn verhafte und Sie die Reportage schreiben, Cowart. Und zwar so schreiben, dass er sich nicht noch mal rauswinden kann?«
    »Ich kann die Reportage schreiben«, erwiderte er und drehte sich zu dem Detective um. »Aber Fallen brauchen Zeit. Haben wir Zeit, Detective? Und wenn ja, wie viel?«
    Brown schüttelte den Kopf. »Wir können es wenigstens versuchen.«

    In seinem Büro entschuldigte sich Brown für eine Weile; er müsse kurz weg, um zu überprüfen, ob Wilcox schon mit den vorläufigen Laborergebnissen zu den Kleidern und dem Stück Bodenmatte zurück sei. Einen Augenblick lang betrachtete Cowart erneut die Wände mit den Ehrenurkunden, Belobigungen und Fotos, die er schon bei seinem letzten Besuch studiert hatte, dann griff er zum Telefon und rief beim Miami Journal an, wo er sich mit Edna McGee verbinden ließ. Wie viele Leute, überlegte er kurz, hatten sich wohl schon von ihrer unbekümmerten Art täuschen lassen, unter der sich ein beinharter Wille und ein messerscharf sezierender Verstand verbargen.
    »Edna?«
    »Matty, Matty, wo steckst du nur? Ich bombardiere dich mit Nachrichten auf deinem Anrufbeantworter.«
    »Ich bin wieder in Pachoula. Bei den Cops.«
    »Wieso bei denen? Ich dachte, du wolltest nach Starke, um den Knast unter die Lupe zu nehmen?«
    »Ähm, das steht als Nächstes auf der Liste.«
    »Also, wenn du mich fragst, mach dich auf die Socken. Die St. Pete Times hat heute berichtet, Blair Sullivan hätte mehrere Aktenkartons mit Dokumenten hinterlassen – Tagebuchaufzeichnungen, Beschreibungen, alles Mögliche. Vielleicht steht da auch drin, wie er diesen Doppelmord gedeichselt hat. Das Blatt behauptet, die zwei Ermittler aus Monroe würden die Sachen gerade sichten. Außerdem befragen sie sämtliche Mitarbeiter, die während Sullivans Zeit im Todestrakt Dienst hatten. Ich hab mich ein bisschen an die Strippe gehängt und eine Art Nachtrag zu deinem letzten Artikel geschrieben, aber die Lokalredaktion fragt sich, wo zum Teufel du eigentlich steckst. Und vor allem, wieso in aller Welt nicht du diese Story geschickt hast, vor diesem Mistkerl aus St. Pete. Die sind nicht glücklich, Matty, ganz und gar nicht glücklich. Wo hast du gesteckt?«
    »In den Keys. Hier.«
    »Was aufgetrieben?«
    »Im Moment noch nichts für die Zeitung. Ich verfolge ein, zwei Spuren …«
    »Geht’s genauer?«
    »Edna, immer mit der Ruhe.«
    »Also, ich an deiner Stelle, Matty, würde mich mächtig dahinterklemmen und schnellstens was schicken, genauer gesagt, sofort. Sonst kommen die hungrigen Wölfe bis an die Tür, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Du hast dich klar und deutlich ausgedrückt. Und mir Appetit gemacht.«
    Edna lachte. »Wer mal Kaviar hatte, isst nicht gerne plötzlich Hundefutter.«
    »Danke, Edna. Du verstehst es, einem Mut zu machen.«
    »Wollte dich nur warnen.«
    »Ist angekommen. Und was hast du rausgefunden?«
    »Wenn man die Spur von deinem Mr. Sullivan verfolgt, lernt man so einiges über kreatives Lügen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, von den etwa vierzig Morden, die er gestanden hat, würde ich ihm nach meinem jetzigen Kenntnisstand ungefähr die Hälfte zugestehen. Wenn überhaupt.«
    »Nur zwanzig …« Während er die Worte aus seinem eigenen Munde hörte, war ihm klar, wie dämlich sie klangen. Nur zwanzig. Als ob Sullivan damit nur halb so schlimm wäre wie jemand, der vierzig begangen hatte.
    »Ja, ziemlich sicher. Zwanzig klingen jedenfalls ziemlich überzeugend.«
    »Und die anderen?«
    »Also, einige davon gehen eindeutig nicht auf sein Konto, weil dafür schon andere sitzen, einige

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