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Der Täter / Psychothriller

Der Täter / Psychothriller

Titel: Der Täter / Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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lächelnd.
    »Und eine Menge Metaphorik«, fügte Robinson hinzu.
    »Wie haben Sie mich hier gefunden?«
    »Dank der Kadoshs. Die haben mir erzählt, dass Sie nach Einbruch der Dunkelheit gern hierher in den Park kämen und den Basketballern zusähen.«
    »Wusste gar nicht, dass sie mich so genau observieren.«
    Robinson grinste, und Winter zuckte mit den Achseln. »Natürlich. Sie haben recht. Lektion Nummer eins: Die Nachbarn wissen immer mehr, als sie zeigen. Da haben wir’s mal wieder. Damit wäre also geklärt, wie Sie mich gefunden haben. Bleibt nur noch die Frage, wieso.«
    »Weil Leroy Jefferson morgen früh dem Richter vorgeführt wird und spätestens morgen Mittag neben einem Phantombildzeichner sitzt, um uns eine Beschreibung und eine Aussage zu liefern, und sobald wir die haben, müssen wir den nächsten Schritt unternehmen.«
    »Die Falle stellen.«
    »Genau.«
    »Ich glaube, wir müssen sehr vorsichtig sein«, erklärte Simon Winter.
    »Sicher. Haben Sie einen bestimmten Grund im Auge?«
    »Weil wir uns in einer äußerst prekären Position befinden, Detective.«
    Walter Robinson nickte. »Ich höre«, sagte er.
    »Wir müssen diesen Mann finden. Diesmal sind wir dazu verpflichtet. Wir haben nur diese eine Chance, und wir dürfen es nicht vermasseln.«
    »Reden Sie weiter«, ermunterte ihn der Detective.
    Simon Winter legte eine Pause ein und sah den Spielern dabei zu, wie sie sich auf dem Feld vor ihm drehten und wendeten. Die Natriumdampflampen tauchten ihre Haut in ein gelbliches Licht, als kränkelten ihre schweißgebadeten Muskeln und kämpften weniger um den Ball als gegen eine seltsame Krankheit an.
    »Wenn wir den Schattenmann jetzt nicht entlarven und daran hindern, weiter zu morden, wenn wir ihm lediglich einen Schrecken einjagen, dann wird er verschwinden. Er kann überall hingehen. Er kann sein, wer er will. Wenn er uns durch die Maschen schlüpft, haben wir nicht die leiseste Ahnung, wohin er entwischt. Sehen Sie, wir wissen nichts über seine Herkunft, seine Lebensgeschichte, seit Kriegsende jedenfalls nicht. Folglich wissen wir auch nicht, worauf er zurückgreifen kann. Wie verfolgt man einen Menschen ohne Substanz? Glauben Sie, er hinterlässt eine Spur, die wir verfolgen können? Das wage ich zu bezweifeln. Nicht, wenn er nach so vielen Jahren bis an diesen Punkt gekommen ist. Ich würde daher sagen, dass dieser Leroy Jefferson unsere größte Hoffnung ist. Wir müssen unser Phantom diesmal schnappen.«
    »Sie haben gründlich darüber nachgedacht?«
    Winter nickte, dann wandte er sich zu Robinson um.
    »So wie Sie. Deshalb sind Sie doch wohl heute Abend hergekommen?«
    Robinson streckte die Füße aus und lehnte sich entspannt zurück. »Sie standen bei der Kripo Miami hoch in Ehren.«
    »Sie haben meine Personalakte angesehen?«
    »Selbstverständlich. Wollte wissen, mit wem ich’s zu tun habe.«
    »Das ist alles Unsinn, wissen Sie. Hat den und den Fall gelöst. Diesen oder jenen verhaftet. Wurde dann und dann belobigt. Das sagt Ihnen nichts darüber, wer ich bin.«
    »Das ist wahr. Also, wer sind Sie, Mr.Winter?«
    Simon Winter schwieg. Dann zeigte er auf das Spiel. »Sehen Sie den Jungen mit dem Ball?«
    Walter Robinson nickte. »Der die Muskelpakete an die Wand spielt?«
    »Ja, den.«
    »Hmhm. Was ist mit ihm?«
    »Bei mir käme er damit nicht durch.«
    Robinson prustete los, doch dann beobachtete er den Teenager beim Spiel, sah, wie schnell er den ersten Schritt machte, beobachtete die unglaubliche Schnelligkeit, mit der er einen Handwechsel beim Dribbeln vollführte.
    »Wären Sie stärker?«, fragte er nach einer Weile.
    »Nein. Ich würde ihm Stück für Stück etwas nehmen. Und dann, wenn er überhaupt nicht damit rechnet, würde ich ihn in die Doppeldeckung zwingen. Ihn kalt erwischen. Er würde den Ball verlieren.«
    Robinson atmete langsam aus. »Schwierig.«
    »Aber die einzige Möglichkeit.«
    »Sie haben recht. Sie meinen, so sollten wir es anpacken?«
    »Ja. Die Falle muss wie eine gedachte Linie sein. Ein unsichtbarer Verteidigungsring. Der Schattenmann muss etwas für zugänglich halten. Sich seines Erfolgs ziemlich sicher sein. Aber in Wahrheit tut er, was wir wollen. Kommt dahin, wo wir ihn erwarten. So muss es laufen.«
    Die beiden Männer schwiegen
    »Die beiden alten Leute, Rabbi Rubinstein und Frieda Kroner …«
    »Machen Sie sich um die keine Sorgen. Wenn es so weit ist, tun sie, was sie tun müssen.«
    »Ich hab vor ihren Wohnungen rund um die Uhr je einen

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