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Der Täter / Psychothriller

Der Täter / Psychothriller

Titel: Der Täter / Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Sondereinsatzkommandos und seinem neunköpfigen Team ab.
    »Rein und raus. Ich möchte dem Kerl nicht eine Sekunde geben. Vollständiger Entzug der Bewegungsfreiheit, sobald wir die Lage unter Kontrolle haben, ich meine, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Auch Fußfesseln vorsichtshalber.«
    »Kein Problem«, antwortete der Captain des SWAT -Teams mit einer knappen Handbewegung. Es schien ihn ein wenig zu befremden, dass eine hochkarätige Einsatztruppe wie er und seine Leute vonnöten sein sollte, um einen älteren Mann festzunehmen. »Haben Sie einen richterlichen Haftbefehl?«
    »Ja, hier.« Robinson überlegte. »Ich hatte Probleme bei meiner letzten Verhaftung«, untertrieb er.
    »Hab davon gehört«, antwortete der SWAT -Team-Leiter. »Aber Sie haben die Vorschriften befolgt. So was kann passieren.« Er war ein erfahrener Polizist, der seinen militärischen Drill keine Minute des Tages ablegte und wahrscheinlich nachts im Bett im Takt von Marschmusik schnarchte. Der breitschultrige Captain mit seiner Igelfrisur war der Typ, für den Disziplin einen höheren Stellenwert hatte als alle Intelligenz der Welt, ein Mann, der die Junioren-Baseballmannschaft seines Sohnes nicht länger trainieren durfte, nachdem er sie allzu hart auf Sieg getrimmt hatte.
    »Der Mann, den wir verhaften, ist äußerst gefährlich und höchst wahrscheinlich bewaffnet.«
    »Das passt so ziemlich auf jeden, den wir verhaften«, entgegnete er trocken. »Automatische Waffen?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Da haben Sie’s. Sehen Sie es als wahrscheinlich an, dass er sich beim Übergriff ergibt?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Eher, dass er flieht?«
    »Eher, dass er verschwindet«, fügte Simon Winter leise hinzu, doch gerade laut genug, dass der Leiter des SWAT -Teams ihn hörte. Der Mann drehte sich zu ihm um.
    »Das wäre für mich ein erstes Mal, Senior«, sagte er herablassend.
    »Bei diesem Fall gibt es nur erste Male«, konterte Winter.
    Der Captain erhob sich vom Stuhl, und die neun Mitglieder seines Trupps folgten augenblicklich seinem Beispiel.
    »Sie sagen, wann’s losgehen kann«, entschied er selbstbewusst.
    Walter Robinson nickte. Er trat an ein Wandtelefon und versuchte zum zehnten Mal, Espy Martinez zu Hause zu erreichen, doch es meldete sich nur ihr Anrufbeantworter. Dann wählte er die Nummer des Rabbi. Dies war das vierte Mal, dass er das Besetztzeichen hörte. Zwar konnte er die Telefongesellschaft auffordern, das Gespräch zu unterbrechen und ihn durchzustellen, doch es widerstrebte ihm, davon Gebrauch zu machen. Er wollte den Rabbi nur davon unterrichten, dass sie einen Durchbruch erzielt hätten, was das alte Paar auch ohne lange Erklärungen hätte beruhigen können. Simon Winter hatte seine Meinung geteilt.
    Er traute seinen Ohren nicht, als es beim nächsten Mal klingelte und der Rabbi sich augenblicklich meldete.
    »Rabbi Rubinstein. Wer ist da bitte?«
    »Rabbi, Detective Robinson.
    »Ah, Detective. Ihre Bekanntmachung hat Wirkung gezeigt. Das Telefon steht nicht still.«
    »Ich hab versucht, durchzukommen. Gibt’s was Neues?«
    »Nein, nur Leute, die ziemlich aufgeregt sind, was verständlich ist. Aber ich bin trotzdem optimistisch, dass jemand etwas weiß. Wie’s aussieht, geht das die ganze Nacht so weiter.«
    »Hören Sie, Rabbi, Mr.Winter und ich haben etwas herausgefunden, nein, bitte lassen Sie mich ausreden, ich will im Moment nicht in die Einzelheiten gehen. Ich rufe Sie später wieder an, aber wie’s aussieht, könnten wir einige Fortschritte gemacht haben. Bleiben Sie einfach, wo Sie sind, Sie und Mrs.Kroner, ja? Ist der Beamte noch da?«
    »Ja.«
    »Sorgen Sie dafür, dass er wachsam bleibt.«
    »Selbstverständlich. Aber Sie meinen, Sie haben etwas rausbekommen? Das ist eine gute Nachricht. Welche Art Fortschritt machen Sie?«
    »Ehrlich gesagt, würde ich darüber lieber später mit Ihnen sprechen, für den Fall, dass es zu nichts führt.«
    Der Rabbi zögerte. »In Ordnung«, stimmte er nach einer kurzen Pause zu. »Wollen Sie mit Miss Martinez sprechen? Sie ist hier.«
    Walter Robinson lächelte und merkte, wie ihm der Magen hüpfte. »Ja«, antwortete er prompt. Es dauerte einen Moment, dann hörte er ihre Stimme.
    »Walter?«
    »Espy, ich habe versucht, dich zu erreichen. Tut mir leid, dass ich deine Ankunft verpasst habe, aber wir hatten einen Durchbruch. Ich habe einen Namen und eine Anschrift …«
    »Wollt ihr jetzt da hin?«
    »Ja. Bleib dort. Ich ruf dich an, wenn wir fertig

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