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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Datenbank, sondern in die Firmenunterlagen und die persönlichen Dateien mancher der Angestellten. Niemand weiß, ob es Gordon gelungen ist oder nicht. Ich habe versucht, andere Leute ausfindig zu machen, die damals bei Rocky Mountain Data gearbeitet haben und uns vielleicht mehr erzählen könnten. Aber es ist niemand mehr da. Wie es aussieht, hat Sterling die Firma gekauft, sich deren Datenbank geschnappt und alle Mitarbeiter entlassen.«
    »Hatte Gordon eine Familie, die wir befragen könnten?«
    »Die Staatspolizei konnte keine Angehörigen finden.«
    Rhyme nickte langsam. »Okay, ich hätte eine interessante Theorie anzubieten, um dein derzeitiges Lieblingsadjektiv zu gebrauchen, Mel. Dieser Gordon treibt sich auf eigene Faust in SSDs Daten herum und stößt auf etwas über Fünf Zweiundzwanzig.
    200
    Der bemerkt, dass er in Schwierigkeiten steckt und enttarnt werden könnte. Daher bringt er Gordon um und lässt es wie einen Unfall aussehen. Sachs, hat die Polizei eine Akte über den Fall angelegt?«
    Sie seufzte. »Die müsste im Archiv liegen. Sie suchen danach.«
    »Ich möchte gern wissen, wer von SSDs Angestellten schon damals für die Firma gearbeitet hat, als Gordon ums Leben gekommen ist.«
    Pulaski rief Mark Whitcomb an. Nach einer halben Stunde meldete der sich zurück.
    Ein Gespräch mit der Personalabteilung habe ergeben, dass Dutzende der heutigen Mitarbeiter bereits zu jener Zeit für SSD tätig gewesen seien, darunter Sean Cassel, Wayne Gillespie, Mameda und Shraeder und auch Martin Coyle, einer von Sterlings persönlichen Assistenten.
    Die große Anzahl bedeutete, dass der Fall Peter Gordon vermutlich keine grundlegenden Erkenntnisse bringen würde. Rhyme hoffte jedoch weiterhin, in der Akte der Colorado State Police eventuell auf einige Anhaltspunkte zu stoßen, die auf einen der Verdächtigen hindeuteten.
    Er musterte die Liste, als Sellittos Telefon klingelte. Der Detective nahm das Gespräch an und richtete sich erschrocken auf. »Was?«, rief er und schaute zu Rhyme.
    »Wirklich? Was steckt dahinter? . . Geben Sie mir so schnell wie möglich Bescheid.«
    Er trennte die Verbindung. Seine Lippen waren schmal, und seine Stirn lag in Falten.
    »Line, es tut mir leid. Dein Cousin. Er wurde in der U-Haft angegriffen. Jemand hat versucht, ihn zu ermorden.«
    Sachs ging zu Rhyme und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er spürte, wie beunruhigt sie war. »Wie geht es ihm?«
    »Der Direktor ruft mich zurück. Arthur wurde in die Notfallambulanz dort gebracht.
    Bislang weiß man noch keine Einzelheiten.«
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    . Achtundzwanzig
    »Hallo allerseits.«
    Pam Willoughby, der Thom soeben die Tür geöffnet hatte, winkte den Anwesenden zu. Alle grüßten sie lächelnd, trotz der furchtbaren Neuigkeiten über Arthur Rhyme.
    Thom erkundigte sich nach ihrem heutigen Schultag.
    »Der war prima. Echt gut.« Dann fragte sie leise: »Amelia, hast du kurz Zeit?«
    Sachs sah zu Rhyme. Er nickte in Richtung des Mädchens, was heißen sollte: Was Art anbelangt, können wir ohnehin nichts tun, bis wir Näheres wissen; geh ruhig.
    Sie trat mit Pam auf den Flur hinaus. Komisch, dachte Sachs, man kann den jungen Leuten alles im Gesicht ablesen. Zumindest ihre Stimmungen, wenn auch nicht immer die Ursachen dafür. Sachs wünschte sich häufig, sie hätte mehr von Kathryn Dances Fähigkeiten, um erkennen zu können, wie das Mädchen sich fühlte und was es dachte.
    Heute Nachmittag schien es aufrichtig glücklich zu sein.
    »Ich weiß, dass du viel zu tun hast«, sagte Pam. »Kein Problem.«
    Sie gingen in das Wohnzimmer auf der anderen Seite des Korridors.
    »Na?« Sachs lächelte verschwörerisch.
    »Okay. Ich habe gemacht, was du gesagt hast, du weißt schon. Ich habe Stuart einfach nach diesem anderen Mädchen gefragt.« »Und?«
    »Die beiden sind früher mal miteinander gegangen - bevor ich ihn kennengelernt habe.
    Er hat mir vor einer Weile sogar mal von ihr erzählt, nachdem er ihr zufällig über den Weg gelaufen war. Die beiden haben sich bloß unterhalten. Sie hat damals schon viel geklammert, was wohl einer der Gründe war, aus denen er sich von ihr getrennt hat.
    Und als Emily die zwei gesehen hat, wollte die andere ihm gerade um den Hals fallen -
    und er
    201

    hat versucht, sich loszumachen. Mehr war nicht. Alles ist wieder okay.«
    »He, herzlichen Glückwunsch. Die Konkurrentin ist also definitiv keine Gefahr mehr?«
    »Absolut. Er hat bestimmt die Wahrheit gesagt - ich meine, er könnte ja gar nicht mit

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