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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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    offenbar selbst gefertigt, aus einem
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    in Streifen gerissenen Hemd, das man zu einem Seil verdreht hatte.
    »Nein, was. .« Arthur wurde hochgerissen. Der riesige Mann zog ihn von der Bank.
    Und zerrte ihn zu der Wand, aus der der Nagel ragte, der ihm schon vorher aufgefallen war, mehr als zwei Meter über dem Boden. Arthur schlug stöhnend um sich.
    »Pssst.« Johnson sah sich in dem verlassenen Winkel der Halle um.
    Arthur wehrte sich, aber da hätte er ebenso gut auf einen Holzklotz oder Zementsack einprügeln können. Seine Faust landete wirkungslos auf Hals und Schultern des Mannes. Dann fühlte er, wie seine Füße den Boden verließen. Der Schwarze hob ihn hoch und hängte das Ende der provisorischen Schlinge an den Nagel. Er ließ los und wich zurück. Arthur versuchte strampelnd, sich zu befreien.
    Warum, warum, warum? Er wollte diese Frage stellen, aber über seine Lippen kamen nur ein paar Tröpfchen Speichel. Johnson betrachtete ihn neugierig. Keine Wut, kein sadistisches Funkeln. Nur leichtes Interesse.
    Und als sein Leib erzitterte und ihm schwarz vor Augen wurde, begriff Arthur, dass er auf einen Schwindel hereingefallen war -Johnson hatte ihn nur aus einem einzigen Grund vor den Latinos gerettet: Er wollte Arthur für sich selbst.
    »Nnnnnn.. «
    Warum?
    Der Schwarze hielt Arthurs Hände zu beiden Seiten fest und beugte sich vor. »Ich tu dir einen Gefallen, Mann«, flüsterte er. »Scheiße, in ein oder zwei Monaten hättest du das selbst erledigt. Du bist für so ein Leben nicht gemacht. Und jetzt hör auf, dagegen anzukämpfen. Lass los, gib einfach auf, verstehst du?«
    Pulaski kehrte von seiner Mission bei SSD zurück und hielt die dünne graue Festplatte hoch.
    »Gute Arbeit, Grünschnabel«, sagte Rhyme.
    Sachs zwinkerte ihm zu. »Ihr erster Geheimauftrag.«
    Er verzog das Gesicht. »So hat es sich aber nicht angefühlt, eher wie ein Schwerverbrechen.«
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    »Ich bin überzeugt, wir finden einen hinreichenden Tatverdacht, wenn wir genau genug hinschauen«, versicherte Sellitto.
    »Legen Sie los«, sagte Rhyme zu Rodney Szarnek.

    Der Computermann schloss die Festplatte an den USB-Port seines abgenutzten Laptops an und gab mit sicherer Hand eine Reihe von Befehlen ein, die Augen fest auf den Bildschirm gerichtet.
    »Gut, gut...«
    »Haben Sie einen Namen?«, herrschte Rhyme ihn an. »Gibt es jemanden bei SSD, der die Dossiers heruntergeladen hat?«
    »Wie bitte?« Szarnek lachte auf. »So funktioniert das nicht. Es wird eine Weile dauern.
    Ich muss die Daten in den Großrechner unserer Abteilung laden. Und dann.. «
    »Wie lang ist die Weile?«, knurrte Rhyme.
    Szarnek sah ihn erstaunt an, als würde er erst jetzt bemerken, dass der Kriminalist behindert war. »Das hängt vom Grad der Fragmentierung ab, vom Alter der Dateien, dem Speicherort, der Partitionierung, und dann.. «
    »Gut, gut, gut. Tun Sie einfach alles, was Sie können.«
    »Was haben Sie sonst noch herausgefunden?«, fragte Sellitto.
    Pulaski berichtete von der Befragung der beiden verbleibenden Techniker, die Zugriff auf alle Datenareale hatten. Er fügte hinzu, er habe außerdem mit Andy Sterling gesprochen. Der Eintrag in dessen Mobiltelefon beweise, dass sein Vater ihn zum Zeitpunkt des Mordes von Long Island aus angerufen hatte. Das Alibi des Firmenchefs hatte Bestand. Thom aktualisierte die Liste der Verdächtigen.
    • Andrew Sterling, Generaldirektor, Hauptgeschäftsführer. Alibi: auf Long Island; überprüft.
    Durch Sohn bestätigt.
    • Sean Cassel, Vertriebs- und Marketingleiter. Kein Alibi.
    • Wayne Gil espie, Technischer Leiter. Kein Alibi.
    • Samuel Brockton, Leiter der Richtlinienabteilung.
    Alibi: Hotelunterlagen bestätigen Aufenthalt in Washington.
    • Peter Arlonzo-Kemper, Personalchef.
    Alibi: bei Ehefrau; von ihr bestätigt (befangen?).
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    • Steven Shraeder, Cheftechniker, Tagschicht. Alibi: im Büro (laut Arbeitszeitblatt).
    • Faruk Mameda, Cheftechniker, Nachtschicht. Kein Alibi.
    • Kunde von SSD (?). Liste von Sterling liegt vor.
    • Unbekannter Täter von Andrew Sterling rekrutiert (?).
    Demnach wusste nun jeder bei SSD, der eine uneingeschränkte Freigabe für innerCircle besaß, von ihren Ermittlungen. . und trotzdem hatte der Bot, der die Akte
    »Myra Weinburg, Sexueller Übergriff/Mord« überwachte, keinen einzigen Zugriffsversuch gemeldet. War Täter 522 nur vorsichtig? Oder war der Plan mit der Falle schon im Ansatz falsch? Stand der Kil er etwa gar nicht mit der Firma in

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