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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Fahrt nach Queens bei Mark Whitcomb angerufen.
    »Hallo, Ron«, hatte der Mann gesagt. »Was ist los? .. Sie klingen verstört. Und Sie sind ganz außer Atem.«
    »Ich habe ein Problem, Mark. Bitte. Ich brauche Ihre Hilfe. Meiner Frau wird vorgeworfen, sie sei eine illegale Einwanderin. Man behauptet, ihr Pass sei gefälscht und sie stelle ein Sicherheitsrisiko dar. Das ist doch verrückt.«
    »Aber sie ist amerikanische Staatsbürgerin, oder?«
    »Ihre Familie lebt seit Generationen hier. Mark, wir glauben, der Killer, nach dem wir fahnden, hat sich Zugang zu Ihrem System verschafft. Er hat einem Detective einen falschen Drogentest angehängt und dann für Jennys Verhaftung gesorgt. Wäre das möglich?«
    »Er muss ihre Akte jemandem zugeordnet haben, der auf einer
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    Überwachungsliste steht. Dann hat er Alarm geschlagen.. Hören Sie, ich kenne ein paar Leute beim INS. Mit denen kann ich reden. Wo sind Sie?«
    »Auf dem Weg zum INS-Gewahrsam in Queens.«
    »Wir treffen uns in zwanzig Minuten dort vor der Tür.«

    »Oh, vielen Dank, Mann. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Keine Sorge, Ron. Das kriegen wir wieder hin.«
    Während er nun auf Whitcomb wartete, lief Ron Pulaski vor dem INS-Gefängnis auf und ab, gleich neben einem provisorischen Schild, auf dem stand, dass die Einwanderungsbehörde dem Department of Homeland Security unterstellt worden sei. Pulaski dachte an all die Fernsehberichte über illegale Einwanderer zurück, die er und Jenny gesehen hatten. Die Leute waren immer so verängstigt gewesen.
    Was machte man in diesem Moment mit seiner Frau? Würde sie die nächsten Tage oder Wochen in einer Art bürokratischer Vorhölle feststecken? Pulaski hätte am liebsten laut geschrien.
    Beruhige dich. Geh überlegt vor. Das sagte Amelia Sachs immer zu ihm.
    Geh überlegt vor.
    Endlich - danke, o Herr - sah Pulaski, dass Mark Whitcomb mit schnellen Schritten und überaus besorgter Miene auf ihn zukam. Er war sich nicht ganz sicher, wie der Mann ihm behilflich sein wollte, aber er hoffte, dass die Richtlinienabteilung mit ihrem guten Draht zu den Behörden bei der Homeland Security ein paar Beziehungen spielen lassen würde, um seine Frau und sein Kind auf freien Fuß zu bekommen, wenigstens bis die Angelegenheit offiziell geklärt werden konnte.
    Whitcomb traf keuchend bei ihm ein. »Haben Sie noch etwas herausgefunden?«
    »Ich habe vor etwa zehn Minuten angerufen. Sie sind jetzt drinnen. Aber ich habe nichts gesagt. Ich wollte auf Sie warten.«
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Nein. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen, Mark. Danke für Ihre Hilfe.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte Whitcomb ernst. »Es wird alles wieder gut, Ron. Keine Angst.«
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    »Es ist nur. . meine Frau.«
    »Ich glaube, ich kann da was machen.« Dann sah er Pulaski in die Augen. Dazu musste er den Kopf in den Nacken legen, denn er war kaum größer als Andrew Sterling.
    »Allerdings. . es liegt Ihnen doch ziemlich viel daran, Jenny dort rauszuholen, nicht wahr?«
    »Unbedingt, Mark. Das hier ist ein einziger Albtraum.«
    »Okay. Kommen Sie mit.« Er führte Pulaski um die Ecke des Gebäudes und weiter in eine Gasse. »Ich muss Sie um einen Gefallen bitten, Ron«, flüsterte Whitcomb.
    »Alles, was in meiner Macht steht.«
    »Wirklich?« Die Stimme des Mannes war ungewöhnlich sanft und ruhig. Und in seinem Blick lag eine Schärfe, die Pulaski noch nicht an ihm aufgefallen war. Als hätte er eine Maske fallen gelassen und würde nun sein wahres Gesicht zeigen. »Wissen Sie, Ron, manchmal müssen wir Dinge tun, die wir nicht für richtig halten. Aber letztendlich ist es so am besten.«
    »Was meinen Sie?«
    »Um Ihrer Frau zu helfen, könnten Sie etwas tun müssen, von dessen Richtigkeit Sie womöglich nicht überzeugt sind.«

    Pulaski sagte nichts. Ihm schwirrte der Kopf. Wohin führte das alles?
    »Ron, Sie müssen dafür sorgen, dass dieser Fall verschwindet.« »Fall?«
    »Die Mordermittlung.« »Verschwindet? Ich verstehe nicht.«
    »Halten Sie den Fall auf.« Whitcomb sah sich nach allen Seiten um. »Sabotieren Sie ihn«, flüsterte er. »Zerstören Sie die Beweise. Fälschen Sie Spuren. Lassen Sie sie auf alles Mögliche zeigen, nur nicht auf SSD.«
    »Ich kann nicht ganz folgen, Mark. Soll das ein Witz sein?«
    »Nein, Ron. Ich meine es völlig ernst. Diese Ermittlungen müssen aufhören, und Sie können dafür sorgen.«
    »Das kann ich nicht.«
    »O doch, das können Sie. Falls Ihnen etwas an Jenny liegt.« Er

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