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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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für Food Emporium. »Ich ziehe die Karte durch und erhalte später eine Rückvergütung, wenn mit der Zeit eine gewisse Summe zusammengekommen ist. Auch wenn ich bar zahle, weiß der Laden, was ich gekauft habe.«
    »Gut«, sagte Rhyme. »Aber was machen wir damit? Wir haben trotzdem Dutzende von Geschäften vor uns, in denen die Opfer und Sündenböcke eingekauft haben.«
    »Ah.«

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    Sachs stand vor den Tafeln und fing plötzlich an zu lächeln. »Ich glaube, ich hab's.«
    »Was?«, fragte Rhyme und rechnete mit der cleveren Anwendung eines forensischen Prinzips.
    »Schuhe«, sagte sie einfach. »Die Antwort lautet Schuhe.«
    105
    . Fünfzehn
    »Er weiß nicht nur, was für Artikel die Leute gekauft haben«, erläuterte Sachs. »Er kennt auch zusätzliche Details. Sieh dir drei der Verbrechen an. Den Fall deines Cousins, den Fall Myra Weinburg und den Münzdiebstahl. Fünf Zweiundzwanzig hat nicht nur die Schuhmodelle der Sündenböcke gekannt, sondern auch die Größen.«
    »Okay«, sagte Rhyme. »Lasst uns herausfinden, woher DeLeon Williams und Arthur ihre Schuhe haben.«
    Ein kurzer Anruf bei Judy Rhyme und einer bei Williams ergaben, dass die Schuhe im Versandhandel gekauft worden waren -ein Paar durch einen Katalog, das andere über eine Internetseite, aber beide direkt vom jeweiligen Hersteller.
    »Also gut«, sagte Rhyme. »Wir suchen uns einen aus, rufen dort an und lassen uns erklären, wie die Schuhbranche funktioniert. Werft eine Münze.«
    Der Gewinner hieß Sure-Track. Und es waren nur vier Versuche nötig, um jemanden aus der Firma an den Apparat zu bekommen - keinen Geringeren als den leitenden Geschäftsführer.
    Im Hintergrund hörte man Wasser aufspritzen und Kinder lachen. »Ein Verbrechen?«, fragte der Mann verunsichert.
    »Es hat nichts direkt mit Ihnen zu tun«, beruhigte Rhyme ihn. »Eines Ihrer Produkte ist ein Beweisstück.«
    »Doch hoffentlich nicht wie bei dem Kerl, der ein Flugzeug mit einer Bombe im Schuh in die Luft sprengen wollte.« Er hielt abrupt inne, als gefährde sogar die bloße Erwähnung dieses Umstands bereits die nationale Sicherheit.
    Rhyme schilderte den Sachverhalt - dass der Killer sich persönliche Informationen über die Opfer beschafft hatte, darunter Einzelheiten über Schuhe der Marken Sure-Track beziehungsweise Alton bei seinem Cousin und Bass bei dem anderen Sündenbock.
    »Verkaufen Sie auch über den Einzelhandel?«
    »Nein, nur online.«
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    »Tauschen Sie mit Ihrer Konkurrenz Daten aus? Daten über Kunden?« Ein Zögern.
    »Hallo?«, fragte Rhyme in die Stille.
    »Oh, das dürfen wir gar nicht. Es wäre ein Verstoß gegen die Datenschutzbestimmungen.«
    »Nun, wie könnte jemand Zugang zu Informationen erlangen, die Käufer von Sure-Track-Schuhen betreffen?«
    »Das ist eine komplizierte Situation.«
    Rhyme verzog das Gesicht.

    »Sir«, meldete Sachs sich zu Wort. »Der Mann, den wir suchen, ist ein Mörder und Vergewaltiger. Können Sie sich irgendwie vorstellen, wie er von Ihren Kunden erfahren haben könnte?«
    »Nicht wirklich.«
    »Dann besorgen wir uns eben einen Gerichtsbeschluss und nehmen Ihre Unterlagen Zeile für Zeile auseinander«, herrschte Sellitto ihn an.
    Mit der Tür ins Haus zu fallen, entsprach nicht unbedingt dem feinfühligen Ansatz, den Rhyme gewählt hätte, funktionierte aber prächtig.
    »Halt, halt, halt«, rief der Mann. »Ich habe da eventuell eine Idee.«
    »Nämlich?«, fragte Sellitto barsch.
    »Vielleicht hat er.. okay, falls er über Informationen von verschiedenen Firmen verfügt hat, könnten sie von einem Datensammler stammen.«
    »Was ist das?«, fragte Rhyme.
    Diesmal schien der Mann vor lauter Überraschung zu zögern. »Sie haben noch nie davon gehört?«
    Rhyme verdrehte die Augen. »Nein. Was ist das?«
    »Das, wonach es klingt. Informationsdienstleister - sie wühlen sich durch Daten über Kunden, ihre Einkäufe, Häuser und Karten, ihre Kreditvergangenheit, einfach alles.
    Dann werden die Daten analysiert und gegen ein Entgelt weitergegeben. Sie wissen schon, um anderen Firmen dabei zu helfen, Markttrends zu erkennen, neue Kunden zu finden, gezielte Werbesendungen zu verschicken und Kampagnen zu planen. So was in der Art.«
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    Einfach alles. .
    Daran könnte etwas sein, dachte Rhyme. »Beziehen die ihre Informationen auch aus RFID-Chips?«
    »Aber sicher. Das ist eine der ganz großen Datenquellen.«
    »Welchen Datensammler nutzt Ihre Firma?«
    »Oh, ich weiß nicht. Mehrere.« Seine Stimme klang

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