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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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zurückhaltend.
    »Wir müssen es wirklich wissen«, sagte Sachs in der Rolle des guten Cops, verglichen mit dem »bösen« Sellitto. »Wir möchten nicht, dass noch jemand verletzt wird. Dieser Täter ist sehr gefährlich.«
    Der Mann überlegte seufzend hin und her. »Nun ja, wir arbeiten vor allem mit SSD
    zusammen. Die sind ziemlich groß. Aber falls Sie annehmen, dass jemand von dort in ein Verbrechen verwickelt gewesen sein könnte, vergessen Sie's. Diese Leute sind großartig. Und es gibt natürlich Sicherheitsvorkehrungen und. .«
    »Wo ist deren Firmensitz?«, fragte Sachs.
    Wieder ein Zögern. Na los, verdammt, dachte Rhyme.
    »In New York City.«
    Dem Tummelplatz von 522. Rhyme und Sachs sahen sich an. Er lächelte. Das hier wirkte vielversprechend.
    »Gibt es noch andere in dieser Gegend?«

    »Nein. Axciom, Experian und Choicepoint, die anderen Großen, sitzen nicht hier. Aber glauben Sie mir, niemand von SSD hat mit der Sache zu tun. Ich schwöre.«
    »Wofür steht SSD?«, fragte Rhyme.
    »Strategie Systems Datacorp.«
    »Haben Sie dort einen Ansprechpartner?«
    »Nein, eigentlich niemanden im Speziellen«, versicherte er schnell. Zu schnell.
    »Nein?«
    »Na ja, wir haben mit deren Kundendienst zu tun. Aber die Namen der einzelnen Mitarbeiter weiß ich nicht auswendig. Ich könnte nachsehen und es herausfinden.«
    »Wer leitet die Firma?«
    Wieder eine Pause. »Das dürfte Andrew Sterling sein. Er ist der Gründer und Hauptgeschäftsführer. Hören Sie, ich garan
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    tiere Ihnen, dass niemand dort etwas Illegales tun würde. Unmöglich.«
    Dann wurde Rhyme etwas klar. Der Mann hatte Angst. Nicht vor der Polizei. Vor SSD.
    »Weshalb machen Sie sich Sorgen?«
    »Es ist nur. . wir könnten ohne SSD nicht funktionieren«, gestand er. »Wir.. wir sind eines von deren Partnerunternehmen.«
    Nach seinem Tonfall zu folgern, meinte er in Wahrheit: »Wir sind völlig auf sie angewiesen.«
    »Wir werden Ihren Namen nicht nennen«, sagte Sachs.
    »Danke. Wirklich. Vielen Dank.« Seine Erleichterung war nicht zu überhören.
    Sachs bedankte sich höflich für seine Mitwirkung. Sellitto verdrehte die Augen.
    Rhyme trennte die Verbindung. »Datensammler? Weiß einer von euch etwas darüber?«
    »SSD ist mir neu, aber von Datensammlern habe ich schon gehört«, sagte Thom. »Das ist die Branche des einundzwanzigsten Jahrhunderts.«
    Rhyme warf einen Blick auf die Tabellen. »Falls Fünf Zweiundzwanzig also für SSD
    arbeitet oder einer ihrer Kunden ist, könnte er herausfinden, wer Rasiercreme, Seil, Kondome oder Angelschnur gekauft hat - und später entsprechende Spuren fingieren.«
    Dann kam ihm noch ein Gedanke. »Der Chef der Schuhfirma hat gesagt, dass die Daten auch für gezielte Werbesendungen genutzt werden. Arthur hat Prospekte über Prescott-Gemälde erhalten, wisst ihr noch? Fünf Zweiundzwanzig könnte über diese Mailinglisten von dem Bild erfahren haben. Vielleicht stand auch Alice Sanderson auf einer der Listen.«
    »Und sieh mal. . die Fotos.« Sachs ging zu einer der Tafeln und wies auf einige Bilder vom Tatort des Münzdiebstahls. Auf den Tischen und am Boden lagen eindeutig zahlreiche Werbebriefe.
    »Und, Sir?«, meldete sich Pulaski. »Detective Cooper hat die Mautboxen erwähnt. Falls SSD auch an diese Daten herankommt, könnte der Killer herausgefunden haben, wann genau Ihr Cousin in der Stadt gewesen und wann er nach Hause gefahren ist.«
    »Mein Gott«, murmelte Sellitto. »Wenn das stimmt, hat dieser Kerl eine erstklassige Tatmethode für sich entdeckt.«

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    »Überprüf dieses Datensammeln, Mel. Google danach. Ich will mit Sicherheit wissen, ob SSD die einzige Firma im näheren Umkreis ist.«
    »Hmm«, machte Cooper nach ein paar Tastendrücken. »Ich erhalte hier mehr als zwanzig Millionen Treffer.« »Zwanzig Millionen?«
    Im Verlauf der nächsten Stunde verfolgte das Team, wie Cooper die Liste der führenden Datensammler des Landes (es gab etwa ein halbes Dutzend) immer weiter eingrenzte. Er lud ausführliches Material herunter, sowohl von den Firmenseiten als auch aus anderen Quellen. Dann verglich er die diversen Kundenlisten der Datensammler mit den Produkten, die in den Fällen von Täter 522 aufgetaucht waren.
    Wie es schien, war SSD nicht nur der wahrscheinlichste Ursprung all seiner Informationen, sondern zudem tatsächlich der einzige Anbieter im Großraum New York.
    »Falls ihr möchtet, kann ich deren Verkaufsbroschüre herunterladen«, sagte Cooper.
    »Und ob wir möchten,

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