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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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können.«
    »Ach, machen Sie sich keine Gedanken, Mr. Rhyme«, sagte das Mädchen. »Die Leute übersehen oft das Nächstliegende.«
    Sachs schaute zu Rhyme, den der Trost des Mädchens lächeln ließ. »Okay, Pam. Vielen Dank. Bis später.«
    101
    »Tschüs!«
    »Lasst uns das Profil unseres Freundes ergänzen.« Sachs nahm den Filzstift und trat an die Tafel.
    TÄTER 522
    • Mann.
    • Möglicherweise Raucher oder wohnt/arbeitet in der Nähe einer Tabakquelle bzw.
    mit jemandem, der raucht.
    • Hat Kinder oder wohnt/arbeitet in deren Umfeld bzw. in der Nähe einer Spielzeugquelle.
    • Interesse an Kunst, Münzen?
    • Vermutlich ein Weißer, zumindest aber hellhäutig.
    • Mittlere Statur.
    • Stark; in der Lage, seine Opfer zu erdrosseln.
    • Hat Zugriff auf ein Gerät zur Stimmmodulierung.
    • Kennt sich vermutlich mit Computern aus; kennt OurWorld. Andere Internetgemeinschaften?
    • Nimmt seinen Opfern Trophäen ab. Sadist?
    • Wohnung/Arbeitsplatz ist stellenweise dunkel und feucht.
    Hinterlassene echte Spuren

    • Staub.
    • Alte Pappe.
    • Haar von Puppe, Typ BASF B35 Nylon 6.
    • Tabak von Zigaretten Marke Tareyton.
    • Alter Tabak, nicht Tareyton, aber Marke unbekannt.
    • Sporen von Schimmelpilz Stachybotrys Chartarum.
    Rhyme ging noch einmal die Details durch, als er Mel Cooper auflachen hörte. »Mann, Mann, Mann.«
    »Was denn?«
    »Das hier ist interessant.«
    »Etwas präziser, bitte. Interessant nützt mir nichts. Ich brauche Fakten.«
    102
    »Es ist trotzdem interessant.« Der Techniker hatte mit einer hellen Lampe den aufgeschlitzten Rücken von Robert Jorgensens Buch beleuchtet. »Ihr habt den Doktor alle für verrückt gehalten, als er von Signalgebern gesprochen hat. Tja, wisst ihr was?
    Womöglich hat Oliver Stone hier doch Stoff für einen neuen Film - es ist nämlich etwas in diesem Buch versteckt. Im Leinenband des Buchrückens.«
    »Ehrlich?«, fragte Sachs und schüttelte den Kopf. »Ich habe gedacht, er spinnt.«
    »Lass mal sehen«, sagte Rhyme, dessen Neugier geweckt und dessen Skepsis vorübergehend zurückgestellt war.
    Cooper rückte eine kleine hochauflösende Kamera näher an den Untersuchungstisch heran und schaltete eine Infrarotlampe ein. Unter dem Leinenstreifen wurde ein winziges Rechteck aus gekreuzten Linien sichtbar.
    »Hol es heraus«, sagte Rhyme.
    Cooper trennte behutsam den Buchrücken weiter auf und entfernte etwas, das wie ein rund zwei Zentimeter langes Stück Plastikfolie mit aufgedruckten Computerschaltkreisen aussah. Ferner standen dort eine Ziffernfolge sowie ein Herstellername: DMS, Inc.
    »Scheiße, was ist das?«, fragte Sellitto. »Wirklich so eine Art Peilsender?«
    »Ich wüsste nicht, wie«, sagte Cooper. »Ich kann hier keine Batterie oder andere Stromquelle feststellen.« »Mel, schlag die Firma nach.«
    Die Suche ergab, dass es sich um Data Management Systems handelte, mit Sitz in der Nähe von Boston. Einer Firmenbeschreibung entnahm Cooper, dass eine der Abteilungen diese kleinen Folien herstellte - sogenannte RFID-Etiketten. Die Abkürzung stand für »Radio Frequency Identification«.
    »Davon hab ich schon gehört«, sagte Pulaski. »Es kam was auf CNN.«
    »Oh, die maßgebliche Quelle forensischen Wissens«, sagte Rhyme zynisch.
    »Nein, die heißt CSI«, sagte Sellitto, was Ron Pulaski erneut kurz auflachen ließ.
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    »Was machen diese Dinger?«, fragte Sachs. »Das ist interessant.« »Schon wieder dieses Wort.«

    »Im Wesentlichen ist es ein programmierbarer Chip, der von einem Funkscanner ausgelesen werden kann. Er benötigt keine Batterie; die Antenne fängt die Funkwellen auf und gewinnt daraus den erforderlichen Betriebsstrom.«
    »Jorgensen hat davon geredet, Antennen abzubrechen, um die Signalgeber außer Gefecht zu setzen«, sagte Sachs. »Er hat außerdem behauptet, man könne manche von den Teilen in einer Mikrowelle zerstören. Bei diesem da« - sie wies darauf - »ist es ihm nicht gelungen. Hat er jedenfalls gesagt.«
    »Hersteller und Händler benutzen diese Chips zur Bestandskontrolle in ihren Warenwirtschaftssystemen«, fuhr Cooper fort. »Innerhalb der nächsten paar Jahre wird jedes in den Vereinigten Staaten verkaufte Produkt mit einem eigenen RFI D-Etikett versehen sein. Manche großen Handelsketten bestehen bereits jetzt darauf, bevor sie eine neue Ware in ihr Sortiment aufnehmen.«
    Sachs lachte. »Das ist genau das, was Jorgensen mir erzählt hat. Viel eicht war er gar nicht so paranoid, wie ich gedacht

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