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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Bereichen bestand auch hier der einzige Wandschmuck aus dem Wachturm-Logo mit dem beleuchteten Fenster sowie aus einem großen Foto von Andrew Sterling, der gekünstelt lächelte. Die Bildunterschrift lautete: »Ihr seid die Nummer eins.«
    Das bezog sich vielleicht auf den Marktanteil oder auf einen Preis, den die Firma gewonnen hatte. Oder es sollte die Bedeutung der Angestellten betonen. Sachs kam es dennoch irgendwie bedrohlich vor, als stünde man oben auf einer Liste, auf der man gar nicht sein wollte.
    Je enger es wurde, desto schneller atmete sie.
    »Man fühlt sich hier ganz schön merkwürdig, nicht wahr?«, fragte der Wachmann.
    Sie lächelte. »Ein wenig.«
    »Wir drehen unsere Runden, aber niemand verbringt mehr Zeit in den Arealen, als er muss.« Nun, da sie das Eis gebrochen und Johns Zunge gelöst hatte, 141
    fragte sie ihn nach den Sicherheitsmaßnahmen, um zu überprüfen, ob Sterling und die anderen aufrichtig gewesen waren.
    Es sah ganz danach aus. John bestätigte, was der Firmenchef behauptet hatte: Keiner der Computer in den Arealen verfügte über ein Laufwerk oder eine Schnittstelle, über die man Daten herunterladen konnte; es gab hier nur Tastaturen und Monitore. Und die Räume seien abgeschirmt, sagte der Wachmann; kein Funksignal könne nach draußen gelangen. Außerdem erklärte er, genau wie zuvor Sterling und Whitcomb, dass die Daten der einzelnen Areale nutzlos seien, solange man nicht auch auf die anderen Areale und das Annahmezentrum zugreifen könne. Die Bildschirme schienen nicht zusätzlich gesichert zu sein, aber um die Bereiche zu betreten, benötigte man einen Firmenausweis, einen Code und einen biometrischen Scan - oder eben einen breitschultrigen Wachmann, der jede Bewegung eines Besuchers genau im Auge behielt (was John die ganze Zeit getan hatte, und zwar keineswegs subtil).
    Die Maßnahmen außerhalb der Areale fielen ebenfalls streng aus, wie bereits angekündigt. Sowohl Amelia als auch der Wachmann wurden nach dem Verlassen eines jeden Bereichs sorgfältig durchsucht und mussten sowohl einen Metalldetektor als auch einen dicken Rahmen passieren, der als Data-Clear Einheit bezeichnet war.
    Ein Schild warnte: »Das Magnetfeld löscht dauerhaft alle digitalen Daten in Computern, Festplatten, Mobiltelefonen und anderen Geräten.«.
    Auf dem Rückweg zu Sterlings Büro erzählte John, dass seines Wissens noch nie jemand bei SSD eingebrochen sei. Trotzdem ließ O'Day regelmäßig Übungen abhalten, um Sicherheitsübertretungen zu verhindern. Wie die meisten seiner Kollegen trug John keine Schusswaffe, aber Sterling hatte angeordnet, dass rund um die Uhr mindestens zwei bewaffnete Posten zugegen sein mussten.

    Pulaski saß im Vorzimmer des Firmenchefs auf einem gewaltigen Ledersofa in der Nähe von Martins Schreibtisch. Er war kein kleiner Mann, wirkte auf dem Möbelstück aber winzig, wie ein Schüler, den man in das Büro des Rektors beordert hatte. In Amelias Abwesenheit hatte der junge Beamte von sich aus bereits 142
    Samuel Brockton überprüft - Whitcombs Vorgesetzten, der eine uneingeschränkte Freigabe besaß. Der Mann hielt sich zurzeit in Washington D.C. auf; laut den Hotelunterlagen hatte er gestern zum Zeitpunkt des Mordes einen Brunch im Speisesaal eingenommen. Sachs machte sich eine entsprechende Notiz und nahm die Liste der sieben Freigabe-Kandidaten in Augenschein.
    • Andrew Sterling, Generaldirektor, Hauptgeschäftsführer.
    • Sean Cassel, Vertriebs- und Marketingleiter.
    • Wayne Gil espie, Technischer Leiter.
    • Samuel Brockton, Leiter der Richtlinienabteilung.
    Alibi: Hotelunterlagen bestätigen Aufenthalt in Washington.
    • Peter Arlonzo-Kemper, Personalchef.
    • Steven Shraeder, Cheftechniker, Tagschicht.
    • Faruk Mameda, Cheftechniker, Nachtschicht.
    »Ich würde gern so bald wie möglich mit den Leuten sprechen«, sagte Sachs zu Sterling.
    Der Firmenchef fragte bei seinem Assistenten nach und erfuhr, dass alle außer Brockton in der Stadt waren. Allerdings kümmerte Shraeder sich gerade um ein Hardwareproblem im Annahmezentrum, und Mameda würde erst um fünfzehn Uhr seinen Dienst antreten. Sterling wies Martin an, einen leeren Konferenzraum zu suchen und die Männer nacheinander zur Besprechung zu bitten.
    Dann trennte er die Verbindung der Gegensprechanlage. »Also gut, Detective«, sagte er. »Jetzt liegt es bei Ihnen. Gehen Sie, und befreien Sie uns von dem Verdacht. . oder finden Sie Ihren Kil er.«
    142
    . Zwanzig
    Rodney Szarnek hatte

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