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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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und ein paar bromierte Diphenyläther.«
    »Das World Trade Center«, sagte Rhyme.
    »Ist es das?«
    »Ja.«
    Der Staub der 2001 eingestürzten Hochhaustürme hatte bei den Arbeitern rund um Ground Zero zu Gesundheitsproblemen geführt, und in den Nachrichten der letzten Zeit war auf manche der Inhaltsstoffe eingegangen worden. Rhyme hatte die Zusammensetzung des Staubs ziemlich gut im Kopf.
    »Demnach hält er sich in Downtown auf?«
    »Eventuell«, sagte Rhyme. »Aber der Staub hat sich im gesamten Stadtgebiet abgelagert. Wir versehen den Eintrag vorläufig mit einem Fragezeichen. .« Er verzog das Gesicht. »Das ist also bisher unser Profil: ein Mann, der weiß oder hellhäutig sein könnte. Der Münzen sammeln und sich für Kunst interessieren könnte. Und dessen Wohnung oder Arbeitsplatz in Downtown liegen könnte. Er könnte Kinder haben und könnte Raucher sein.« Rhymes Blick fiel auf das Messer. »Lass mich das mal aus der Nähe sehen.« Cooper brachte ihm die Waffe, und Rhyme nahm jeden Mil imeter des Griffs in Augenschein. Sein Körper mochte stark beeinträchtigt sein, aber seine Sehkraft war so gut wie die eines Teenagers. »Da. Was ist das?«
    »Wo?«
    »In dem Spalt zwischen Griffschale und Metall.«
    Es war ein winziges helles Teilchen. »Das konntest du mit bloßem Auge erkennen?«, flüsterte der Techniker. »Ich hab es völlig übersehen.« Mit einer nadelspitzen Sonde holte er den Partikel heraus, legte ihn auf einen Objektträger und betrachtete ihn bei vier- bis vierundzwanzigfacher Vergrößerung durch ein
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    Mikroskop. Das reicht meistens aus, sofern man nicht von vornherein auf schwere Geschütze wie das Rasterelektronenmikroskop angewiesen ist. »Ein Krümel von irgendwas Essbarem, wie es scheint. Etwas Gebackenes. Orange Färbung. Das Spektrum deutet auf Öl hin. Vielleicht Junkfood. Wie Doritos. Oder Kartoffelchips.«
    »Für das GC/MS reicht die Menge nicht aus.«
    »Auf keinen Fall«, bestätigte Cooper.
    »Der Täter hatte bestimmt nicht vor, etwas dermaßen Kleines im Haus des Sündenbocks zu platzieren. Es handelt sich um eine weitere echte Spur von Fünf Zweiundzwanzig.«
    Was, zum Teufel, war das? Etwas von seinem Mittagessen am Tag des Mordes?
    »Ich will eine Geschmacksprobe versuchen.«

    »Was? An dem Ding klebt Blut.«
    »Vom Griff, nicht von der Klinge. Genau an der Stelle, wo der Krümel gesteckt hat. Ich will herausfinden, was das ist.«
    »Es ist nicht genug davon da. Dieser kleine Rest? Man kann ihn kaum sehen. Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Nein, von dem Messer selbst. Vielleicht kann ich ein Aroma oder Gewürz herausschmecken, das uns mehr verrät.«
    »Du kannst doch nicht einfach eine Mordwaffe ablecken, Lincoln.«
    »Wo steht das geschrieben, Mel? Ich kann mich nicht erinnern, es je gelesen zu haben.
    Wir brauchen Informationen über diesen Kerl!«
    »Na gut. . meinetwegen.« Der Techniker hielt ihm das Messer dicht vor das Gesicht.
    Rhyme beugte sich vor und berührte mit der Zungenspitze die Stelle, an der sie den Partikel gefunden hatten.
    »Um Gottes willen!« Sein Kopf ruckte zurück. »Was ist?«, fragte Cooper erschrocken.
    »Schnell, ein Glas Wasser!«
    Cooper warf das Messer auf den Untersuchungstisch und rief nach Thom, während Rhyme auf den Boden spuckte. Sein Mund brannte höllisch.
    Thom kam angerannt. »Was ist los?«
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    »Mann.. das tut weh. Ich brauche Wasser! Ich habe irgendeine scharfe Soße gegessen.«
    »Scharfe Soße. . wie Tabasco?« »Ich weiß nicht genau, was es war!«
    »Dann brauchst du kein Wasser, sondern Milch oder Joghurt.« »Dann hol mir welchen!«
    Thom kam mit einem Becher Joghurt zurück und gab Rhyme mehrere Löffel davon zu essen. Zu seiner Überraschung legte der Schmerz sich sofort. »Puh. Das war heftig. .
    Okay, Mel, wir haben unter Umständen etwas Neues erfahren. Unser Täter steht auf Tortillachips und Salsa. Nun ja, sagen wir einfach, Knabbergebäck und scharfe Soße.
    Trag es in die Tabelle ein.«
    Während Cooper schrieb, sah Rhyme auf die Uhr. »Wo bleibt denn Sachs, verdammt noch mal?«, schimpfte er.
    »Die ist doch bei SSD.« Cooper wirkte verwirrt.
    »Das weiß ich. Aber warum ist sie nicht schon längst wieder hier? .. Und Thom, ich will noch mehr Joghurt!«
    TÄTER 522
    • Mann.
    • Möglicherweise Raucher oder wohnt/arbeitet in der Nähe einer Tabakquelle bzw.
    mit jemandem, der raucht.
    • Hat Kinder oder wohnt/arbeitet in deren Umfeld bzw. in der Nähe einer Spielzeugquelle.
    • Interesse an Kunst,

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