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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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auch nur ein Kilobyte an Informationen dabei.«

    »Demnach wäre ein Datendiebstahl aus diesen Arealen - ob nun durch Hacker von außen oder durch Eindringlinge oder Angestellte von innen - nahezu unmöglich«, sagte Sachs.
    Sterling nickte. »Daten sind unsere einzige Geschäftsgrundlage. Wir bewachen sie peinlich genau.«
    »Was ist mit der vierten Möglichkeit - dem Mitarbeiter eines Ihrer Kunden?«
    »Wie Tom schon sagte, der Täter hätte auf die innerCircle-Dos-siers jedes einzelnen Opfers und der entsprechenden Sündenböcke zugreifen müssen.«
    »Richtig.«
    Sterling hob beide Hände, wie ein Professor. »Aber Kunden haben keinerlei Zugang zu Dossiers. Sie würden sie auch gar nicht wollen, denn innerCircle enthält Rohdaten, mit denen sie nichts anfangen können. Was sie wollen, ist unsere Analyse der Daten. Die Kunden loggen sich in unser Datenbank-Management-System namens Watchtower ein
    - oder in andere Programme wie Xpectation oder FORT. Die jeweilige Software durchsucht innerCircle, findet die relevanten Daten und bereitet sie zu einer nutzbaren Form auf. Um ein Sinnbild zu bemühen: Watchtower durchsiebt Tonnen von Erde und Gestein und findet Nuggets.«
    Sachs überlegte kurz. »Nehmen wir mal an, ein Kunde erwirbt eine Anzahl von Mailinglisten. Könnte er daraus nicht genügend Daten über eines unserer Opfer entnehmen, um das Verbrechen zu begehen?« Sie deutete auf die Beweisliste, die sie Sterling gezeigt hatte. »Unser Täter könnte sich beispielsweise Listen von jedem besorgen, der diese Art Rasiercreme, Kondome, Isolierband, Joggingschuhe und so weiter gekauft hat.«
    Sterling hob eine Augenbraue. »Hm. Das würde einen ungeheuren Aufwand erfordern, aber es ist theoretisch möglich. . Also
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    gut. Ich lasse eine Liste aller Kunden erstellen, die Daten erworben haben, in denen die Namen Ihrer Opfer auftauchen. Im Verlauf der letzten drei Monate? Nein, lieber sechs.«
    »Das dürfte genügen.« Sachs wühlte in ihrer Aktentasche - die nicht annähernd so aufgeräumt war wie Sterlings Schreibtisch -und gab ihm eine Aufstellung der Opfer und Sündenböcke.
    »Unser Kundenvertrag gestattet es uns, Informationen über unsere Geschäftspartner weiterzugeben. Es bestehen daher keine juristischen Einwände, aber es dürfte ein paar Stunden dauern, die Angaben zusammenzustellen.«
    »Danke. Noch eine letzte Frage zu den Angestellten. . Auch wenn sie keinen Zutritt zu den Arealen haben, könnten sie sich ein Dossier in ihrem Büro herunterladen?«
    Sterling nickte. Die Frage schien ihm zu imponieren, obwohl sie beinhaltete, dass der Killer ein SSD-Mitarbeiter sein könnte. »Den meisten Angestellten ist das nicht möglich
    - noch einmal, wir müssen unsere Daten schützen. Aber einige von uns verfügen über eine sogenannte uneingeschränkte Freigaben«
    Whitcomb lächelte. »Na ja, aber bedenken Sie, um wen es sich dabei handelt, Andrew.«

    »Falls es hier ein Problem gibt, dürfen wir keine Möglichkeit außer Acht lassen.«
    »Die Sache ist die«, sagte Whitcomb zu Sachs und Pulaski. »Alle Angestellten mit uneingeschränkter Freigabe haben eine leitende Funktion inne und gehören der Firma schon seit Jahren an. Wir sind hier wie eine Familie. Wir feiern zusammen Feste, wir haben unsere Gemeinschaftsveranstaltungen.. «
    Sterling hob die Hand und schnitt ihm das Wort ab. »Wir müssen der Sache nachgehen, Mark. Ich will das hier aufgeklärt wissen, was auch immer dazu nötig ist.
    Ich will Antworten.«
    »Wer besitzt eine solche Freigabe?«, fragte Sachs.
    Sterling zuckte die Achseln. »Ich natürlich. Unser Vertriebschef und der technische Leiter. Auch der Kopf der Personalabteilung könnte ein Dossier zusammenstellen, nehme ich an, aber ich bin mir sicher, dass er das noch nie getan hat. Und Marks Boss, der Leiter unserer Richtlinienabteilung.« Er nannte ihr die Namen.
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    Sachs sah Whitcomb an. Er schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen Zugang.«
    O'Day ebenfalls nicht.
    »Was ist mit Ihren Assistenten Jeremy und Martin?«, wandte Sachs sich an Sterling.
    »Nein.. Übrigens, auch unsere Techniker können kein Dossier anfordern, abgesehen von ihren beiden Vorgesetzten, einer bei der Tagschicht, der andere nachts.« Er gab ihr auch diese zwei Namen.
    Sachs überflog die Liste. »Es lässt sich schnell feststellen, ob sie unschuldig sind oder nicht.« »Wie?«
    »Wir wissen, wo der Täter gestern Nachmittag gewesen ist. Falls die Leute Alibis haben, sind sie aus dem Schneider. Ich möchte mit

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