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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Münzen?
    • Vermutlich ein Weißer, zumindest aber hellhäutig.
    • Mittlere Statur.
    • Stark; in der Lage, seine Opfer zu erdrosseln.

    • Hat Zugriff auf ein Gerät zur Stimmmodulierung.
    • Kennt sich vermutlich mit Computern aus; kennt OurWorld. Andere Internetgemeinschaften?
    • Nimmt seinen Opfern Trophäen ab. Sadist?
    • Wohnung/Arbeitsplatz ist stellenweise dunkel und feucht.
    • Wohnt in/nahe Downtown?
    • Isst Knabbergebäck/scharfe Soße.
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    Hinterlassene echte Spuren
    • Alte Pappe.
    • Haar von Puppe, Typ BASF B35 Nylon 6.
    • Tabak von Zigaretten Marke Tareyton.
    • Alter Tabak, nicht Tareyton, aber Marke unbekannt.
    • Sporen von Schimmelpilz Stachybotrys Chartarum.
    • Staub vom Anschlag auf das World Trade Center; deutet eventuell auf Wohnung/Job in Downtown hin.
    • Knabbergebäck mit scharfer Soße.
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    . Einundzwanzig
    Der Konferenzraum, zu dem man Sachs und Pulaski führte, war so spartanisch eingerichtet wie Sterlings Büro. Es schien in der ganzen Firma keine einzige behagliche Ecke zu geben.
    Sterling begleitete sie höchstpersönlich her und wies auf zwei Stühle, hinter denen an der Wand mal wieder das Logo des Fensters hoch oben im Wachturm abgebildet war.
    »Ich erwarte keine Sonderbehandlung«, sagte er. »Da ich über eine uneingeschränkte Freigabe verfüge, bin auch ich verdächtig. Aber ich habe für gestern ein Alibi - ich war den ganzen Tag auf Long Island. Ich mache das oft - fahre zu einigen der großen Discountläden und Einkaufszentren, um mir anzusehen, was die Leute kaufen, wie sie es kaufen und zu welchen Zeiten. Ich bemühe mich ständig, unsere Arbeit effizienter zu gestalten, und das kann man nur, wenn man die Bedürfnisse seiner Kunden kennt.«
    »Mit wem haben Sie sich getroffen?«
    »Mit niemandem. Ich verrate nie jemandem, wer ich bin. Ich möchte die Abläufe so zu sehen bekommen, wie sie tatsächlich stattfinden. Mit allen Fehlern und Missgeschicken. Aber die Daten der Mautbox meines Wagens dürften ergeben, dass ich gegen neun Uhr morgens durch den Midtown Tunnel nach Osten gefahren und gegen siebzehn Uhr dreißig zurückgekommen bin. Sie können in der Mautzentrale nachfragen.« Er nannte ihr das Kennzeichen seines Wagens. »Ach, und ich habe mit meinem Sohn telefoniert. Er war mit dem Zug nach Westchester gefahren, um dort im Wald wandern zu gehen. Da er ohne Begleitung unterwegs war, wollte ich mich vergewissern, ob alles in Ordnung ist. Ich habe ihn ungefähr um vierzehn Uhr angerufen. Die Verbindungsdaten meines Hauses in den Hamptons werden das beweisen. Oder Sie überprüfen die Liste der eingegangenen Anrufe in seinem Mobil-

    telefon. Dort dürften Datum und Uhrzeit verzeichnet sein. Seine Durchwahl hier ist sieben eins acht sieben.«
    Sachs notierte sich alles, auch die Telefonnummer von Sterlings 147
    Landhaus, und bedankte sich. Da betrat Jeremy, der »externe« Assistent, den Raum und flüsterte seinem Boss etwas zu.
    »Ich muss mich um eine dringende Angelegenheit kümmern. Falls Sie etwas brauchen, geben Sie mir einfach Bescheid, ganz egal, was es ist.«
    Einige Minuten später traf der erste ihrer Verdächtigen ein. Sean Cassel, der Vertriebs-und Marketingleiter. Er kam Sachs ziemlich jung vor, allenfalls Mitte dreißig, aber sie hatte hier bei SSD ohnehin kaum jemanden gesehen, der älter als vierzig war. Die Datenbranche war vielleicht so etwas wie das neue Silicon Valley, eine Welt voller jugendlicher Unternehmer.
    Cassel sah mit seinem langen Gesicht auf klassische Weise gut aus und schien sehr sportlich zu sein: kräftige Arme, breite Schultern. Er trug die SSD-»Uniform«, in seinem Fall ein marineblauer Anzug. Das weiße Hemd war makellos und wurde an den Handgelenken von schweren goldenen Manschettenknöpfen zusammengehalten.
    Die gelbe Krawatte bestand aus dickem Seidenstoff. Der Mann hatte lockiges Haar und eine rosige Haut, und er musterte Sachs ruhig durch die Gläser seiner Brille. Sie hatte gar nicht gewusst, dass es von Dolce & Gabbana auch Brillengestelle gab.
    »Hallo.«
    »Hallo. Ich bin Detective Sachs, und das ist Officer Pulaski. Bitte nehmen Sie Platz.« Sie gab ihm die Hand. Sein Händedruck war fest und dauerte bei ihr länger als bei Pulaski.
    »Sie sind also Detective?« Den Streifenbeamten würdigte der Vertriebsleiter keines zweiten Blickes.
    »Ja. Möchten Sie meinen Dienstausweis sehen?«
    »Nein, schon in Ordnung.«
    »Gut, wir ziehen lediglich ein paar Erkundigungen über manche der Angestellten

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