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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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Körpers. Das hier musste ihm unangenehm sein, dennoch hoffte sie, dass er nicht wieder davonlief.
    „William war gleichzeitig Sohn, Ehemann, Vater und Soldat. Das war uns allen bewusst, und wir haben es akzeptiert. Ich habe es akzeptiert.“ Ihr Blick war auf den Grabstein gerichtet und sie hoffte, dass William sie hören konnte. Er war wirklich ein guter Mann gewesen. In allem, was er getan hatte.
    Doch die Rolle des Soldaten war die gewesen, für die er geschaffen war. Er war sehr patriotisch gewesen und hatte fest daran geglaubt, seinem Land zu dienen. Und sie hatte ihm das nie übel genommen.
    „William war Soldat, weil es seine Überzeugung war, für das Gute kämpfen zu müssen. Er war jemand, der in einen See gesprungen wäre, um einen anderen zu retten. Auch unter Gefährdung seines eigenen Lebens. Und genau deshalb hat er dich an jenem Tag gerettet, Alex.“
    Sie drehte sich langsam um, bis sie Alex gegenüberstand.
    Er sah nicht besser aus als vorher, aber sie wusste, dass er ihr zugehört hatte. Jetzt war er wenigstens in der Lage, ihr ins Gesicht zu blicken – und das war bereits mehr als zuvor.
    „Was ich dir zu sagen versuche“, sagte sie und legte langsam die Hände auf seine Schultern, „ist, dass er gar keine andere Wahl hatte, als dich zu retten. Sein Tod ist nicht deine Schuld. Er hätte jedem geholfen, der sich in Gefahr befunden hätte. An diesem Tag warst es eben du.“
    Sie konnte Alex ansehen, wie sehr er sich zusammennehmen musste. Ihm standen Tränen in den Augen.
    In all den Jahren ihrer Ehe hatte sie nie einen Mann weinen sehen. William hatte gelächelt, gelacht, war manchmal auch wütend gewesen. Aber geweint hatte er nie – nicht einmal bei Lillys Geburt.
    Sie zog Alex in ihre Arme und drückte ihn, so fest sie nur konnte. Alex zögerte einen kurzen Moment, dann erwiderte er die Umarmung, drückte sich an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
    „William würde uns keine Vorwürfe machen, Alex. Wenn ich geglaubt hätte, dass ich damit sein Andenken missachte, hätte ich es zwischen uns nie so weit kommen lassen. Ich gebe zu, dass ich eine Weile gebraucht habe, um das zu erkennen, doch mittlerweile ist das meine ehrliche Überzeugung.“
    Alex richtete sich auf und räusperte sich.
    „Es tut mir leid, wenn du denkst, dass Williams Tod deine Schuld war. Ich werde dir jedenfalls nie einen Vorwurf machen. Du musst aufhören, dich selbst damit zu quälen.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich wieder um, schloss die Augen und sprach ein stummes Gebet. Dasselbe, das sie jedes Mal aufsagte.
    Alex blieb regungslos hinter ihr stehen.
    „Ich geh jetzt zurück zum Truck“, sagte sie schließlich.
    Er nickte. „Gib mir eine Minute, okay?“
    Sie ging einen Schritt auf ihn zu, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, dann ließ sie ihn alleine.
    Genau darauf hatte sie gehofft: Dass sie ihm sagen konnte, wie es war, und ihn dann alleinlassen, damit er seinen Frieden mit William machen konnte.
    Sie stieg in ihr Auto und beobachtete ihn aus der Ferne.
    Alex hatte sich vor dem Grabstein gebückt und las die Inschrift, dann setzte er sich ins Gras.
    Lisa wollte den Blick eigentlich abwenden und ihm ein bisschen Privatsphäre geben, doch sie konnte der Versuchung, ihn heimlich zu beobachten, nicht widerstehen.
    Die letzte Nacht war unglaublich gewesen. Auch wenn er es danach zunächst bereut hatte. In Alex’ Armen zu liegen, seine Haut zu spüren, das war das Großartigste gewesen, was sie jemals erlebt hatte. Es hatte ihr deutlich gemacht, wie sehr er sich von William unterschied – und wie sehr ihr das gefiel.
    Seine Berührungen hatten jede Ader ihres Körpers zum Glühen gebracht. Sie hatten in ihr den Wunsch ausgelöst, ihn für immer bei sich im Bett zu behalten, ihn nie mehr gehen zu lassen.
    Doch es war mehr gewesen als nur ein körperliches Empfinden. Zum zweiten Mal in ihrem Leben hatte sie sich verliebt. Sich wirklich und wahrhaftig verliebt.
    Fast hatte sie ein schlechtes Gewissen. Womit hatte sie ein solches Privileg verdient? Sie war unglaublich glücklich und kam sich vor, als wäre sie etwas ganz Besonderes.
    Früher hatte sie geglaubt, dass sich das falsch anfühlen, dass es sie in eine Krise stürzen würde. Doch das war ganz und gar nicht der Fall.
    Alex widerstand dem Drang, sich auf die Knie sinken zu lassen.
    Er wünschte, der Boden würde sich auftun und ihn an Williams Stelle verschlucken, doch dann schob er diesen Gedanken beiseite.
    Er sollte

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