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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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damit, auf sie zu warten.«
    »Hat er sie denn untersucht?«
    »Ja, er hat sie untersucht. Außerdem hat er den Brief gelesen, den du von diesem arabischen Arzt mitgebracht hast – wie hieß er noch? Talibi. Er hat ihn sehr aufmerksam gelesen. Offenbar hat er großen Respekt vor Talibi. Ich hatte den Eindruck, die beiden kennen sich.«
    »Wie kann das sein?«, fragte ich. »Ein Israeli und ein Jordanier …Wie konnten die einander irgendwo begegnen?«
    »Vielleicht auf einer internationalen Konferenz.« Wieder gähnte er. »Oder vielleicht noch in der Zeit vor der Unabhängigkeit. Zeitlin ist alt genug, dass er damals schon praktiziert haben könnte, und Talibi – glaube ich – auch. Früher gab es noch keinen Stacheldraht, der Jerusalem in zwei Teile schnitt, so wie heute.«
    »Jerusalem wird wieder vereint«, sagte ich.
    »Was?«, fragte Julian.
    Ich umklammerte das Lenkrad. Meine Stimme klang für mich genauso merkwürdig wie für Julian, und ich hatte das überwältigende Gefühl, in einem Traum zu sein. Ich fürchtete schon, ich würde mit dem Jeep von der Straße abkommen.
    »Wer hat das gesagt?«, fragte Julian.

    »Ich weiß nicht. Ich glaube, sie waren es. Die Außerirdischen, die Alte Rasse … ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll.«
    »Denk nach, Danny … denk nach.« Ich hörte die Angst und Erregung in seiner Stimme. »Haben sie gesagt, wer Jerusalem wieder vereint?«
    »Ich weiß nicht …«, erwiderte ich zögernd.
    Es dauerte lange, bis einer von uns beiden wieder etwas sagte.
    »Gibt es Hoffnung?«, fragte ich schließlich.
    »Hoffnung? Wofür?«
    »Du weißt schon. Für die Kleine.«
    »Es gibt immer Hoffnung«, sagte Julian. »Selbst auf dem Lastwagen, der dich zur Gaskammer bringt, gibt es Hoffnung. Das ist etwas, was man täglich lernt, hier in Israel.«
    »Aber gibt es Hoffnung für sie?«
    »Fahr einfach, Danny.«
     
    Die Straße schlängelte sich aus den Bergen in die Wüste. Die Sonne ging auf, als wir an Peniel vorüberkamen.
    Ich meine: Beersheva.
    Es war ein staubiger, ärmlicher Ort, in dem es selbst um diese Uhrzeit heiß war. Ein paar Lastwagen kämpften sich durch die Spurrillen der unbefestigten Straßen. Ein paar Beduinen führten ihre Kamele. Am Rande des Ortes, nicht weit von den letzten Reihen der Fertighäuser, hatten die Beduinen ihre schwarzen Zelte aus Ziegenhaar aufgebaut. Dann ließen wir auch diese hinter uns und waren allein in der steinigen Ödnis des Negev.
    »Soll ich mal fahren?«, fragte Julian.
    Sehr gern sogar. Mein geschwollener Fuß fühlte sich an wie Blei. Ich bremste mitten auf der Straße. Es war egal. Wir waren
weit und breit der einzige Verkehr. Wir kletterten aus dem Jeep und urinierten auf die steinige Erde.
    An der Kreuzung von Yeroham bogen wir links ab. Wir fuhren weiter, bis wir zur Straßensperre kamen. Fast zwanzig Minuten brauchte Julian, bis wir passieren durften. Da begriff ich, wieso er wollte, dass ich eine Uniform trug.
    »Bist du sicher, dass es hier keine Strahlung gibt?«, fragte ich, als wir wieder unterwegs waren. Das Warnschild an der Straßensperre war dermaßen eindringlich gewesen, dass ich noch mal Julians Bestätigung brauchte.
    »Selbstverständlich bin ich sicher. Die Regierung musste sich einen plausiblen Grund einfallen lassen, wieso alle Straßen zum Machtesch gesperrt sind. Jeder weiß, dass Dimona nur fünfzehn Kilometer entfernt ist. Jeder weiß, dass es in Dimona ein Atomkraftwerk gibt. Und voilà, ein Strahlenleck im Reaktor, das mit südlichen Winden in diese Richtung weht und eine Gefahr für Leib und Leben darstellt. Und so weiter und so fort.«
    »Und wurden alle aus Dimona evakuiert, damit die Geschichte glaubhaft ist?«
    »Und sicherheitshalber auch noch aus Yeroham.«
    »Das ist ganz schön heftig, oder?«, sagte ich.
    »Die haben aber auch ganz schön die Hosen voll«, erwiderte Julian.
     
    Er erklärte, der »Große Machtesch« sei ein riesiger Krater, der aussah, als hätte man ihn vom Mond geschabt und in der Negev-Wüste abgesetzt. Eines der geologischen Wunder Israels.
    Seit Wochen gingen hier seltsame Dinge vor sich.
    Er sprach von weißen Kugeln, die aus dem Kraterboden emporbrodelten. Die alten Steinschichten in den Kraterwänden wechselten die Farben, sogar die Formen. Die Streifen aus rotem, gelbem
und weißem Sandstein verdickten sich. Oder sie zogen sich zusammen. Oder sie änderten ihre Position. Manchmal verwandelten sie sich im hellen Tageslicht, direkt vor deinen Augen …
    »Das

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