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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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Philadelphia genommen hatte. »So, so, so«, sagte er. »Albert K. Bender, Fliegende Untertassen und die Drei Männer. Erzähl mal. Wie geht es dem guten alten Al denn so?«
    Ich starrte ihn an, während ich versuchte, mir eine Antwort einfallen zu lassen. Selbstverständlich hatte ich keine Ahnung, wie es Albert K. Bender ging. Ich kannte niemanden, der vielleicht jemand anderen kannte, der Bender kennen könnte. Für mich war er eine unnahbare, fast mythische Figur, wie Jakob und seine Engel auf der leuchtenden Himmelsleiter.
    »Und wie geht es unseren drei Freunden?«, fuhr der Junge fort. »Vom Planeten … Kazik, oder wie hieß er gleich? Die mit den dunklen Anzügen und den dunklen Gesichtern und ach so hellen Augen? Ihre Augen leuchteten wie Taschenlampen, hat er das nicht gesagt?«
    Mein Mund stand offen. Ich versuchte – wenn auch nicht sonderlich erfolgreich –, ihn mit Gewalt zu schließen.
    »Und was ist mit den drei Frauen in Schwarz?«, sagte er. »Nur dass sie nicht Schwarz tragen, oder? Enge Uniformen, nur an die Farbe erinnere ich mich nicht. Aber du erinnerst dich, oder? Die ihn in das Raumschiff bringen. Kurz vor dem Einsetzen des Hirnimplantats. Sie lähmen ihn. Sie ziehen ihn nackt aus. Sie massieren ihn am ganzen Körper – ausnahmslos. Meine Betonung.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Woher weißt du das alles?«
    »Ich bitte dich  … Meinst du, du bist der Einzige auf der Welt, der Bücher liest? Ich möchte nur wissen: Wieso haben sie alle Augen, die wie Taschenlampen leuchten?«
    »Ich … ich …«

    »Sind die Augen nur dazu da, dass Bender sie leichter erkennen kann? Oder können sie so besser gucken? ›Aber Großmutter, warum hast du so leuchtende Augen?‹ ›Damit ich dich besser seeeeehen kann, mein Kind.‹«
    Er lachte ein haarsträubendes Horrorfilm-Lachen. Ich spürte, wie es mir kalt über den Rücken lief. Das war kein Lachen, wie es aus einer menschlichen Kehle kommen sollte, dachte ich. »Hör mal«, sagte ich. »Ich glaube, wir sollten Benders Buch nicht allzu ernst nehmen.«
    »Aber die drei Männer müssen wir doch ernst nehmen, oder? Und Harold Dahls schwarzen Mann auch. Du erinnerst dich an ihn?«
    Harold Dahl. 1947. Hafenwächter auf Maury Island vor der Küste von Washington State. »Der Mann in Schwarz«, sagte der Junge. »Nur einer. Die anderen beiden waren vermutlich auf Mission in fremden Galaxien. Er stattet Dahl einen Besuch ab. Er erzählt ihm, dass er etwas gesehen hat, was er nicht hätte sehen dürfen. Erzählt ihm bis ins kleinste Detail, was er sah. Warnt ihn, niemandem auch nur ein Wort davon zu erzählen, wenn ihm seine Familie lieb sei.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Der Absturz auf Maury Island war doch eine Ente! Oder nicht?«
    »Selbstverständlich war es eine Ente. Glaubst du ernsthaft, eine fliegende Untertasse hätte sich über der Bucht von Puget in ihre Bestandteile aufgelöst? Wäre in Dahls Boot gestürzt? Hätte seinen blöden Hund getötet? Meinst du etwa, irgendjemand glaubt daran?«
    »Warum reden wir denn dann darüber?«
    »Wegen der Leute. Verstehst du nicht? Die Leute, die daran beteiligt waren. Harold Dahl ist jemand, den man kennen sollte. Vor der Sache auf Maury Island war er in den Höhlen der Dero gewesen. Hat sich mit einer Maschinenpistole den Weg
ins Freie geschossen. Grandiose Geschichte. Typisch Harold Dahl. Ich würde dich mit ihm zusammenbringen, aber wir haben irgendwie den Kontakt verloren.«
    »Kontakt verloren …?« Merkwürdig, dass ausgerechnet dieser Junge, dem ich rein zufällig begegnet war, über Leute und Dinge Bescheid wissen sollte, über die ich selbst gern mehr wissen wollte. War es wirklich Zufall? Langsam wurde mir etwas mulmig; mit einer Hand tastete ich nach meiner Hosentasche. Der Delta-Sender war noch da. »Du hast den Kontakt zu Harold Dahl verloren?«
    »Er ist verschwunden. Irgendwo im Südwesten. New Mexico, glaube ich. Plötzlich war er weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Dermaßen weg, dass weder Gott noch das Finanzamt ihn wiederfinden kann.«
    »Wer bist du?«, fragte ich.
    Offenbar hatte er schon darauf gewartet, dass ich ihn fragen würde. Er langte in die Innentasche seiner Jacke und holte eine Visitenkarte hervor. »Julian Margulies von der SSS. Und jeden zweiten Samstagnachmittag in der öffentlichen Bibliothek Philadelphia. Stets zu Diensten.«
    Ich sah mir die Karte näher an. Ein Name, eine Adresse in Philadelphia und eine Telefonnummer drängten sich ganz unten. Der obere

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