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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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eine, das wir in Florida zu finden hofften. »Ach, du meinst diese Schreibmaschinenseiten in deiner Tasche. Drei Männer in Schwarz und das. Deine Geschichte davon, wie das UFO auf dich herunterkam, genau neunundzwanzig Tage vor unserem Besuch bei dir. Reiner Zufall natürlich. Aber da kam uns die Idee für den Anruf.«
    »Der Anruf! Oh, mein Gott …«
    »Außerdem ein paar handschriftliche Seiten von deinem Freund … wie heißt er gleich? Jeff Dullard oder so?«
    »Stollard«, sagte ich und fragte mich, ob Julian den Namen wirklich falsch verstanden hatte oder ob er mich nur provozieren wollte, wütend wie ich war.
    »Wir hatten von eurer ›UFO-Forscher‹-Gruppe gehört. Wir wollten mehr herausfinden. Die beste Möglichkeit war, in euer Haus einzudringen, deine Unterlagen auszuleihen …«
    »Auszuleihen? Wann habt ihr sie mir zurückgegeben?«
    »Wir wollten sie dir schicken. Tom hatte es versprochen. Ich kann nichts dafür, dass ihm sein Geschichtslehrer im ungünstigsten Moment ein Referat aufhalste. Wir haben alle gelesen, was du geschrieben hast, mit einigem Interesse. Besonders das Kapitel über die drei Männer. Das war teilweise brillant. Aber natürlich alles falsch. Wir wissen auch nicht, wer die drei Männer sind, aber sie sind nicht das, was du dir vorstellst. Immerhin zeigte das Manuskript Originalität. Und auch einiges an analytischem Talent.«
    »Ich kriege also eine 2+? Herzlichen Dank, Julian. Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Wir wollten dich bei uns in der SSS haben. Wir haben überlegt,
wie wir Kontakt zu dir aufnehmen könnten. Wir wussten, dass du mit Jeff samstags in der Bibliothek von Philadelphia warst. Deine Mutter hat Rochelle davon erzählt. Wir dachten …«
    »Meine Mutter«, sagte ich. Ich stand vom Bett auf. Ich ging zum Fenster und betrachtete einen langen Riss im Fliegengitter. Ganze Schwärme konnten einem hier in den offenen Mund fliegen. Mücken summten, bereiteten sich auf ihren großen Abend vor. Was machte ich tausend Meilen von Zuhause entfernt, eben aufgestanden, um sechs Uhr abends, in einem billigen Motel mit einem jugendlichen Straftäter?
    »Wir dachten: Wie kriegen wir ihn in das Archiv Seltener Bücher? Und deswegen …«
    »Bekam ich einen Anruf. Von meinem lieben Freund Julian. ›Zähl die Tage.‹ ›Folge dem Mo- hoond.‹ Und wie der gutmütige Trottel, der ich bin …«
    »Das war ich nicht, am Telefon. Das war Tom.«
    »Natürlich! Ich wusste gleich, dass ich ihn von irgendwoher kannte!«
    Nicht das Gesicht, wie sich herausstellte – die Stimme.
    »Nur«, sagte ich, »habe ich nicht …«
    »Zwei und zwei zusammengezählt?«
    Ich nickte.
    »Natürlich. Das ist der Teil deiner Ausbildung, für den wir jetzt verantwortlich sind. Dass du lernst, zwei und zwei zusammenzuzählen.«
    »Ihr hättet meine Mutter fast umgebracht«, sagte ich. »Macht dir das gar nichts aus?«
    »Nein«, sagte er, und erst dachte ich, er meinte: Nein, das macht mir nichts aus. »Wir wollten deiner Mutter nicht schaden. Rochelle mochte sie. Eine herzliche Frau, meinte sie. Allerdings hatte sie schreckliche Angst.«

    Sollte ich versuchen, es zu erklären? Dass meine Mutter einen weiteren Herzinfarkt hätte erleiden können, als sie unser verwüstetes Haus sah? Den ersten hatte sie kaum überlebt. Der zweite hätte sie umgebracht. »Angst?«, sagte ich. Ich setzte mich wieder aufs Bett, hielt Abstand zu Julian. »Wovor?« Aber natürlich wusste ich die Antwort: vor dem Tod.
    »Verlassen zu werden. Von deinem Vater, wenn sie ihn nicht besänftigt. Sie weiß, wie unglücklich er ist, und dass die Ehe von Anfang an ein Fehler war. Dass er euch beiden anlastet, was mit seinem Leben schiefgelaufen ist.«
    Und ist das meine Schuld? Man könnte es so oder so sehen. Ich betrachtete meine Hände. Ich habe gute Hände, mit kräftigen, ebenmäßigen Fingern. Die Hände eines Mannes, der viel Gutes in seiner Welt vollbringt. Eine Mücke summte an meinem Ohr. Ich verscheuchte sie nicht.
    »Deine Mutter hat sich an Rochelle gewandt«, sagte Julian. »Ganz vorsichtig hat sie gefragt – du darfst nicht vergessen, dass sie Rochelle für eine Soziologiestudentin hielt: Gibt es nicht auch Gesellschaften, in denen ein Mann sich eine zweite, eine jüngere Frau nehmen darf, um seine Bedürfnisse zu befriedigen? Das waren ihre Worte: ›Um seine Bedürfnisse zu befriedigen.‹«
    »Ich will das nicht hören.«
    »Das musst du aber. ›Eine jüngere Frau‹, sagte deine Mutter. ›Eine gesunde

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