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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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»Keine Ahnung, wieso sie meinen, dass sie damit durchkommen.«
    »Corky, hast du dein Messer da? Gib mir mal dein Messer!«
    Laut riss das Futter, klaffte weit auf. Das Narbengesicht griff hinein.
    »Scheiße!«, sagte er. »Das ist ein gottverdammtes Buch !«

KAPITEL 15
    Die drei Männer drängten sich um das, was das Narbengesicht in Händen hielt. Ich sah ein schmales Buch in einem blauen Einband, ganz ähnlich wie Julians Ausgabe vom Buch der Verdammten, sodass ich einen Moment lang dachte, dass es das sei. Ich versuchte aufzustehen, hinüberzugehen und es mir mit ihnen anzusehen. Ich hatte ganz vergessen, dass ich an den Stuhl gefesselt war.
    »Ein Buch?«, sagte Corky.
    »›Tatsache UFO‹«, las der mit den Hasenzähnen angewidert vor. »›Von M. K. Jessup.‹«
    »Guck rein«, sagte Corky. »Vielleicht hat sie es ausgehöhlt. Du weißt schon, die Seiten rausgeschnitten und den Stoff reingelegt.«
    Das Narbengesicht blätterte im Buch herum. »Nein«, sagte er. »Nichts als Papier. Aber irgendwer hat alles vollgekritzelt. Und bemalt. Gottogott, was sind das denn für Bilder?«
    »Wozu hat sie es ins Futter eingenäht?«, fragte Corky.
    »Keine Ahnung«, sagte das Narbengesicht und legte das Buch auf den Tisch. »Darum kümmern wir uns später. Mal sehen, was noch so in dem verdammten Koffer ist.«
    Ein Haufen Zeug, bei dem es sich überwiegend um Kleidung handelte, sammelte sich auf dem Boden. »Hey, hey, hey!«, rief der mit den Hasenzähnen. »Seht euch das mal an!«
    »Wow!«, sagte das Narbengesicht und drehte sich zu mir um. »Deine Schwester ist ja ein ganz heißer Feger, Al! Die hat zwei Schachteln Präser im Koffer.«
    »Das dürfte ein wildes Wochenende werden«, erklärte der mit den Hasenzähnen.
    »Und guckt euch mal diese Höschen an!«, sagte das Narbengesicht. Er hielt sich etwas ans Gesicht, das wie ein leuchtend
rotes Tuch aussah. Dann ein schwarzes. »Und sogar parfümiert.« Ich konnte sehen, wie sich sein schwerer Leib bewegte, als er sang: »All the girls in France, woo-woo- woo -woo- woo woo- woo  …«
    »Schon Heroin gefunden?«, fragte ich.
    »Du hältst dein Maul!«, brüllte er. Er wandte sich wieder dem Koffer zu und wühlte darin herum. Der Haufen am Boden wurde größer. »Hey, hey, hey. Was sagt man dazu? Was sagt man dazu?«
    »Was?«, sagte der mit den Hasenzähnen.
    »Umschlag. Sieht so aus, als hätte sie ihre Quittungen aufbewahrt. Hey, also, das ist doch was! Für dich, Corky. Es scheint, als hätte diese Lady in Albuquerque ein Auto gemietet. Am 19. August. Das ist ungefähr drei Wochen her.«
    »Ja?«, sagte Corky. »Was für ein Auto?«
    »1963er Plymouth Valiant. Nach dem Zettel hier zu urteilen.«
    Corky stieß einen Pfiff aus. »Das ist doch was.«
    »Und was zum Teufel ist das?«, sagte der mit den Hasenzähnen. »Eine Motelquittung. Montag, 9. September. Gestern. Im Sunset Motel. Roswell, New Mexico.«
    Es gab noch andere Quittungen für andere Daten, allesamt in Roswell, New Mexico. Die drei Männer rissen einander die Zettel aus den Händen. Sie stritten darum, wer sie sich zuerst ansehen durfte. Einen Moment lang dachte ich, sie hätten mich vergessen.
    Dann wandte sich das Narbengesicht zu mir um.
    »Scheiße«, sagte er.
    Ich sah den riesigen Schatten über mir aufragen. Ich spürte, wie sich Corkys Arm um meinen Hals schloss. Mit den Fingern zwang er mein linkes Auge auf. Ich wollte schreien. Ich biss mir auf die Lippe.

    »Also gut, Shapiro«, sagte das Narbengesicht. »Jetzt erzählst du uns mal was, und zwar ein bisschen plötzlich. Was hatte die Schlampe in Roswell zu suchen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
    »Du verlogener Judenbengel! Was hat sie in Roswell gemacht?«
    »Ich sag Ihnen doch, ich weiß es nicht.«
    Das Narbengesicht holte tief Luft, sprach leise. »Hör zu, Danny. Ich habe den Eindruck, du kannst nicht so gut sehen, oder?«
    »Ja«, sagte ich. »Das stimmt.«
    »Du wirst noch erheblich schlechter sehen, mit einer Nadel im Augapfel.«
    »Nicht!«, schrie ich. »Um Gottes willen, bitte nicht! Ich schwöre bei Gott, ich sage Ihnen alles, was ich weiß. Aber ich weiß nichts. Ich weiß nicht, was sie in Roswell gemacht hat. Ich habe noch nie was von Roswell gehört. Ich schwöre bei Gott!«
    »Du hast noch nie was von Roswell, New Mexico, gehört?«
    »Nein!«
    »Noch nie was von der Untertasse gehört, die da abgestürzt ist?«
    »Nein, nein!«
    »Noch nie was von den toten kleinen Männern gehört, die da drinlagen? Oder

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