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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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Ich empfand keine Erleichterung. Meine Kehle war noch immer ausgetrocknet. Dann sah ich, was ich an meine Lippen presste: das Buch.
    Tatsache UFO. Mit Anmerkungen der Zigeuner. Verloren, dann gefunden. Gerettet oder gestohlen von Rochelle, dann von mir. Das Buch, das alle Geheimnisse offenbarte. Einschließlich derer, die ich kennen musste, um hier nicht zu sterben? Ich fing sofort an, darin zu blättern, dann hielt ich mich zurück. Ich war noch nicht bereit für eine Enttäuschung.
     
    Die Innenwände und Böden der Scheibe waren von derart grellem Weiß, dass man Kopfschmerzen bekam, wenn man zu lange hinsah. Keinerlei Sitzgelegenheit, bis auf ein sperriges Ding in der Mitte, das mich an einen geschlossenen Sarkophag erinnerte. Ein massiver Kasten, weiß wie die Scheibe, etwa einen Meter breit und lang genug, dass man darauf liegen konnte. Von der Höhe her reichte er mir bis fast bis zur Hüfte, und das Material fühlte sich wie glatter, harter Gummi an.
Um den Rand herum, etwa zehn Zentimeter unter der ebenen, rechteckigen Oberfläche, ragte eine Reihe kleiner Knäufe hervor, jeweils mit ein paar Zentimetern Abstand. Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, wozu sie da sein mochten.
    Ich versuchte, mich daraufzusetzen. Sofort sprang ich wieder herunter, als hätte ich mich auf eine heiße Herdplatte gesetzt. Nur war das Ding gar nicht heiß. Ich hatte so ein Gefühl, unbegründet und doch sehr stark, dass ich mich davon fernhalten sollte. Irgendetwas Grausiges würde auf diesem Tisch – diesem Altar, wie ich ihn instinktiv nannte – geschehen, wenn ich nicht sofort abstieg. Ich sprang direkt auf die Schalttafel zu, welche die gesamte Innenwand umgab, mit ihren ovalen Tasten und winzigen Schaltern. Ich presste meine Hände an die Wand, mit dem Rücken zum Tisch, bis ich mich sicher fühlte.
     
    Irgendwo hier drinnen musste es doch Wasser geben. Irgendwelche Lebewesen mussten diese Flugscheiben steuern. Alles Leben braucht Wasser. Deshalb gibt es auch kein Leben auf dem Mond. Der Mond ist wasserlos. Die Meere, die sich die Menschen früher vorgestellt haben, sind riesige Wüsten, die unter der Sonne brennen und in der Finsternis gefrieren … Doch falls es innerhalb dieser merkwürdigen Wände tatsächlich Wasser gab, konnte ich es nicht finden.
    Ich hatte keine Wahl. Ich musste aussteigen, und wenn an dem, was ich erfahren hatte, etwas Wahres dran war, würden mich die Dero oder ähnliche Wesen erwarten. Allerdings hatte ich keine Ahnung, wie ich hier rauskommen sollte. Die Wand war, soweit ich das erkennen konnte, vollkommen glatt, als wäre sie aus einem Guss. Im Schneidersitz hockte ich mich auf den Boden und schlug zögerlich das Buch auf, zwang mich, ruhig, gleichmäßig und tief zu atmen. Mit Händen, die nicht
aufhören wollten zu zittern, begann ich, die Seiten umzublättern.
    Die ersten Eindrücke waren verschwommen, verworren. Wo kein Text war, sah ich komplizierte Diagramme, die meiner Ansicht nach eine gewisse Ähnlichkeit mit der Schalttafel der Scheibe besaßen. Mein Blick fiel auf eine Zeichnung – über die ich leicht angeekelt hinwegging – von einer Gottesanbeterin und einem Bleistift. Die Handschrift, die diese Zeichnungen umgab, war größtenteils unleserlich. Eine Reihe von Blockbuchstaben sprang mich an: INTERESSIERT SICH DENN NIEMAND FÜR DIE ART UND WEISE DER SAMUNG? Darum herum entzifferte ich die Worte Christusmädchen wurde von einer Jungfrau geboren.
    Religion, dachte ich. Alles nur über Gott und Christus, nichts über UFOs. Vor allem nichts über dieses eine UFO, in dem ich rein zufällig gefangen war. Ich klappte das Buch zu und schob es von mir. Es glitt über den Boden und blieb am Fuß des sargähnlichen Altars liegen. Da kam mir ein schrecklicher Gedanke.
    Diese Scheibe ist so etwas wie ein Schmortopf der Dero.
    Als Köder auf der Erdoberfläche abgestellt.
    Ich heulte und jammerte. Mein Verstand und mein Körper wanden sich in einem Rotor des Entsetzens. Ich schlug mit beiden Fäusten gegen die Wand. »Bitte, bitte lasst mich raus!«, schrie ich, ohne zu wissen, wer oder was mich hören sollte. Mein Gehirn stellte sich ab, und ich verlor das Bewusstsein.
     
    Ich schien geträumt zu haben.
    Einen Traum, der mich stark an das erinnerte, was ich geträumt hatte, als ich am Steuer eingenickt war. Nur etwas detaillierter, und er wirkte länger nach … Es ist Nacht, und ich bin bei meinem Vater, und er fühlt sich wie ein Riese an, weil ich so
klein bin. Seine Hand liegt

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