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Der Tag, an dem du stirbst

Der Tag, an dem du stirbst

Titel: Der Tag, an dem du stirbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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waren wie drogenfreie Wohnviertel. Sie fuhr die übliche Runde, einmal, zweimal. Beim dritten Mal hatte sie endlich Glück.
    Sie stellte den Wagen ab, stieg aus und öffnete der jungen Frau die Tür.
    Charlene Rosalind Carter Grant schwang die Beine nach draußen und richtete sich auf.
    «Sie reden offenbar nicht viel», stellte D.D. fest.
    «Sie glauben mir ja eh nicht. Was soll ich da noch sagen?»
    D.D. nickte. «Verstehe. Wollen Sie einen Kaffee?» Seite an Seite überquerten die beiden die Straße.
    «Ja, gerne. Und? Legen Sie mir irgendetwas zur Last?»
    «Sollte ich das?»
    Die junge Frau seufzte. «Haben Sie sich schon in der Leitstelle in Grovesnor über mich informiert?»
    «Yep.»
    «Dann wissen Sie ja hoffentlich, dass ich nicht plemplem bin.»
    «Warum haben Sie mir diesen Zettel unter den Scheibenwischer geklemmt?», fragte D.D.
    «Was für einen Zettel?»
    «Den, der jetzt in dieser Tüte steckt.»
    «Der ist nicht von mir», sagte sie. «Hab ich nie vorher gesehen. Ich wusste ja nicht einmal, dass das Ihr Wagen ist. Glauben Sie mir, für mich sehen alle Crown Vics gleich aus.»
    D.D. sagte nichts, fand den Kommentar aber durchaus plausibel. In einer Straße voller Streifenwagen und Crown Vics musste der Autor der Botschaft, wenn er sie denn gezielt hinterlegt hatte, D.D.s Wagen gekannt haben. Darüber würde sie sich bei Gelegenheit noch ein paar Gedanken machen müssen.
    Sie eskortierte Charlie in die Zentrale und ging mit ihr hinauf ins Morddezernat, das, wie D.D. fand, so gar nicht dem Klischee schmuddeliger Diensträume von Cops entsprach, sondern vielmehr wie die elegante Vorstandsetage eines Unternehmens wirkte. Als Teamleiterin hatte D.D. ihr eigenes Büro, komplett mit laminiertem Holzschreibtisch und schwarzem Ledersessel. Nicht besonders behördlich.
    Aber nicht dorthin führte sie Charlie, sondern in eines der kleinen Vernehmungszimmer, wo sie ihr die Daunenjacke abnahm und einen Stuhl vor dem Tisch zurechtrückte. Dann ging sie wieder hinaus, um Kaffee zu besorgen. Der verführerische Duft von gerösteten Bohnen hätte sie fast rückfällig gemacht, aber nein, sie war jetzt schon so lange ohne Koffein ausgekommen und würde auch weiterhin darauf verzichten können.
    Während der Schwangerschaft hatte sie ihren täglichen Kaffeekonsum eingestellt, weil Jack gegen die schwarze Brühe rebelliert hatte. Auch während der sechs Wochen des Stillens war sie enthaltsam geblieben, selbst überrascht darüber, wie gern sie dem Kleinen die Brust gab. Entwöhnt hatte sie ihn nur deshalb, weil sie wieder arbeiten musste und keine Zeit für das aufwendige Abpumpen, Kühlstellen und Wiederaufwärmen hatte, dem sich andere arbeitende Mütter so heroisch hingaben.
    Das Stillen fehlte ihr. Aber darüber verlor sie kein Wort, nicht einmal Alex gegenüber, denn was hätte sie auch sagen sollen? Sie musste wieder arbeiten. Also trank der Kleine aus der Flasche und wurde acht Stunden am Tag von einer Tagesmutter beaufsichtigt. So war das Leben. Wer wie D.D. einen Tatort begehen konnte, hatte auch das Zeug zur Mutterschaft.
    D.D. schenkte für Charlie einen Kaffee ein und begnügte sich selbst mit einer Flasche Wasser.
    Noch dreiundneunzig Minuten, bis sie wieder zu Hause sein würde.
    Sie kehrte in das Vernehmungszimmer zurück, nahm auf der anderen Seite des Tisches Platz und kam zur Sache.

    «Wo sind Sie geboren, Charlie?»
    «In J-Town, New Hampshire.»
    «Nie gehört.»
    «Liegt drei Stunden nördlich, in der Nähe von Mount Washington. Kleine Ortschaft. Da kennt jeder jeden beim Namen.»
    «Warum sind Sie weggezogen?»
    «Weil ich glaube, dass die Person, die mich am 21. Januar töten will, jemand ist, den ich kenne. Also gehe ich allen Bekannten aus dem Weg.»
    Die junge Frau verzog das Gesicht. Sie hatte den Kaffee von D.D. entgegengenommen, trank aber nicht. Stattdessen wärmte sie sich an der Tasse die Hände.
    Nach ihren ersten Erkundigungen wusste D.D., dass Charlene Rosalind Carter Grant achtundzwanzig Jahre alt war. Mit den langen, straff nach hinten gekämmten und zu einem Pferdeschwanz zusammengefassten, braunen Haaren sah sie jünger aus. Sie war zierlich gebaut und abgemagert. Vermutlich der Stress. Die bleichen Wangen waren eingefallen, die blauen Augen dunkel umrandet von schlaflosen Nächten. Sie trug ein übergroßes, unförmiges schwarzes Sweatshirt, dazu eine löchrige Jeans und billige Snow-Boots. Ein Outfit, das sich in jede urbane Landschaft unauffällig einfügte.
    Ein hübsches

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