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Der Tag, an dem du stirbst

Der Tag, an dem du stirbst

Titel: Der Tag, an dem du stirbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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kommen, musste ich durch die Sicherheitsschleuse. Der diensthabende Officer, ein schwarzer Kleiderschrank von Mann, wurde nervös, als er meine 22er sah. Er blieb auch skeptisch, nachdem er den dazugehörigen Waffenschein geprüft hatte. Glückliches Massachusetts, das rechtlich die strengsten Kontrollen festgeschrieben hatte und trotzdem niemandem über den Weg traute, der eine Waffe bei sich trug.
    Zugegeben, mir war selbst nicht ganz klar, welche Kontrollen wirksam waren, als man mir meinen Waffenschein ausgestellt hatte. Das hatte J.T. für mich erledigt. Vielleicht war ihm jemand gefällig gewesen. Ich habe ihn nie gefragt, und im Grunde sind unbeantwortete Fragen schon immer maßgeblich für die Beziehungen gewesen, die ich eingegangen bin.
    «Welchen Beruf üben Sie aus?», fragte mich der Officer.
    «Ich arbeite in der Notrufzentrale der Polizei von Grovesnor.»
    «Aha.» Er ließ seine massigen Schultern fallen und zollte mir widerwillig ein Mindestmaß an Respekt. Mitarbeiter einer Notrufzentrale sind in Polizeikreisen durchaus angesehen. Es hat sich herumgesprochen, dass wir wertvolle Zuarbeit leisten.
    Er nahm meine Waffe an sich und gab mir ein Pfand. «Auf dem Weg nach draußen bekommen Sie sie wieder zurück. Das Gleiche gilt für den Hund.»
    «Sie können meinen Hund nicht hierbehalten.»
    Der Koloss plusterte sich wieder auf. «Herzchen, das ist mein Haus, und hier gelten meine Regeln.» Er zeigte mit dem Daumen auf die Glastür. «Hunde bleiben draußen. Wenn Sie artig bitte, bitte sagen, behalte ich ihn im Auge.»
    Ich hatte seit vierundzwanzig Stunden kein Auge zugemacht und war entsprechend gereizt.
    «Hören Sie, ich bin von einer Kollegin von Ihnen eingeladen worden», informierte ich ihn, ungeachtet der Tatsache, dass er doppelt so groß und viermal so schwer war wie ich. «Das ist mein Tier, und ich werde es bei diesem Wetter und in dieser Nachbarschaft nicht draußen anbinden. Wenn Sergeant Detective D.D. Warren mich sehen will, muss sie uns beide vorlassen. Darüber wird nicht verhandelt.»
    «Sergeant Detective D.D. Warren?» Der Riese grinste breit. «Na, dann wünsche ich viel Vergnügen.» Er wandte sich an den Kollegen, der hinter einem Bildschirm am Schreibtisch saß. «Hier ist eine Besucherin mit Hund, für Detective Warren.»
    «Mit Hund?», fragte der Kollege nach.
    «Sie kann Doughnuts erschnüffeln», klärte ich den Sergeant auf. «Dauert zehn Jahre, bis man ein Tier so weit hat.»
    «Dann ist das genau der richtige Hund für Detective Warren», entgegnete der Sergeant.
    Tulip und ich wurden endlich durchgelassen. Wir schlenderten durch das riesige Foyer aus Glas und Stahl und warteten darauf, abgeholt zu werden.
    Städtische Polizeizentralen sollten eigentlich schäbig sein. Vergilbte abgehängte Decken und winzige, vergitterte Fenster, dachte ich mürrisch. Keine modernen Kunstmonstrositäten mit riesigen Hallen und haushohen Glaswänden vor grauem Winterhimmel, und schon gar nicht passten die verführerischen Aromen von Kaffee und Frischgebackenem zur Polizei. Hilflos, wie wir waren, folgten Tulip und ich der Duftspur durch geöffnete Türen in eine Cafeteria. Wir hatten seit zwölf Stunden nichts gegessen, und weil ich kein Geld mehr hatte, war daran auch nicht zu denken. Ich würde schwarzfahren müssen, um wieder nach Hause zu kommen.
    D.D. Warren tauchte wenig später am anderen Ende des Foyers auf. Ich erkannte sie an ihren wippenden blonden Locken und den kristallblauen Augen, die mich an Laser erinnerten. Sie steuerte auf uns zu.
    «Was ist passiert?», fragte sie in Anspielung auf meine blauen Flecken.
    «Kommt vom Boxtraining.»
    «Trägt man beim Boxen keine Handschuhe?» Sie deutete auf meine geschwollenen und blau angelaufenen Knöchel der beiden kleinen Finger.
    «Ich werde denjenigen, der mich am Einundzwanzigsten überfällt, daran erinnern», versicherte ich ihr.
    «Und die Quetschungen am Hals?»
    «Sie sollten mal den anderen sehen.»
    «Von Rechts wegen werden Sie das nicht wirklich wollen.»
    «Stimmt.»
    Sie musterte mich, als versuchte sie herauszufinden, mit welchen Verrücktheiten sie es heute zu tun hatte.
    Dann überraschte sie mich. «Netter Hund.» Sie hielt Tulip ihre Hand vor die Schnauze. «Ich mag Hunde, die auf ihre Frauchen aufpassen. Sie bieten besseren Schutz als Waffen. Waffen können entrissen und gegen einen selbst gewendet werden. Mit einem guten Hund ist das nicht möglich.»
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich ihr eigentlich

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