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Der Tag an dem ich cool wurde

Der Tag an dem ich cool wurde

Titel: Der Tag an dem ich cool wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juma Kliebenstein
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Blödmännern endlich mal so richtig heimgezahlt zu haben. Besser hätte es nicht laufen können.
    Ich schwebte also irgendwo auf Wolke sieben herum. Bis zu dem Moment, als mein Vater mit dem Telefon in der Hand in meiner Tür erschien.
    »Für dich«, sagte er kurz und hielt mir den Hörer hin.
    Dann verschwand er und zog ziemlich laut die Tür hinter sich zu.
    Das musste Karli sein! Ich freute mich darauf, noch mal alles mit ihm durchzukauen.
    »Hallo, Fettwanst!«, sagte eine dunkle Stimme.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich umklammerte den Hörer.
    »Wer ist denn da?«, fragte ich. Obwohl mir eigentlich klar war, wer es sein musste.
    Die Stimme lachte fies.
    »Der Eber ist noch blöder, als ich dachte«, kam es aus dem Hörer.
    Es war eindeutig Lucas. Mir wurde flau im Magen.
    »Was willst du?«, fragte ich. Meine Stimme klang ganz fremd.
    »Was ich will?«, fragte Lucas und lachte wieder sein gemeines Lachen. »Wir, die FabFive, wollen dich und deinen Dumbo-Freund zerquetschen wie eine Fliege!«
    Ich musste mich setzen.
    »Na, hast du schon die Hosen voll?«, fragte Lucas. »Das solltest du auch, du mieses kleines Frettchen! Du hast wohl gedacht, ihr zieht hier eine Riesennummer ab und wir lassen das auf uns sitzen? Ebermann, du bist ein Idiot!« Die letzten Worte zischte er so, dass es in meinem Ohr wehtat.
    Ich nahm all meinen Mut zusammen. »Wenn ihr uns nicht in Ruhe lasst, erzählen wir euren Eltern, was ihr so getrieben habt!«, sagte ich, so cool ich konnte.
    Lucas lachte.
    »Du kleiner Trottel glaubst wirklich, die wüssten das nicht längst?«, brüllte er. »Was glaubst du wohl, wie wir wieder in unsere Häuser gekommen sind in der Nacht? Ohne Klamotten und Haustürschlüssel? Du Volldepp, wir haben alle so einen Ärger gekriegt, das kannst du dir nicht vorstellen! Hör mir jetzt ganz genau zu, Mister Piggy!«
    Mir war mittlerweile so schlecht, dass ich schwitzte. Daran hatten Karli und ich nicht gedacht.
    »Dafür werdet ihr bezahlen, Dumbo und du!«, sagte Lucas. »Glaubt nicht, dass ihr auch nur noch einen einzigen ruhigen Tag in eurem Leben haben werdet! Wir beobachten euch. Jeden einzelnen Tag. Und wir werden euch alles heimzahlen, ihr hirnamputierten Kleinkinder!«
    »Aber«, sagte ich, »du bist doch auf Bali!«
    Lucas hatte lange genug damit angegeben, was für einen tollen Urlaub er dieses Jahr wieder mit seinen Eltern machen würde. Er war ja der Anführer der Fabs, was vielleicht auch daran lag, dass sein Vater der reichste von allen Fab-Vätern war und dass Lucas immer das Beste und Tollste von allen hatte. Und das ließ er ständig raushängen.
    »Du bist so dämlich, dass es kracht, Ebermann«, stöhnte Lucas. »Ja klar bin ich auf Bali. Aber nur drei Wochen, nicht die ganzen Ferien. Und wie du weißt, habe ich meine Männer. Die werden euch im Auge behalten, bis ich zurück bin! Und ich habe mein Handy auch auf Bali dabei. Ich kann von überall auf der Welt aus operieren!«
    Das klang wie aus einem Gangsterfilm. Mir wurde klar, dass Lucas es ernst meinte. Und dass die Fabs vor nichts zurückschrecken würden.
    »Macht euch auf was gefasst, der Dumbo und du!«, sagte Lucas. »Schöne Ferien!«
    Damit legte er auf.
    In meinem Kopf ratterte es. Wie hatten Karli und ich diesen Fehler im Plan bloß übersehen können? Wir waren einfach nicht geübt darin, fies zu sein. Die Fabs waren alle bereits in der Nacht unserer Schwimmbadaktion aufgeflogen und hatten ihren Ärger schon gehabt. Jetzt gab es nichts mehr, womit Karli und ich sie dazu bringen konnten, uns in Ruhe zu lassen. Und dieser Anruf war eine handfeste Drohung gewesen.
    Ich wollte gerade Karli anrufen, um ihm zu erzählen, was passiert war, als das Telefon wieder klingelte. Ich nahm ab und erwartete schon fast, wieder Lucas’ Stimme zu hören.
    »Hallo, Martin«, sagte eine Frauenstimme. »Hier ist Frau Rosenberg.« Karlis Mutter. Ich war erleichtert.
    »Kann ich deinen Vater einen Moment sprechen, bitte?«
    »Klar«, sagte ich und wunderte mich, was sie von ihm wollte.
    »Kann ich danach mal mit Karli reden?«
    »Der putzt gerade die Küche«, sagte Frau Rosenberg. »Aber du kannst später mit ihm sprechen, heute Abend.«
    Es passte mir gar nicht, dass ich noch so lange warten musste, bis ich Karli haarklein von dem Gespräch mit Lucas erzählen und mit ihm beratschlagen konnte, wie alles weitergehen sollte.
    Aber wenn Frau Rosenberg Karli wegen unseres nächtlichen Ausfluges zu Strafdiensten herangezogen hatte, würde

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