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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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fragte ich zärtlich, bevor ich ihn auf den Mund küsste.
    „Nicht doch, Gail!“, wehrte er sich schwach und drehte seinen Kopf zur Seite. „Ich muss mir erst die Zähne putzen!“
    „Musst du nicht“, beruhigte ich ihn schmunzelnd, „ich liebe alles an dir, auch deinen Mundgeruch!“
    „Wenn es so ist, Mrs. Boyle, dann hätte ich gerne eine Zugabe!“, zog er mich gewaltsam zu sich herunter, doch ich befreite mich hastig aus seinem Griff.
    „Das kann warten, Ryan“, sagte ich streng und sah ihn ernst an. „Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren. Ich will endlich zu Ava!“
    „Ich weiß, Liebling“, antwortete er. „Du musst dich leider noch etwas gedulden, ich habe bereits alles in die Wege geleitet.“ Ich sah ihn fragend an. „Noch bevor wir geflogen sind“, erklärte er mir. „Ich habe ihren Agenten angerufen. Er ist ein arrogantes Arschloch, aber es tut nichts zur Sache. Wie auch immer, habe ich ihn glauben lassen, dass ich ein Detektiv sei, der in einem Mordfall vermittele. Da hat es ihm erstmal die Sprache verschlagen.
    „Was hat es mit meiner Klientin zu tun?“, wollte er wissen.
    „Eine ganze Menge“, sagte ich mit Nachdruck, „Denn sie ist die Einzige, die die Mordverdächtige identifizieren kann.
    „Wie heißt diese Mordverdächtige?“, fragte er, und dann sagte ich deinen Namen. Gail Schneider. Dann beriet er sich mit seiner Klientin und wollte mich schließlich abwimmeln, denn Ava Wyler kenne keine Frau namens Gail Schneider. Er legte auf. Ich rief ihn wieder an. So ging es die ganze Zeit weiter, bis er schließlich aufgab und sich dazu herunterließ, mir genau zuzuhören.
    „Gail Schneider leidet unter einer Amnesie“, erklärte ich diesem selbstgefälligen Mistkerl. „Sie weiß nicht, wie sie wir klich heißt, das Einzige, woran sie sich erinnert, ist, dass sie mit Ihrer Klientin zusammen aufgewachsen ist.“
    „Wissen Sie, wie viele Stalker und psychisch gestörte Fans etwas Ähnliches behauptet haben, um meiner Klientin persönlich zu begegnen?“, gab er zu bedenken.
    „Ich weiß es nicht, aber ich kann es mir vorstellen“, erwiderte ich ruhig. „Doch in diesem Fall ist es anders. Ich bin von der Staatsanwaltschaft beauftragt worden, diesen Fall so geheim wie möglich zu halten.“
    „Und ich gehe davon aus, dass Sie nachweisen können, dass Sie im Auftrag der Staatsanwaltschaft ha ndeln?“, fragte er. Als ich dies bestätigte, forderte er mich auf, ihm den entsprechenden Nachweis zu faxen. Also tat ich es.“
    „Gefälscht?“, fragte ich.
    „Was denn sonst?“
    „Aber doch nicht auf den Namen Roger Rabbit ausgestellt?“, kicherte ich, erstaunt darüber, wie Ryans kriminelle Energie von Tag zu Tag wuchs.
    „Ähm, nein“, sagte er todernst, bevor er es nicht mehr aushielt und laut losprustete: „Aber fast. Roger Rabey. Die Kopie von seinem Ausweis habe ich ihm auch gefaxt. Er machte sogar Witze über meine Ähnlichkeit mit meinem fast-Namensvetter. Ich hätte ein markantes Gesicht, und falls ich mir je überlegen sollte, nicht mehr für den Staat zu arbeiten und eine Schauspielkarriere zu starten, könne ich mich gern jederzeit bei ihm melden. Jedenfalls bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten“, wurde er wieder ernst. „Und zu hoffen, dass er so dämlich ist wie er wirkt und der Sache nicht genau auf den Grund geht.“
    „Du meinst… Oh mein Gott, Ryan, was, wenn doch?“
    „Dann sind wir am Arsch“, gab er leichtfertig zu. „Für diesen Fall habe ich Pedro und Maria in unsere Taschen gepackt. Sollte dieser Fall tatsächlich eintreten, müssen wir uns schnellstmöglich in sie verwandeln und fliehen.“
    „Oh mein Gott“, wiederholte ich leise, „bitte mach, dass es klappt!“ Wir zuckten beide zusammen, als Ryans Handy klingelte. Als er die Nummer auf dem Display sah, lächelte er mich an.
    „Du solltest öfter beten, Gail“, sagte er, bevor er den Anruf entgegennahm. „Ja, am Apparat!“, bellte er mit verstellter Stimme, tief und bedrohlich. „Es wurde aber auch Zeit!“ Der Mann am anderen Ende der Leitung sagte etwas, worauf Ryan erwiderte: „Das ist mir egal, Verehrtester! Die habe ich auch nicht. Ihre Klientin wird sich die Zeit dafür nehmen müssen, wenn sie vermeiden will, dass die Öffentlichkeit Wind davon bekommt. Was auch in unserem Interesse ist. Aber langsam ist meine Geduld zu Ende. Womöglich habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt: Es handelt sich hier nicht um ein Kaffeekränzchen, sondern um einen

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