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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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und wir zuckten beide zusammen. „Ihr braucht nicht zu flüstern“, lächelte er breit. „Wir sind doch unter Freunden, und Freunde haben keine Geheimnisse vo neinander. Lasst uns anstoßen!“, verlangte er fröhlich. „Gail?“
    „Ja, Greg, sofort!“, sagte ich brav und eilte ich die kleine Küche, um die erste Champagnerflasche zu entkorken. Hielt inne, drehte mich um und ging auf Greg zu.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?“, sah er mich verdutzt an.
    „Alles bestens, Schatz!“, erwiderte ich und schmunzelte: „Ich hätte nur gern einen Kuss. Kriege ich einen?“ Er lachte vergnügt und sichtlich gerührt und tat wie ihm geheißen.
    „Ist sie nicht süß?“, sagte er zu Robert.

„Oh ja, Mister Grantham, Ihre Frau ist wundervoll. Und, was vor kurzem passierte… Es war einzig und allein meine Schuld! Es tut mir aufrichtig leid, ich hoffe, Sie können mir verzeihen!“
    „Schon geschehen, Robert!“, machte Greg eine wegfegende Geste mit der Hand. Als hätte er ei n lästiges Ungeziefer verscheucht. „Machen Sie sich keine Gedanken darüber, es ist bereits vergeben und vergessen. Lassen Sie uns lieber endlich miteinander anstoßen! Gail, bist du nun endlich soweit?“
    „Hier bin ich, Liebling!“, sagte ich fröhlich, als ich mit einem Tablett hineinkam, auf dem eine Flasche Champagner und drei Glaser standen.
    „Was ist mit den Häppchen?“, fragte Greg streng.
    „Die werden noch folgen“, besänftigte ich ihn und erklärte: „Ich dachte, wir trinken uns erstmal etwas Appetit an.“
    „Na gut, wie du meinst, Schatz.“
    „Was ist mit der Yacht?“, fragte Robert besorgt. „Wo der Kapitän die Kabine nun verlassen hat… Ist es nicht gefährlich?“
    „Aber nicht doch, mein Freund!“, erwiderte Greg beruhigend, „ich habe alles unter Kontrolle!“ Roberts Blick huschte zwischen mir und Greg, und ich konnte ihm ganz genau ansehen, dass er es bereits bereute, seinem Impuls, mir zu helfen, nachgegeben zu haben. Seine Hände zitterten, er hatte Todesangst.
    „Greg, Liebster“, schnurrte ich, während ich seine Schultern sanft massierte. „Wir werden doch nicht viel zu weit hinaussegeln, nicht wahr?“
    „Natürlich nicht, Gail“, antwortete er entspannt und küsste meine Hand. „Als ob ich dich, das Licht meines Lebens, unnötig in Gefahr bringen würde! Wir sind bereits weit genug hinausgesegelt“, erklärte er mir und Robert, der sichtbar erleichtert aufatmete. „Wir bleiben hier stehen und lassen uns von den Wellen treiben. Das Wetter spielt zum Glück mit, dessen habe ich mich vergewissert, bevor ich unseren kleinen Ausflug geplant habe, Kinder“, lächelte er uns beide liebevoll an, und ich merkte, wie Robert nervös blinzelte, als er die unruhigen Wellen betrachtete. „Spätestens morgen Mittag werden wir zurückkehren. Seid ihr nun beruhigt?“
    Robert nickte mit dem Kopf, und ich tat es ihm nach. Ich merkte, wie Greg diskret die Gläser vertauscht hatte, als Robert wegsah, und es lief mir kalt den Rücken herunter. Der alte Mann hegte einen Verdacht, soviel stand fest. Als Robert uns für einen kurzen Moment verließ, um die Toilette zu benutzen, zischte ich aufgebracht: „Wieso hast du die Gläser vertauscht, Greg? Vertraust du mir etwa nicht?“
    „Natürlich, vertraue ich dir, mein Herz“, gab Greg liebenswürdig zurück und küsste erneut meine Hand, die ihm sofort angepisst entzog. „Vertrauen ist gut, Gail, mein Schatz“, sagte er mit Nachdruck, „aber Kontrolle ist besser.“
    „Du mit deiner Kontrolle!“, fuhr ich ihn an, doch er lachte nur amüsiert. Robert kam zurück und sah uns beide prüfend an.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich besorgt.
    „Das kleine Kätzchen f aucht“, schmunzelte Greg und reichte mir mein Champagnerglas: „Trink deine Katzenmilch, Kätzchen!“ Am liebsten hätte ich ihm die Augen ausgekratzt. Stattdessen leerte ich das Glas in einem Zug. „Sehen Sie, was für ein braves Mädchen sie ist?“, wandte sich Greg an Robert, wobei dieser peinlich berührt die Augen senkte. Ich spürte, wie mein Gesicht rot anlief. Ich werde dich töten, Greg, dachte ich, auch, wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich töte dich! „Trinken Sie doch auch einen Schluck, Robert“, verlangte Greg, „Sie wollen den Gastgeber doch nicht beleidigen?“ Der bedrohliche Unterton in seiner Stimme ließ uns beide zusammenzucken. Robert trank sein Glas eilig aus, und Greg schenkte uns allen nach. Nun war die Flasche fast leer.
    „Ich hole uns eine

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