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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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zu Greg wollte es mir nicht gelingen, zu sehr hatte Greg ihn bereits in seiner Macht. „Das würde bedeuten…“
    „Dass die letzten Jahre Ihres Lebens nicht umsonst waren, Mister Harrington“, beendete Greg seinen Satz. Die Freunde und die Hoffnung in Roberts Gesicht waren viel mehr, als ich ertragen konnte, da ich ganz genau wusste, was dieser Psychopath mit ihm vorhatte. Gleichzeitig wusste ich, dass Robert bereits dabei war, alles, was ich ihm über Greg erzählt hatte, in Frage zu stellen. Wahrscheinlich stellte er auch meine geistige Gesundheit in Frage. Als er mich mit einem zweifelnden Blick bedachte, war ich mir sicher, dass Greg nun vollkommen Besitz von ihm ergriff. Und, als er sich demütigst dafür entschuldigte, mit seiner psychisch labilen Frau geschlafen zu haben, wusste ich, dass ich nun auf mich allein gestellt war.
    „Ich trage Ihnen nichts nach, Robert“, lächelte Greg liebenswürdig. „Lassen Sie mich mal raten, sie hat Ihnen die herzzerreißende Geschichte erzählt, dass sie einmal ein Mann war, den ich zu einer Frau umoperierte?“ Roberts Schweigen sagte mehr als tausend Worte. „Gail hat eine wahrhaftig blühende Fantasie“, fuhr Greg fort. Sie sind nicht der Erste, den sie belogen und verführt hat.“
    „Jetzt, wo Sie es mir erzählen, Mister Grantham, schäme ich mich richtig dafür, Opfer einer so lächerlichen Lüge geworden zu sein“, stockte Robert. Als er sich endlich traute, mich direkt anzusehen, sprach eine dermaßen intensive Abscheu aus seinem Blick, dass ich erschauderte.
    „Machen Sie sich nicht draus, mein Freund!“, sagte Greg. Er schloss mich bewusst aus diesem Dialog aus, sodass ich mich wie ein Eindringling fühlte, der das vertraute Gespräch zwischen zwei alten Freunden belauschte. Wie eine Art Fremdkörper, der alles andere als erwünscht war.
    „Gib endlich auf! Gib auf und gehorche Ihm!“, sagte Gail.
    „Gib nicht auf! Du bist Ihm weitaus überlegen! Kämpfe!“, sagte David.
    „Gail ist eine sehr kranke Frau“, hörte ich Greg Robert erzählen. Seine Stimme nahm einen angenehm gelassenen Ton an, der mich an Tante Grace erinnerte, wenn sie mir aus einem Märchenbuch vorlas. „Sie hatte eine traumatische Kindheit“, berichtete er weiter, während Robert ihm gespannt lauschte. „Als ich sie kennen lernte, war sie bereits ein Wrack. Trotzdem, oder vielleicht sogar deshalb, verliebte ich mich unsterblich in sie. Und ich liebe sie immer noch. Ich habe alles in meiner Macht Stehende versucht, um sie zu heilen. Doch nichts hat geholfen.“ Greg seufzte dramatisch. „Gail ist eine pathologische Lügnerin und eine Nymphomanin. Und eine Soziopathin. Dennoch liebe ich sie nach wie vor über alles. Wer ist nun verrückter von uns beiden, Gail oder ich? Sagen Sie es mir, Robert. Betrachten Sie es als eine Art Vorprüfung. Los, trauen Sie sich!“
    „Ich weiß nicht“, erwiderte Robert unsicher.
    „Nehmen Sie ja kein Blatt vor den Mund“, verlangte Greg, „antworten Sie spontan! Bedenken Sie, dass es keine falsche Antwort gibt. Wir sind unter uns. Unter Freunden. Alles, was Sie sagen, bleibt vertraulich.“
    Sei still, du dummer Schnösel, dachte ich, er manipuliert dich doch nur, genauso wie er einst mich manipulierte. Du bist gerade dabei, dich mit dem Teufel einzulassen!
    „Na ja“, hörte ich Robert sagen, „als sie mir eröffnete, dass sie ursprünglich ein Mann war, hatte ich schon so meine Zweifel. Ich meine, sie war ja nicht die erste Frau, mit der ich geschlafen hab… Verzeihen Sie bitte, Mister Grantham, Sir…“
    „Aber nicht doch, Robert, Sie müssen sich für nichts entschuldigen!“, beteuerte Greg, „ich kenne meine Frau. Ich weiß, wie sie tickt, das arme Ding. Und ich weiß, wie überzeugend sie sein kann. Was halten Sie davon, wenn wir dieses unangenehme Thema ein für alle Mal beenden?“, lächelte er breit, und Robert erwiderte sein Lächeln. „Wir haben es also geklärt“, bestimmte Greg. „Robert, Gail, lasst uns erneut miteinander anstoßen!“ Dieses Mal übernahm er die Aufgabe, eine neue Flasche Champagner zu öffnen. „Auf das Geburtstagskind!“, sagte er feierlich und erhob sein Glas.
    „Auf Gail!“, echote Robert, wobei er es immer noch vermied, mich anzusehen.
    „Nun ist es an der Zeit, deine Geschenke auszupacken, Liebling“, sagte Greg liebevoll. Ich sah ihm voller Hass zu, als er mehrere aufwändig verpackte Kartons hineintrug. Sie vor meine Füße legte und mich erwartungsvoll ansah. „Mach sie schon

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