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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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warf sich zu Boden, um Jon-Toms Stiefel zu ergreifen. »Ich besitze nichts mehr. Meine Ware ist fort, mein Geld, alles, außer den Kleidern, die ich am Leibe trage.
    Ich schulde euch mein Leben. Nehmt mich in eure Dienste und laßt mich euch dienen.«
    »He, Moment mal!« Jon-Tom wich mit seinen Stiefeln aus der Reichweite des Frettchens. »Ich halte nichts von Sklaverei.«
    »'ee, Kumpel, nur nich's überstürzen!« mischte Mudge sich hastig ein. »Denk doch auch mal an den armen Blöd..., an, den armen unglückseligen Kerl! Er 'at nich's mehr, 'at er nich. Er braucht Schutz, sonst werden ihn die nächsten, denen er ins Messer läuft, mit Sicher'eit umbringen, und wenn's nur wegen seiner Klamotten is.« Er musterte das Frettchen hoffnungsfroh.
    »Na, Chef, wie is es? Kannste kochen?«
    »Ich besitze ein gewisses Talent in der Küche, guter Herr.«
    »Du ‘ast gesagt, du ‘ast Klamotten gewaschen?«
    »Das habe ich, guter Herr. Ich besitze die Fähigkeit, auch die älteste Kleidung wieder so süß duften zu lassen wie Klee, mit nur einem winzigen Minimum an Reinigungsmitteln. Ich verstehe mich auch auf das Flicken von Kleidern. Trotz meines hohen Alters bin ich kein Schwächling. Ich kann Lasten tragen, die mein eigenes Körpergewicht übersteigen.«
    Mudge stolzierte wichtigtuerisch umher. »Na schön, Freund, dann sollten wir wohl Erbarmen mit dir 'aben und dich in unsere Gesellschaft aufnehmen, wa?«
    »Mudge, du weißt genau, was ich von Dienern halte.«
    »So wird das doch gar nich, Jon-Tom! Er braucht doch wirklich unseren Schutz, und ohne unsere 'ilfe kommt er 'ier doch nie weg, und er is mehr als bereit, seinen Anteil bei zu steuern.«
    Der Fremde nickte begeistert. »Bitte nehmen Sie meine Dienste an, guter Herr... und Madame. Gestattet mir, euch zu begleiten. Vielleicht wird die Nähe zu solch mächtigen Wesen, wie ihr es seid, mein eigenes Unglück mildern helfen.«
    »Ich wette, du warst ein guter Händler«, bemerkte JonTom.
    »Gut, du kannst mit uns kommen, aber als Gleichberechtigter. Nicht als Sklave oder Diener. Wir werden dir auch einen anständigen Lohn zahlen.« Da fiel ihm wieder die mit Gold gefüllte Börse ein, die von Zancrestas Buschkleppern geraubt worden war. »Das heißt, sobald wir es uns leisten können.«
    »Ich bitte nur um Schutz und Unterkunft und Nahrung, großer Herr.«
    »Und hör auf, mich Herr zu nennen!« brummte Jon-Tom.
    »Ich habe dir schließlich alle mit Namen vorgestellt.«
    »Wie du wünschst, Jon-Tom.« Der Fremde blickte den Strand hinab. »Was werden wir jetzt tun? Ich nehme an, daß ihr nach Osten wollt, denn wenn man lange genug in diese Richtung geht, kommt man schließlich wieder in die Ländereien, die an die Glockenwälder und den Fluß Tailaroam grenzen, wo es auch Zivilisation gibt.«
    »Da 'ätte ich nichts gegen«, brummte Mudge.
    Jon-Tom schüttelte den Kopf. »Wir gehen nicht gen Osten, Jalwar. Wir wollen nach Südwesten, nach Snarken.«
    »Über das Glittergeistmeer? Herr... Jon-Tom, ich habe lange gelebt und viel gesehen. Die Reise nach Snarken ist lang und beschwerlich und voller Gefahren. Da ist es besser, sie an der Mündung des Tailaroam zu beginnen. Und außerdem - wo sollte man hier in diesem verlassenen Landstrich ein Schiff finden? Und nördlich von hier liegen die Wirrwarr-Moore, in die niemand eindringen darf.«
    »Wir sind aber dort eingedrungen«, sagte Mudge wichtigtuerisch.
    »Das seid ihr? Nun, wenn ihr es sagt, will ich es nicht bezweifeln. Dennoch sind wir hier oben im Norden weitab von allen west-östlichen Handelswegen. Wir werden nicht auf Schiffe stoßen.«
    »In diesem Punkt wirst du von mir keine Widerrede 'ören, Kumpel«, meinte Mudge. »Wir sollten tun, was du sagst, zu den Glockenwäldern und zum Tailaroam zurückkehren und von vorn anfangen. Chenelska 'at es inzwischen wahrscheinlich schon aufgegeben, nach uns zu suchen.«
    »Nein«, sagte Jon-Tom entschieden, »ich gehe nicht zurück, und ich fange auch nicht wieder von vorn an. Dazu sind wir schon zu weit gekommen.«
    Mudge blinzelte an ihm empor. »Na, ‘ast doch ge'ört, was dieser weise alte Bursche meinte. Wie willst du da rüberkommen?« Er zeigte auf die weite segellose Fläche des Glittergeistmeers. »Ich schwimme ja gern, Junge, aber ich zie'e es vor, über Gewässer zu schwimmen, die ich auch überqueren kann.«
    »Was kannste unternehm'n, Jon-Tom?« fragte Roseroar. Schäumend vor Wut, stand er einen Augenblick stumm da, bis es aus ihm hervorplatzte: »Ich kann

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